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Champions-League: FC Bayern gegen Barcelona: Das könnte passieren

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FC Bayern gegen Barcelona: Das könnte passieren

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    Bayern-Stürmer Robert Lewandowski hofft auf das Fußball-Wunder.
    Bayern-Stürmer Robert Lewandowski hofft auf das Fußball-Wunder. Foto: Andreu Dalmau (dpa)

    Was waren das für Zeiten, als Oliver Kahn schmissig formulierte. „Dieses Spiel in Madrid werde ich allein gewinnen“, kündigte er 2004 nach einem fatalen Fehler im Hinspiel an. Es gelang ihm nicht. Bayern schied aus.

    Von der heutigen Münchner Mannschaft hat sich keiner bereit erklärt, dass Spiel gegen Barcelona im Alleingang zu gewinnen. Die größten Solisten der Gegenwart agieren derzeit sowieso andernorts.

    Sie heißen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Da im aktuellen bayerischen Kader Spieler fehlen, die auf die Namen Franck und Arjen hören, ist es unwahrscheinlich, dass ein Spieler alleine das 0:3 umbiegt. Mit Mario Götze hat Pep Guardiola noch einen Spieler zur Verfügung, der zu außergewöhnlichen Solostücken fähig ist. Dummerweise glaubt das Guardiola nicht so recht. Auch wenn er sagt, Götze sei der beste Profi, mit dem er jemals zusammengearbeitet habe. Ähnlich äußerte er sich schon über

    Das Kollektiv soll den Weg zum Wunder ebnen. Allerdings werden bei der Umsetzung dieses Plans keine elf Spieler wütend in Richtung Barça-Tor stürmen. „Ich weiß, dass man sich das in Deutschland anders wünscht. Aber wir müssen das Spiel kontrollieren“, so Guardiola. Während seiner Münchner Schaffenszeit hat er den Spielern zweimal die Erlaubnis zum bedingungslosen Angriff erteilt. Die Folgen waren ein 0:4 im Vorjahr gegen Real Madrid und ein 1:4 in dieser Saison beim VfL Wolfsburg.

    „Für das Toreschießen musst du Tore vorbereiten. Um Tore vorzubereiten, musst du gut Fußball spielen“, sagt Guardiola. Seine Vorstellung von gutem Fußball: Kontrolle. Öfter den Ball haben als der Gegner. Ihn am besten nur zum Anstoß überlassen.

    Guardiola will bleiben

    Könnte eng werden gegen Barcelona. Aber Guardiola ist von seiner Vorstellung des perfekten Spiels nicht abzubringen. Der Coach wird auch kommende Saison versuchen, seine Spieler davon zu überzeugen. Gerüchten, in deren Mittelpunkt ein Wechsel in der Sommerpause zu Manchester City steht, erteilte er eine Absage. „Jungs, ich habe es schon 200 Millionen Mal gesagt: Ich werde hier bleiben“, stellte er bei der Pressekonferenz gestern genervt fest.

    Dass der Trainer in seine dritte Münchner Saison als Titelverteidiger in der Champions League geht, ist unwahrscheinlich. Prinzipiell aber möglich. Die Münchner haben im Viertelfinale ein 1:3 gegen den FC Porto noch umgebogen. „Wir können nicht davon ausgehen, dass es läuft wie gegen Porto. Aber wir brauchen’s“, fasst Thomas Müller die prekäre Ausgangslage zusammen.

    Vier mögliche Szenarien:

    Nummer 1: Ehrenwertes Ausscheiden

    Den Bayern gelingt es, Barcelona zu kontrollieren – und mit „deutscher Mentalität nach vorne“ zu gehen, wie es Guardiola fordert. Erstmals nach bislang 361 torlosen Minuten purzelt der Ball wieder ins gegnerische Tor. Die Bayern müssen zwangsläufig irgendwann riskanter auf das zweite Tor spielen. Messi nutzt die Freiheiten in der gegnerischen Hälfte, trifft zum 1:1. Das Aus ist besiegelt.

    Wahrscheinlichkeit (Stärke von Peps Hosennaht minus Messis Torquotient geteilt durch die Tattoo-Dichte der Anfangself mal dem Zufallsfaktor x) = 45 Prozent

    Nummer 2: Ein ebenso ehrenwertes Ausscheiden

    Bayern erlangt keine Kontrolle über das Spiel. Barcelona ist zu stark. Bayern kämpft, ist den Katalanen aber nicht gewachsen. Irgendwann trifft Messi. Barcelona schaltet zurück, Bayern darf nun kontrollieren. Der Ausgleich gelingt. Mehr ist nicht drin.

    Wahrscheinlichkeit = 45 Prozent

    Nummer 3: Unehrenwertes Ausscheiden

    Bayern denkt an Porto, spielt aber wie gegen Real. Läuft in den ersten 20 Minuten in drei Konter und liegt mit 0:3 hinten. Die Münchner profitieren am Ende noch davon, dass sich Messi und Co. für die kommenden Aufgaben schonen.

    Wahrscheinlichkeit = 9 Prozent

    Nummer 4: Das Wunder

    Bayern denkt an Madrid, spielt aber wie gegen Porto. Dazu kommt Glück. Vielleicht ein früher Platzverweis für Barcelona. Ein schnelles Tor für München. „Wir haben am Samstag gegen Augsburg gesehen, wie schnell es gehen kann. Zehn Minuten gespielt, Rote Karte, Elfmeter“, spekuliert Müller auf Ähnliches. Dumm nur: Passiert äußerstselten.

    Wahrscheinlichkeit = 1 Prozent

    Oder aber es kommt anders. „Das Spiel wird für sich selbst sprechen“, meint beispielsweise Guardiola.

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