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Champions League: Traumfinale ist perfekt

Champions League

Traumfinale ist perfekt

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    Barcelona Der FC

    Dem furiosen 4:0-Triumph in der Allianz-Arena haben sie gestern vor 96 000 Zuschauern im Estadio Camp Nou ein kaum weniger beeindruckendes 3:0 (0:0) folgen lassen. Barca tat, was es konnte, ohne damit die Gäste in irgendeiner Phase der Partie in große Verlegenheiten zu stürzen. Die von Jupp Heynckes noch immer als „beste Mannschaft der Welt“ titulierten Katalanen mussten auch im Rückspiel erkennen, dass es in diesen Monaten einfach keinen Spaß macht, gegen den FC Bayern zu spielen. Somit treffen am 25. Mai Bayern und Dortmund im Londoner Wembley-Stadion aufeinander.

    Bitter für England, das zum 150. Geburtstag des nationalen Fußball-Verbandes ausgerechnet zwei Klubs aus dem Land des Erzrivalen beherbergen muss, während die Vereine der Premier League schon längst die Segel gestrichen hatten. Noch bitterer aber für die spanischen Granden Real und Barca. Die Großklubs aus dem Land des Welt- und Europameisters – erst gedemütigt, dann aussortiert.

    Messi nur auf der Bank

    Der Abend in Barcelona begann mit überraschenden Personalwechseln. Barca-Trainer Tito Vilanova hatte auf Lionel Messi verzichtet. Der Weltfußballer, der angeschlagen in die Partie in München gegangen war und zuletzt bei Barcas 2:2 gegen Athletic Bilbao getroffen hatte, saß nur auf der Bank. Auch Jupp Heynckes baute um. Neben dem erwarteten Wechsel, Mandzukic für Gomez, ersetzte van Buyten den erkälteten Dante. „Dante hat mir am Mittag gesagt, dass er sich nicht hundertprozentig fit fühlt“, begründete Heynckes den Tausch.

    Für eine Mannschaft, die vor einer Herkulesaufgabe steht, starteten die Gastgeber verhalten ins Spiel. Das lag auch daran, dass der FC Bayern dort weitermachte, wo er in München aufgehört hatte. Die Gäste attackierten mit großer Laufbereitschaft alles, was sich bewegte, ließen Iniesta & Co. weder Raum noch Luft, Barcas gefürchtetes Kombinationsspiel zu entwickeln. Andererseits machten die Roten die Ankündigung wahr, ihren Vorsprung nicht nur zu verteidigen. Wer nicht Bescheid wusste, hätte aus alldem zunächst nicht schließen können, welche der beiden Mannschaften einem 0:4 hinterherläuft. Ein 30-Meter-Schuss von Rodriguez, den Neuer gerade noch über den Querbalken lenken konnte, war Signal für eine spanische Tempoverschärfung.

    Zwei Minuten später hatte Iniesta die Führung auf dem Fuß, jagte den Ball aber knapp übers Bayern-Tor. Viel mehr Bedrohliches aber kam bis zur Pause nicht. Statistisch gesehen war die Sache damit entschieden. Noch nie hat Barcelona nach einem „zu null“ in der zweiten Halbzeit mehr als drei Treffer erzielt.

    Die Bayern wollten sich darauf nicht verlassen. Sie setzten ihr zerstörerisches Werk auch nach dem Wechsel fort. Und nicht nur das: Als der Ball wieder einmal bei Arjen Robben landete, bog der Holländer auf die 16-Meter-Linie ein und zirkelte den Ball zum 1:0 (49.) ins Netz. Damit war Barca erledigt. Die Katalanen unter den 96000 verstummten, die Bayern-Fans gaben nun den Ton an. Für die Gastgeber ging es jetzt nur noch um Ergebniskosmetik. Aber auch die war ihnen nicht vergönnt. Barca resignierte. Messi blieb auf der Bank. Aber das spielte nun keine Rolle mehr.

    Eigentor von Piqué

    Es kam schließlich noch schlimmer für den designierten spanischen Meister. Piqué lenkte eine Flanke von Ribéry hölzern ins eigene Tor (72.). Als Müller drei Minuten später das 3:0 (76.) köpfte, machten sich die spanischen Zuschauer auf den Heimweg. Es war für die Katalanen nicht mehr mit anzuschauen. Wenigstens blieb Barca am Ende das Ergebnis aus dem Hinspiel erspart.

    Was die Bayern dagegen, neben dem Einzug ins Finale, besonders freuen dürfte: die Gelb-belasteten Lahm, Schweinsteiger und Martínez kamen ohne eine weitere Verwarnung aus. So bitter das für Barcelona klingen mag – das Risiko einzugehen war gegen diese Katalanen auch nicht nötig.

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