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Champions League: Liverpool steht kopf

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Liverpool steht kopf

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    „Walk on with hope in your heart, and you’ll never walk alone“: Mit Hoffnung im Herzen geht ihr niemals alleine. Nach der 0:3-Niederlage in Barcelona peitschte der legendäre „Kop“ den FC Liverpool in fast aussichtsloser Lage zu einem 4:0-Rückspiel-Wunder. Liverpool steht somit erneut im Finale der Champions League.
    „Walk on with hope in your heart, and you’ll never walk alone“: Mit Hoffnung im Herzen geht ihr niemals alleine. Nach der 0:3-Niederlage in Barcelona peitschte der legendäre „Kop“ den FC Liverpool in fast aussichtsloser Lage zu einem 4:0-Rückspiel-Wunder. Liverpool steht somit erneut im Finale der Champions League. Foto: Oli Scarff, AFP

    Nach dem Königsklassenwunder huldigt die Fußballwelt dem begnadeten Motivator Jürgen Klopp. Der magischen Nacht in Anfield soll nun aber auch endlich die finale Krönung in Madrid folgen. Zuvor acht verlorene Endspiele kann der umjubelte deutsche Trainer mit einem weiteren großen Sieg vergessen machen – dafür peilt der 51-Jährige im Finale am 1. Juni den ersehnten Henkelpokal an.

    Für die sensationelle Aufholjagd nach der 0:3-Niederlage beim FC Barcelona ließ sich sogar Klopps einstiger Trainer-Rivale José Mourinho zu einem XXL-Lob für das unfassbare 4:0 gegen Lionel Messi hinreißen: „Für mich hat diese Aufholjagd einen Namen: Jürgen.“ Der größte Erfolg in Klopps Trainerkarriere scheint nun so nah wie nie zuvor: Er muss beim Finale in Madrid nur noch zugreifen. „Es ist unglaublich nach dieser Saison, die wir gespielt haben“, sagte ein euphorisierter Klopp nach einer minutenlangen Gänsehaut-Stimmung auf den Tribünen des legendären Stadions. Britische Medien reagierten begeistert auf die Fußballsensation. „Das war nicht weniger als außerordentlich – eines dieser beispiellosen Champions-League-Comebacks“, schrieb die Zeitung Guardian. Für den Mirror war es „selbst in der unglaublichen und unmöglichen Europa-Geschichte Liverpools der großartigste Abend“. Der Begriff „Fußballwunder“ war am Donnerstag auf vielen Titelseiten in England zu lesen.

    Dabei hatte eigentlich alles gegen den LFC gesprochen. Der angeschlagene Stürmerstar Mohamed Salah saß nur auf der Tribüne, mit einem „Never give up“-Schriftzug auf seinem T-Shirt. Auch sein verletzter Sturmpartner Roberto Firmino konnte nur zuschauen. Zu Helden wurden Spieler wie der zweifache Torschütze Divock Origi (7./79.), in der vergangenen Saison noch mit dem VfL Wolfsburg im Bundesliga-Abstiegskampf. Die anderen zwei Treffer erzielte der von Klopp in der Halbzeit eingewechselte Georginio Wijnaldum (54./56.). Teilweise wurde Barcelona sogar düpiert.

    „Wir sahen wie Schuljungen aus“, klagte Barças Luis Suarez mit Blick auf Origis 4:0. Bei einem Eckball schien Trent Alexander-Arnold vom Ball wegzugehen, drehte dann aber plötzlich um und führte blitzschnell aus – zu schnell für die überraschte Gästeabwehr, aber nicht für Origi, der sieben Barça-Spieler düpierte.

    Nach dem Erfolg feierte Klopp auf dem Platz ausgelassen mit seinen Spielern. Die Fans auf den Tribünen sangen auch lange nach dem Abpfiff noch lautstark die berühmte Liverpool-Hymne „You’ll never walk alone“. Es war vielleicht der größte Gänsehautmoment an einem magischen Abend voller Gänsehautmomente. In der Aufregung vergriff sich der begeisterte Liverpool-Coach später bei BT Sport in seiner Wortwahl: „Diese Jungs sind fucking Mentalitätsgiganten, es ist unglaublich.“ Wohlwissend, dass ihm für das F-Wort eine Geldstrafe droht, grinste Klopp schelmisch in die Kamera: „Bestraft mich, wenn ihr wollt.“

    TV-Moderator Gary Lineker hätte sich wie in Großbritannien üblich eigentlich bei den Zuschauern entschuldigen müssen. Doch der ehemalige Fußballstar war ganz bei Klopp. „Ich wurde gebeten, mich dafür zu entschuldigen, aber das mache ich nicht. Ich denke, er hatte nach diesem Spiel absolut das Recht dazu“, sagte Lineker.

    Von Messi, der das Hinspiel nicht nur wegen seiner zwei Tore geprägt hatte, war in Anfield derweil nicht viel zu sehen. Suarez, der von 2011 bis 2014 in Anfield gespielt und vor einer Woche im Hinspiel mit seinem Torjubel den Zorn der Liverpool-Fans auf sich gezogen hatte, wusste, was nun blüht. „Wir müssen uns jetzt auf die ganze Kritik einstellen, die es hageln wird“, sagte der Stürmer. Die spanische Presse fällte erwartungsgemäß ein vernichtendes Urteil., die Ás wurde deutlich: „Anfield hat ein zitterndes Barça plattgemacht wie eine Kakerlake.“ (dpa)

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