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Champions-League: Galaktische Erkenntnisse für Franck Ribéry

Champions-League

Galaktische Erkenntnisse für Franck Ribéry

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    Ribéry will im März über seine Zukunft entscheiden
    Ribéry will im März über seine Zukunft entscheiden Foto: DPA

    Den Abend hatte sich Franck Ribéry sicherlich anders vorgestellt. Wahrscheinlich hatte sich der französische Ausnahmefußballer am Mittwochabend vor seinem Fernseher gemütlich gemacht, die Schlappen ausgezogen, die kostbaren Beine hochgelegt und sich auf ein ganz besonderes Fußballspiel im Free-TV gefreut.

    Das Duell seiner französischen Landsleute von Olympique Lyon im Champions-League-Achtelfinale mit seinem ausgesuchten Lieblingsverein Real Madrid dürfte ihn sicher interessiert haben. Zumal er schon lange mit einem Wechsel zu den Königlichen liebäugelt. Es darf spekuliert werden, welchem Verein Ribéry die Daumen gedrückt hat. Aber da das Herz des kleinen Franzosen noch für seinen Ex-Verein Olympique Marseille schlägt, dürfte er eher keinen Schal mit dem Emblem des Erzrivalen aus Lyon um seinen Hals gelegt haben.

    Deswegen hat ihm wahrscheinlich auch nicht gefallen, was da über die Mattscheibe flimmerte. Nach dem die Galaktischen um Cristiano Ronaldo, Kaka und Co bereits das Hinspiel in Lyon mit 0:1 verloren hatten, kamen sie gegen die tapfer verteidigenden Franzosen nicht über ein Tor hinaus und mussten schließlich auch noch den Ausgleich hinnehmen. So wird diese Champions League-Saison ohne die teuerste Mannschaft der Welt weitergehen.

    Erfolgreicher Ausflug in die Toskana

    Das war nicht das erste Ereignis, dass Ribéry in dieser Woche nachdenklich gemacht haben dürfte, ob er nicht doch beim FC Bayern bleiben sollte. Obwohl das derzeit frostige Klima dem Südfranzosen wahrscheinlich nicht gefällt, könnte der Ausnahmekönner ins Grübeln gekommen sein, ob er nicht noch einen Sommer an der Isar verbringen soll.

    Beim Mannschaftsausflug in die Toskana sprang nicht nur der Einzug ins Viertelfinale der Champions League raus, sondern führte dem französichen Ausnahmefußballer außerdem vor Augen, dass das Wetter in Südeuropa nicht zwangsläufig besser sein muss als in München. Nach der erfolgreichen Niederlage in Florenz war Ribéry sogar derart gut gelaunt, dass ihm im Interview mit einem TV-Sender sogar harmonische Töne rausrutschten: "Ich bin sehr zufrieden, hier beim FC Bayern

    Vom großen Zidane gelernt

    Das klang zu Beginn der Saison noch anders, als er getrieben von seinem Freund und Real-Berater Zinedine Zidane, vehement einen Wechsel nach Madrid forderte. Und sogar Zidanes Stinkstiefel-Strategie zu übernehmen schien, mit der "ZZ-Top" einst seinen Wechsel zu den Königlichen durchgesetzt hatte. Der Weltmeister hatte mit seinen Stänkereien einst den Manager seines Vereins Juventus Turin, Luciano Moggi, solange zermürbt, bis dieser aufgab, den reisenden Franzosen aufzuhalten. Auch Ribéry zerrte Anfang der Saison mit Interviews, die er gefühlt wöchentlich der Sportzeitung "L'Equipe" gab, kontinuierlich an den Nervensträngen der Bayern-Bosse. Nach dem Ausscheiden in der Champions League dürften Zidane langsam die schlagenden Argumente ausgehen.

    Bevor sich Ribéry - wie angekündigt - Ende März entscheidet, wird er sicher nochmal das Gespräch mit seinem Freund und Nationalmannschaftskollegen Karim Benzema suchen, der vor der Saison für 35 Millionen nach Madrid wechselte.

    Bisher lief es noch nicht so gut für den Franzosen, der in der vergangenen Saison fünf Tore in der Champions League erzielte. Häufig saß er in Madrid nur auf der Bank. In der Königsklasse kam er über einen Treffer nicht hinaus. Beim Achtelfinal-Rückspiel musste Benzema wegen einer Verletzung wie sein Kumpel Ribéry zuschauen. Ihm dürfte das Spiel genauso wenig Freude bereitet haben. Benzema spielte in der Vorsaison für Olympique Lyon. Michael Mang

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