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Champions League: FC Bayern: Selbstbewusstsein ohne Arroganz

Champions League

FC Bayern: Selbstbewusstsein ohne Arroganz

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    Jetzt oder nie: Hält Bayern-Serie in Old Trafford?
    Jetzt oder nie: Hält Bayern-Serie in Old Trafford? Foto: DPA

    Der FC Bayern gibt sich vor dem Rückspiel bei Manchester Unitedvorsichtig optimistisch. Bei beiden Mannschaften stehen hinter denSuperstars noch Fragezeichen.

    "Wir haben eine kleine Chance und wollen versuchen, Messerstiche zu setzen", sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge vor dem Abflug am Münchner Flughafen. Ein Unentschieden reicht im Old- Trafford-Stadion, in dem der deutsche Fußball-Rekordmeister in drei Spielen noch nie verloren hat. 0:0, 1:1, 1:0 - die Chance auf den erstmaligen Halbfinal-Einzug seit dem Titelgewinn 2001 ist so groß wie schon lange nicht mehr.

    Viermal Viertelfinale, zweimal Achtelfinale und einmal in der Vorrunde - seit neun Jahren war in der Königsklasse immer vorzeitig Schluss. Nach dem Schalke-Erfolg sprach Präsident Uli Hoeneß zwar von "Rückenwind" für das K.o.-Spiel, doch sicher fühlte sich in der Bayern-Reisegruppe niemand, als es auf die Insel ging. Bei allem Selbstvertrauen blickt man auch mit Skepsis der Partie entgegen. "Mit ist das ein bisschen zu euphorisch. Manchester hat die besseren Karten", warnte Rummenigge.

    Englands Medien spekulieren über ein Blitz-Comeback von Stürmerstar Wayne Rooney, der sich im Hinspiel am Knöchel verletzt hatte. Die Bayern hoffen, dass Turbo-Dribbler Arjen Robben und Abwehrchef Daniel van Buyten spielen können. Beide stiegen an Bord des Fliegers - die Entscheidung über ihren Einsatz soll aber erst vor Ort fallen. Robben rückt zurück - und auf der anderen Flügel-Seite scheint der lange verletzte Franck Ribéry in den "Tod oder Gladiolen"-Spielen, wie Trainer Louis van Gaal die Alles-oder-nichts-Partien gerne nennt, endlich in Schwung zu kommen.

    München gewann auch dank des Treffers des Franzosen sein Spitzenspiel gegen Schalke, Manchester verlor seines gegen Michael Ballacks FC Chelsea. Trotzdem, und ob mit oder ohne Rooney, ist Manchester im heimischen "Theatre of Dreams" in jedem Fall stark genug, um ein Spiel für jeden Gegner zum Alptraum zu machen. "Es wird nicht leicht, aber wir vertrauen auf unseren Heimvorteil und unsere großartige Bilanz in Old Trafford in europäischen Wettbewerben", meinte Verteidiger Gary Neville.

    Bayern-Boss Rummenigge prophezeit "ein heißes Spiel", in dem es auch um viel Geld geht: Für den Einzug ins Halbfinale, in dem es dann gegen Lyon oder Bordeaux gehen würde, gibt es vier Millionen Euro an UEFA-Prämien. Eine Gewissheit haben die Bayern allemal: Wer in Unterzahl gegen Magaths Mannen besteht, der ist zumindest körperlich für die großen Aufgaben fit. Wie auch Dauerläufer Ivica Olic, der sich als "Mr. Königsklasse" auf ein "großes Spiel" im Fußball-Tempel freut.

    Der letzte Auftritt des FC Bayern in Old Trafford liegt mittlerweile acht Jahre zurück. Kein Spieler aus dem aktuellen Kader war damals dabei, mit anderen Clubs gab es für Philipp Lahm (Stuttgart), van Buyten (Manchester City) und Mark van Bommel (PSV Eindhoven) nicht viel zu holen. Ein Teilerfolg gelang dem früheren Leverkusener Jörg Butt; Robben und van Gaal sind aus früheren Chelsea- bzw. Barcelona-Zeiten in Heimspielen noch unbesiegt gegen die "Red Devils".

    Spielt Butt "zu Null", wäre Bayern weiter. "Wichtig wird sein, dass unsere Defensive sicher steht und Fehler vermeidet, denn Fehler werden in der Champions League gnadenlos bestraft", sagte der Bayern-Keeper. Das Vertrauen in die eigene Stärke ist bei den "Mia-san-mia"-Münchnern immens groß. National seien sie die Besten, stellte Hoeneß klar. Aber was ist international drin? "Wir sind noch in drei Wettbewerben, ich finde es unglaublich, was wir geleistet haben", sagte van Gaal, nachdem sein Team den FC Schalke von der Spitze der Liga gestürzt hatte. Zwar betonen die Münchner immer wieder, dass die Meisterschaft Priorität hat, aber insgeheim hoffen alle auf den großen Coup in Europa. Leistungsschwankungen wie in den vergangenen Wochen sind dabei verboten.

    Die voraussichtlichen Aufstellungen:

    Manchester United: Van der Sar - Neville, Ferdinand, Vidic, Evra - Fletcher, Scholes - Valencia, Nani - Park - Berbatow

    FC Bayern München: Butt - Lahm, Demichelis, Badstuber, Contento - Altintop (Robben), van Bommel, Schweinsteiger, Ribèry - Müller, Olic

    Schiedsrichter: Rizzoli (Italien)

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