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Champions League: Lewandowski wieder unter den Roten

Champions League

Lewandowski wieder unter den Roten

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    Der FC Bayern ist bereit für eine magische Nacht. Mit einer atemberaubenden Aufholjagd bei Real Madrid will das Starensemble um Hoffnungsträger Robert Lewandowski nach dem schmerzhaften 1:2 im Hinspiel trotz großer Abwehrnot doch noch in das Halbfinale der Champions League stürmen. Lewandowski verkörperte ebenso wie die angeschlagen mitgereisten Mats Hummels und Jérôme Boateng die ganze Entschlossenheit, als die drei im leeren Fußball-Tempel Bernabéu zum Abschlusstraining auf dem Rasen trabten. Dennoch müssen die Münchner weiter auf ein kleines Wunder hoffen, denn erst am heutigen Spieltag (20.45 Uhr, Sky) wird über den Einsatz der Weltmeister-Verteidigung entschieden.

    „Bayern München ist ein bisschen berühmt-berüchtigt dafür, dass man in solche Spiele mit einem außergewöhnlich großen Willen reingeht“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Bis dahin bangen alle Münchner mit Hummels und Boateng, die für einen Auftritt im Estadio Santiago Bernabéu sicher auch leiden würden. „Jeder liebt solche Spiele“, sagte Kapitän Philipp Lahm.

    Laut Trainer Carlo Ancelotti besteht bei beiden eine gute Möglichkeit, dass sie spielen, Lewandowski wird ohnehin als Rückkehrer erwartet. „Wir müssen ein fantastisches Spiel absolvieren“, forderte Ancelotti. Man müsse abwarten, wie sie auf das Abschlusstraining reagieren.

    Mit einer Chancenverwertung wie beim 0:0 in Leverkusen ist das Weiterkommen gegen den Titelverteidiger aber Utopie. „Wir brauchen die Tore. Wir müssen so denken, als würden wir in München spielen“, forderte Real-Schreck Lewandowski, der in einer Halbfinal-Partie mit Dortmund schon viermal gegen Real traf.

    „Es wird ein großes Spiel“, prophezeite Ancelotti bei seiner Rückkehr ins sommerliche Madrid. „Es wird ein schwieriges Spiel, von der ersten bis zur letzten Minute“, warnte Real-Coach Zinedine Zidane, der auf Gareth Bale verzichten muss. Ein Traum-Comeback ist das ambitionierte Vorhaben, wahrscheinlicher ist ein neuer Albtraum in Spanien. Nach drei Halbfinal-Pleiten gegen die Spitzenteams von der Iberischen Halbinsel könnte nun in Bernabéu für die Bayern so früh wie zuletzt beim Achtelfinal-Aus 2011 gegen Inter Mailand Endstation sein. „Wir brauchen kein Fußballwunder, wir brauchen eine Topleistung“, sagte Thomas Müller.

    Ein Königsklassen-Kunststück ist dafür notwendig. Nur Ajax Amsterdam (1996) und Inter Mailand (2011) kamen nach einer Heimniederlage auswärts noch weiter. „Egal, wer spielen kann oder nicht: Wir werden eine Mannschaft haben, die gegen Real gewinnen kann“, sagte Lahm bei seiner vielleicht letzten Europapokalreise. In Madrids Fußball-Tempel, in dem die Münchner das Endspiel 2010 verloren, feierten die Bayern schon große Siege. Ein 4:2 wie im Februar 2000 würde das Halbfinale bringen, ein 1:0 wie ein gutes Jahr später vor dem ersten Champions-League-Triumph wäre allerdings zu wenig. „Wir glauben daran, dass wir es packen“, betonte Hinspiel-Retter Manuel Neuer.

    Die Königlichen hatten bei der Generalprobe für das Rückspiel einen Last-Minute-Sieg gefeiert. Beim abstiegsgefährdeten Klub Sporting Gijon siegten sie ohne zahlreiche Stammspieler dank eines Treffers in der Nachspielzeit mit 3:2 (1:1). Trainer Zidane hatte unter anderem Ronaldo, Modric, Benzema und Kroos geschont. Tabellenführer Real war durch Gijons Cop (14.) und Vesga (50.) zweimal in Rückstand geraten. Isco (17./90.+1) und Morata (59.) drehten die Partie aber zugunsten Madrids. (dpa)

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