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Champions League: Polizei bestätigt: Bayern-Spieler wollten Schiri-Kabine stürmen

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Polizei bestätigt: Bayern-Spieler wollten Schiri-Kabine stürmen

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    Schiedsrichter Viktor Kassai sowie die Bayern-Spieler Vidal,  Lewandowski und Thiago (von links) hatten schon während des Spiels Meinungsverschiedenheiten.
    Schiedsrichter Viktor Kassai sowie die Bayern-Spieler Vidal, Lewandowski und Thiago (von links) hatten schon während des Spiels Meinungsverschiedenheiten. Foto: Andreas Gebert

    Das Ausscheiden gegen Real Madrid hat den FC Bayern tief getroffen. Wie hitzig es direkt nach dem Ende der Partie in den Katakomben des Madrider Bernabeu-Stadions zugegangen sein muss – darüber gibt es verschiedene Versionen. Eine davon ist die der spanischen Zeitung Marca. Das Blatt hatte berichtet, dass die Bayern-Spieler Arturo Vidal, Robert Lewandowski und Thiago nach Abpfiff Schiedsrichter Viktor Kassai beleidigt und seine Kabine gestürmt hätten. Dieser Darstellung widersprach der FC Bayern – doch mittlerweile belastet auch die spanische Polizei den deutschen Rekordmeister.

    Wie eine Sprecherin der Polizei Madrid unserer Zeitung auf Nachfrage sagte, habe das Münchner Spielertrio sehr wohl versucht, in die Kabine des Schiedsrichters zu gelangen: „Drei Spieler haben versucht, die Schiedsrichterkabine zu betreten. Sie standen schon an der Türschwelle, dann musste die Polizei einschreiten und die Spieler Vidal, Lewandowski und Thiago wegbringen.“ Laut Auskunft des FC Bayern sei es zu keinerlei Beleidigungen oder Drohungen gekommen. Am Schiedsrichtergespann hatten aber auch die Verantwortlichen des FC Bayern kein gutes Haar gelassen. Vorstandschef Karlheinz Rummenigge hatte gesagt: „Wir wurden beschissen.“ Er fühlte sich von Kassai und seinen Assistenten benachteiligt, weil zwei Tore Madrids beim 4:2-Sieg aus Abseitsposition erzielt worden waren.

    Einige Bayern-Fans werden die Partie in Madrid aus anderen Gründen noch in unguter Erinnerung haben. In der Halbzeitpause stürmte ein Einsatzkommando der Polizei den Gästeblock und prügelte mit Schlagstöcken auf Fans ein, mehrere erlitten Platzwunden. Wie die Madrider Polizei nun sagte, war ein etwa ein Quadratmeter großes Fan-Banner der befreundeten französischen Fans „Ultramarines Bordeaux“ der Auslöser für den Einsatz.

    Sprecherin der Polizei: "Ordner hatten die Fans aufgefordert, das Banner herauszugeben"

    Die Sprecherin der Polizei Madrid fügte an: „Ordner hatten die Fans zuvor schon aufgefordert, das Banner herauszugeben. Als das nicht passierte, musste die Polizei fünf Gästefans aus dem Block rauswerfen.“ Warum die Fahne der Franzosen, die einen Piraten mit Messer zeigte, ein Aufreger war, wollte die Polizei aber nicht sagen.

    Der FC Bayern legte bei der Uefa bereits Beschwerde ein und kritisierte das Vorgehen der Polizei als unverhältnismäßig. Die Vereinigung der aktiven Bayern-Fans, der „Club Nr. 12“, geht davon aus, dass einige Fans Anzeige gegen die Polizisten stellen werden: Das Aufhängen des Banners, „das weder rassistische noch sonstige politische oder verunglimpfende Aussagen trug“ könne keinen derartigen Einsatz rechtfertigen. Laut Auskunft des spanischen Innenministeriums sollen die Vorfälle in einer Lagebesprechung in der kommenden Woche aufgearbeitet werden.

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