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Champions League: Nerlinger fordert deutliche Steigerung

Champions League

Nerlinger fordert deutliche Steigerung

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    Franck Ribéry am Ball. Bild: dpa
    Franck Ribéry am Ball. Bild: dpa Foto: th

    Große Mannschaften gewinnen auch, wenn sie mal nicht gut spielen. Zur Not siegen sie mit einem Abseitstor in der Schlussphase. Sie schießen ihre Tore eben einfach zur richtigen Zeit. Der FC Bayern schickte den AC Florenz am Mittwoch mit einer 1:2-Niederlage in die Toskana - durch ein spätes

    Lange hatten sich die Bayern schwergetan. Die meist verwendete Vokabel war nach dem Spiel demnach auch "schwierig". Sichtlich erschöpft sagte Philipp Lahm: "Es war schwer gegen diesen taktisch sehr, sehr guten Gegner." Auch Trainer Louis van Gaal lobte die Fiorentina in höchsten Tönen für ihr kompaktes Spiel.

    Seine Mannschaft hatte lange Zeit Probleme gegen die tief stehende und gut gestaffelte Mannschaft aus der Toskana. Trainer Cesare Prandelli hatte drei defensive Mittelfeldspieler vor die Viererkette gestellt. Einer schob immer aus dem Zentrum mit auf die Außenbahnen, um dort die Verfolgung von Bayerns rasanten Flügelspielern Arjen Robben und Franck Ribéry zu unterstützen. Die standen dann teilweise drei Gegenspielern gleichzeitig gegenüber.

    Bayern, das in der Innenverteidigung wie zuletzt Probleme hatte, versuchte es zu häufig hoch und weit anstatt schnell und flach. Bastian Schweinsteiger und Mark van Bommel spielten immer wieder lange Diagonalbälle auf außen und nahmen so das Tempo aus dem Bayernspiel. Trainer van Gaal fehlten die Ideen im Spiel seiner Mannschaft. "Wir haben einfach keine Lösungen gefunden", analysierte auch Lahm treffend. Für den Sieg müsse man sich aber trotzdem nicht entschuldigen, schob der einmal mehr solide Nationalspieler nach.

    Fehlendes Köpfchen ersetzte van Gaal in der 66. Minute mit einem neuen Angriffsduo. Miroslav Klose und Ivica Olic brachten sofort Schwung ins Angriffsspiel und wirbelten die durch eine Rote Karte (73.) dezimierte und desorientierte Florentiner Defensive durcheinander. Plötzlich hatten auch die Flügelspieler der Bayern mehr Platz. Robben nutzte den und drehte auf. Immer wieder durchbrach er den Catenaccio des AC Florenz. Einigen Wirkungstreffern der Bayern folgte der K. o. durch Kloses Kopfball in der turbulenten Schlussphase.

    Florenz-Coach Prandelli fand es nach dem Spiel "absolut unglaublich", dass der Schiedsrichter das Abseitstor und die Rote Karte gegen seinen Außenverteidiger Massimo Gobbi nach Ellenbogeneinsatz gegen Robben gegeben hatte. Sein Kapitän Riccardo Montolivo beurteilte die Schiedsrichterleistung als "peinlich". Die Bayern dagegen waren nach der Partie glücklich - über die Schiedsrichterleistung und die Ausgangslage fürs Rückspiel. "Wir hatten Glück, dass er das Tor gegeben hat", meinte Kapitän van Bommel.

    Für das Rückspiel in der Toskana in drei Wochen sehen die Münchner die besseren Chancen aufs Weiterkommen ins Viertelfinale auf ihrer Seite. "Auch wenn es für uns sehr schwer wird: Florenz muss gewinnen und wir werden deshalb mehr Räume haben", prophezeite Philipp Lahm. Gerade die starken Flügelspieler der Bayern werden in Florenz wohl mehr Platz zur Entfaltung haben. Während van Gaal, der beim kommenden Bundesligaspiel in Nürnberg auf den verletzten Daniel van Buyten verzichten muss, die Chancen auf 50:50 taxiert, sieht Robben die Bayern im Vorteil. "Wir müssen aber besser spielen", sagte er mit ernster Miene.

    Ernster als Robben schaute nur noch Manager Christian Nerlinger drein. Man müsse sich deutlich steigern. Und: "Wir sollten in Sachen Champions League bescheidener werden." Nerlinger hat recht, denn der Weg ins Finale ist noch sehr weit. In Florenz dürfen sich die Bayern nicht auf das Glück verlassen, sondern müssen es selbst richten. Benjamin Schäling

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