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Champions League: Manchester, Wembley, "Finale dahoam": Im Finale steckt viel Drama

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Manchester, Wembley, "Finale dahoam": Im Finale steckt viel Drama

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    Unter Ottmar Hitzfeld gewann der FC Bayern 2001 den Henkelpott.
    Unter Ottmar Hitzfeld gewann der FC Bayern 2001 den Henkelpott. Foto: dpa (Archiv)

    Zurückhaltung hat im Kosmos der Champions League nichts verloren. Das verrät schon allein der Name des Wettbewerbs, der 1992 aus dem "Europapokal der Landesmeister" hervorging. Die Königsklasse soll immer das ganz große Drama, den Superlativ darstellen.

    Sofern der FC Bayern in einem Finale des Wettbewerbs steht, ist sie diesem Anspruch meistens gerecht geworden: Ein Endspiel mit Münchner Beteiligung ist (fast) immer laut, groß, spektakulär. Wenn der deutsche Rekordmeister am Sonntagabend (21 Uhr, live auf ZDF, Sky, DAZN) antritt, ist es die sechste Finalteilnahme des FC Bayern. Ein Rückblick zeigt, wie viel Feuer in den bisherigen Partien war.

    Das erste Champions-League-Finale endete für den FC Bayern mit der Mutter aller Niederlagen. Manchester United drehte die Partie in der Nachspielzeit.
    Das erste Champions-League-Finale endete für den FC Bayern mit der Mutter aller Niederlagen. Manchester United drehte die Partie in der Nachspielzeit. Foto: dpa

    1999: Die Mutter aller Niederlagen

    Nur Minuten, vielleicht nur Sekunden trennten den FC Bayern vom ersten Erfolg in dem Wettbewerb nach 23 Jahren. Basler hatte die Münchner per Freistoß gegen Manchester United früh in Führung gebracht, die bis zur Schlussminute Bestand haben sollte. Chancen, die Führung auszubauen, gab es zur Genüge: Carsten Jancker traf die Latte, Mehmet Scholl den Pfosten.

    Kurz vor Spielende saßen einige Spieler und Betreuer schon in Sieger-T-Shirts auf der Bank, als das geschah, was den gesamten Verein bis ins Mark treffen sollte: In der Nachspielzeit trafen Teddy Sheringham und Ole Gunnar Solskjaer innerhalb von drei Minuten zweimal für die Engländer. Diese Nacht von Barcelona ging als "Die Mutter aller Niederlagen" in die Fußballgeschichte ein. Anekdote am Rande: Franz Beckenbauer war zusammen mit Uefa-Präsident Lennart Johansson von der Tribüne aus mit dem Aufzug gefahren, um den Bayern zum Sieg zu gratulieren. Währen der Fahrt traf Manchester doppelt. Als die beiden am Spielfeld ankamen, war das Spiel gedreht.

    So oder ähnlich könnte Oliver Kahn auch am Sonntagabend jubeln, wenn der FC Bayern das Finale der Champions League gewinnt.
    So oder ähnlich könnte Oliver Kahn auch am Sonntagabend jubeln, wenn der FC Bayern das Finale der Champions League gewinnt. Foto: Valeria Witters, Witters

    2001: Kahn wird zum Helden von Mailand

    Die Niederlage gegen Manchester wog sehr schwer – bis heute spricht Oliver Kahn aber auch davon, welche enorme Energie und Wut diese Pleite innerhalb der Mannschaft freigesetzt hätte.

    Nach dem knappen Aus im Halbfinale 2000 stand der FC Bayern ein Jahr später im Finale gegen den FC Valencia – und bot erneut große Spannung. Scholl verschoss einen Elfmeter, Valencia ging in Führung, Effenberg glich aus. Nach der Verlängerung ging das Spiel ins Elfmeterschießen. Dort wurde Kahn zum Held, parierte drei Strafstöße. Die späte Krönung einer Generation.

    Diego Milito war 2010 der Spielverderber für die Bayern.
    Diego Milito war 2010 der Spielverderber für die Bayern. Foto: dpa (Archiv)

    2010: Der langweilige Ausreißer

    Das einzige Finale mit Bayern-Beteiligung, das nicht zum Drama taugt, im Gegenteil. Die Geschichte des Spiels in Kürze: Inter Mailand dominierte mit Trainer José Mourinho das Geschehen im Madrider Santiago Bernabéu nach Belieben, Diego Milito schnürte einen Doppelpack und aus. Für die jungen Bayern von Louis van Gaal war schon die Finalteilnahme ein Erfolg.

    Didier Drogba stürzte den FC Bayern 2012 ins Verderben.
    Didier Drogba stürzte den FC Bayern 2012 ins Verderben. Foto: dpa (Archiv)

    2012: Das Finale dahoam

    Falls es jemals ein Spiel gegeben hat, das auf der internen Schmerzskala des FC Bayern mit dem 99er-Finale konkurrieren kann, dann dieses. Im Sommer 2012 fand das Finale der Königsklasse in München statt, der FC Bayern war diesmal gegen die ins Endspiel geduselten Londoner des FC Chelsea der klare Favorit. Alles war angerichtet – und bei einem halbwegs normalen Spielverlauf hätte die Mannschaft von Jupp Heynckes diese Partie gewinnen müssen. Oder zumindest die späte 1:0-Führung von Müller bis ins Ziel verteidigen müssen.

    Stattdessen wurden Didier Drogba und Petr Cech zu den Leidensbringern. Der ivorische Stürmer traf nach der einzigen Ecke von Chelsea zum Ausgleich, in der Verlängerung hielt der tschechische Torwart den Strafstoß von Arjen Robben. Im Elfmeterschießen gelang Cech dies noch gegen Olic, Gomez und Schweinsteiger. Drogba setzte auch hier den Schlusspunkt. In München brach passenderweise der öffentliche Nahverkehr zusammen, beim FC Bayern herrschte Fassungslosigkeit. Auch hier eine Anekdote: Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sieht sich das Spiel jedes Jahr im Sommerurlaub an – wohl, um sich zu erden. Angeblich gibt es "jedes Mal etwas Neues zu entdecken". Puh…

    Arjen Robben erzielte im Finale von 2013 das entscheidende Tor.
    Arjen Robben erzielte im Finale von 2013 das entscheidende Tor. Foto: dpa (Archiv)

    2013: Die magische Wembley-Nacht

    Ähnlicher Schmerz wie 1999, ähnliche Ausgangslage: Das "Drama Dahoam" setzte bei der Mannschaft Kräfte frei, die sie für den Finaleinzug ein Jahr später nutzte. Gegner im – wie passend – Londoner Wembley-Stadion war Borussia Dortmund mit Jürgen Klopp, was das Spiel zum bislang einzigen deutschen Finale der Champions League machte. Dass bei der Show vor dem Spiel Ritter mit den Logos der Vereine aufeinander losgingen, war wohl dem Humor der Uefa geschuldet. Das Spiel war ebenso hochklassig wie spannend: Mario Mandzukic und Ilkay Gündogan trafen zum 1:1, bevor der Geschmähte aus dem Vorjahr die Pointe auf seiner Seite hatte: Arjen Robben traf kurz vor Schluss zum Triple-Sieg.

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