Der Coronavirus bringt den Fußball-Betrieb immer mehr ins Wanken. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekannt gab, werden die kommenden beiden Spieltage in der 3. Liga verlegt. Damit folgt der DFB der Empfehlung der 20 Klubs, die mehrheitlich für eine Verschiebung der Spieltage 28 und 29 plädiert hatten. Diese sollten eigentlich am kommenden Wochenende sowie in der Mitte der kommenden Woche als "englischer Spieltag" ausgetragen werden.
Betroffen sind unter anderem der TSV 1860 München und der FC Ingolstadt. Die Spiele werden frühestens Anfang Mai nachgeholt, die genauen Termine werden noch festgelegt. Die Frage, wie aufgrund des Coronavirus' ab dem 30. Spieltag in der 3. Liga verfahren wird, soll am kommenden Montag geklärt werden. Der DFB hat an diesem Tag den Ausschuss und alle Klubs der 3. Liga zu einer außerordentlichen Versammlung in Frankfurt am Main eingeladen.
Der DFB betont: "Wie befinden uns in einer Ausnahmesituation"
DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius wird in einer Stellungnahme des DFB wie folgt zitiert: "Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation, nahezu stündlich ergeben sich neue Sachlagen. Klar ist: Die Gesundheit steht über allem. Klar ist darüber hinaus, dass wir unserer Verantwortung für die Vereine gerecht werden wollen und müssen. Vor diesem Hintergrund ist vom DFB für den Fußball in Deutschland ein vernünftiges und entschlossenes Handeln gefragt. Dies muss stets auf Grundlage der von den zuständigen Gesundheitsbehörden ausgesprochenen Verfügungen und im engen Austausch mit den beteiligten Klubs - wie nun in der 3. Liga - geschehen."
Geisterspiele ohne zahlende Zuschauer hätten viele Drittligaklubs hart getroffen: Die Erträge aus dem Spielbetrieb sind existenziell für die Klubs und machen laut Auskunft des DFB mehr als 21 Prozent der jährlichen Gesamteinnahmen aus.
Der FC Ingolstadt kritisiert die Absage der Spieltage
Wie sinnvoll die Absage der kommenden beiden Spieltage ist - darüber sind sich die Klubs uneins. Der FC Ingolstadt etwa hatte dafür plädiert, den Spielbetrieb ohne Zuschauer fortzusetzen. Mit der jetzigen Maßnahme sei nicht viel gewonnen, sagte Vereinssprecher Oliver Samwald: "Aus unserer Sicht ist das ein wirkungsloser Aufschub. Wir hätten es für sinnvoll erachtet, den Spielbetrieb so lange wie möglich zu erhalten."
Verfolgen Sie alle aktuellen Entwicklungen rund um die Coronavirus-Krise in unserem Live-Blog: Österreich stellt Zugverkehr nach Italien ein
Lesen Sie auch: Der neue FCA-Trainer Heiko Herrlich muss schnell etwas bewirken
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier