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Champions League: FC Bayern: Robben kündigt großen Kampf an

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FC Bayern: Robben kündigt großen Kampf an

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    Arjen Robben.
    Arjen Robben.

    Großspurige Kampfansagen hat sich Arjen Robben vor seinem brisanten Wiedersehen mit Real Madrid lieber verkniffen. Der Druck im Duell der Fußball-Giganten ist schon groß genug, gerade auch für ihn. Da will der Bayern-Star die Kraftprobe mit seinem Ex-Club nicht noch mit allzu forschen Sprüchen zusätzlich anheizen.

    "Nein, das Spiel ist nicht extra besonders für mich", sagte Robben vor dem Champions-League-Klassiker am Dienstagabend (20.45 Uhr, bei uns im Live-Ticker) und erläuterte: "Ich bin ja schon drei Jahre hier. Wenn das Spiel in meinem ersten Jahr bei Bayern gewesen wäre, wäre es etwas anderes gewesen. Ich habe kein Gefühl, dass ich etwas demonstrieren muss oder so."

    Ausverkaufte Münchner Arena

    Nun ja, zeigen würde es der niederländische Nationalspieler den Königlichen beim Schaulaufen der Fußball-Stars in der ausverkauften Münchner Arena natürlich schon gerne. Schließlich hat der 28-Jährige lange auf den Tag warten müssen, an dem er es seinem früheren Arbeitgeber heimzahlen kann, der ihn im August 2009 für 24 Millionen Euro an die Bayern abschob. "Ich wollte nicht weggehen von Real. Aber der Club wollte mich verkaufen", gestand Robben seinerzeit nach der Ankunft in München, wo er eine viel höhere Wertschätzung genießt.

    Das ist Arjen Robben

    Am 23. Januar 1984 erblickte Arjen Robben im niederländischen Bedum das Licht der Welt.

    Sein erster Fußballverein war der VV Bedum.

    Im Alter von zwölf Jahren wechselt Robben zum FC Groningen. Schon vier Jahre später hatte er sein Debüt in der Ehrendivision, der obersten Liga des niederländischen Fußball-Verbandes. In dieser Saison wurde er vereinsintern zum Spieler des Jahres gewählt.

    Ab 2002 spielte Robben für den PSV Eindhoven. Auch dort konnte er viele Erfolge verbuchen. Bei den Fans war er sehr beliebt. Sie nannten ihn dort "Batman und Robben".

    2004 machte ihm der russische Öl-Milliardär Roman Abramowitsch ein attraktives Angebot und holte den Mittelfeldspieler zum FC Chelsea. In derselben Saison gewann Robben mit seiner neuen Mannschaft die Englische Meisterschaft. Der Titel konnte ein Jahr später verteidigt werden.

    Drei Jahre blieb Robben in London, bevor er 2007 zu Real Madrid wechselte. Bald wurde er dort zum Spielgestalter und holte mit seinem Team den Spanischen Meistertitel und den Spanischen Supercup.

    Als der Verein neue Spitzenspieler verpflichtete und sein eigenes Potential in Madrid ausgeschöpft war, ging er 2009 zum FC Bayern München.

    Schon im ersten Spiel für die Bayern gegen den VfL Wolfsburg erzielte Robben zwei Treffer. Er wurde zu einem wichtigen Teil der Mannschaft und schoss viele Male die spielentscheidenden Tore. Nach seiner ersten Saison beim FC Bayern feierte er die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. Er wurde zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

    Seit 2003 spielt Robben für die A-Nationalmannschaft. Sein größter internationaler Erfolg war bislang der zweite Platz bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika.

    Im Juli 2007 heiratete Arjen Robben seine Freundin Bernadien. Das Paar hat drei Kinder: Luka, Lynn und Kai.

    Eine Genugtuung wäre es schon, wenn ausgerechnet er den Madrilenen den Finaleinzug vermasseln könnte. "Wir müssen versuchen, Real Madrid herauszubekommen", betonte Robben, der den Fans einen großen Kampf verspricht: "Wir werden mit Herz und Leidenschaft auftreten."

    Wiedergutmachung gegen Real Madrid

    Gerade nach der verspielten Meisterschaft, an der er mit seinem vergebenen Foulelfmeter beim 0:1 in Dortmund einigen Anteil hatte, ist Robben noch heißer auf eine Wiedergutmachung gegen Real Madrid. "Das Champions-League-Finale hier in München wäre ein Traum für den ganzen Verein", betonte der Turbo-Dribbler. Robben glaubt nicht, dass der K.o.-Schlag in der Bundesliga seinem Team einen Knacks versetzt haben könnte. "Es gibt noch zwei schöne Pokale, und da müssen wir alles versuchen, um etwas zu erreichen", sagte der Flügelstürmer.

    Das ist der FC Bayern München

    Der FC Bayern München ein Fußball-Club aus der 1. Bundesliga. Gegründet wurde der Verein am 27. Februar 1900. Seit 2002 ist die Profimannschaft aus dem Hauptverein ausgegliedert.

    Rekordmeister: Der FC Bayern ist mit 23 Meistertiteln Rekordhalter der deutschen Bundesliga. Die Bayern wurden Meister in den Jahren 1932, 1969, 1972, 1973, 1974, 1980, 1981, 1985, 1986, 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010, 2013.

    Die Champions League haben die Münchner insgesamt fünf Mal (1974, 1975, 1976, 2001, 2013) gewonnen, fünf weitere Male waren die Bayern im Finale (1982, 1987, 1999, 2010 und 2012).

    Franz Beckenbauer ist die "Lichtgestalt" des FC Bayern. Er spielte von 1964 bis 1977 als Libero und war gleichzeitig Kapitän. Der "Kaiser" war später auch Interimstrainer bei seinen Bayern und holte in dieser Position einen Meistertitel (1994) sowie den UEFA-Cup 1996. Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern. Seither ist er Ehrenpräsident.

    Seit Mai 2005 ist die Allianz-Arena im München Norden das Heimstadion des FC Bayern. Lokalrivale 1860 München spielt ebenfalls in diesem Stadion. Vorherig Spielstätten des FC Bayern waren das Grünwalder Stadion (1925 bis 1972) und das Olympiastdion (1972 bis 2005). Spielt der FC Bayern, ist die Außenfassade der Allianz-Arena rot beleuchtet.

    Mannschaftshymnen: Der FC Bayern hat mehrere Hymnen, darunter "FC Bayern, Stern des Südens" (komponiert von Kabarettist und Liedermacher Willy Astor) und "FC Bayern, forever number one". Inoffizielle Fan-Hymne ist "Mir san die Bayern."

    Hohn und Spott gibt es genug für den FC Bayern: Meist singen gegnerische Fans "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Oft wird der Verein aufgrund seiner Extravaganz auch als "FC Hollywood" bezeichnet.

    Vereinsführung: Präsident des FCB ist seit 2009 Uli Hoeneß, der zuvor lange Jahre Manager war. Vorstandsvorsitzender ist Karl-Heinz Rummenigge.

    Zu den bekanntesten Ex-Spielern des Vereins gehören Gerd Müller und Lothar Matthäus. "Der Bomber der Nation" Müller erzielte in 15 Jahren beim FC Bayern 398 Tore (453 Spiele). Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spielte insgesamt zwölf Jahre beim FCB und kam in 302 Partien auf 85 Tore.

    Einen unvergessenen Auftritt lieferte der Italiener Giovanni Trapattoni bei seiner zweiten Amtszeit als Trainer der Bayern (1996 bis 1998). In der legendären Pressekonferenz vom 10. März beklagte er sich auf seine feurige italienische Art über die schlechte Arbeitshaltung einiger Bayern-Spieler. "Was erlaube Struuuunz?", "Spiele schlecht wie Flasche leer!" und "Ich habe fertig!" gehören seitdem zum deutschen Fußball-Jargon.

    Spielrekorde: Den höchsten Heimsieg feierte der FC Bayern hatte den gegen Borussia Dortmund (11:1, Saison 1971/1972) der höchste Auswärtssieg gelang gegen den FC St. Pauli (1:8, Saison 2010/2011).

    Und dabei will er wie auch Franck Ribéry kräftig mithelfen. "Solchen Spielen müssen große Spieler ihren Stempel aufdrücken, da werden auch große Spieler geboren", sagte Trainer Jupp Heynckes mit Blick auf das Halbfinale.

    Robben kennt die Stärken von Real, für das er von 2007 bis 2009 in 50 Ligaspielen elf Tore erzielte, aus dem Effeff. "Vorne haben sie unglaublich viel Qualität, wir dürfen ihnen da keine Räume geben." Selbst für einen Offensiv-Kracher wie ihn, den sie in Spanien wegen seiner vielen Verletzungen als "gläserner Fußballer" titulierten, war 2009 kein Platz mehr. Damals rüstete Real-Präsident Florentino Pérez mal eben die Offensive mit der Tormaschine Cristiano Ronaldo (94 Millionen Euro), dem brasilianischen Spielmacher Kaka (65 Mio) sowie dem französischen Stürmerstar Karim Benzema (35 Mio) auf.

    Der FC Bayern München in Zahlen

    Stadion: Münchner Arena (71.000 Plätze)

    Trainer: Jupp Heynckes

    Bisher teuerster Spieler des FC Bayern ist Javier Martinez. Für ihn wurden 40 Millionen Euro berappt.

    Liga-Platzierung der vorigen Saison: Zweiter Platz

    Aktuelle Position in der UEFA Klubrangliste: 4

    Nationale Erfolge: 23 Mal Deutscher Meister (1932, 1969, 1972 bis 1974, 1980, 1981, 1985 bis 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999 bis 2001, 2003, 2005, 2006, 2008 und 2010), 15 Mal Pokalsieger (1957, 1966, 1967, 1969, 1971, 1982, 1984, 1986, 1998, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010 und 2013).

    Internationale Erfolge: Dreimal Europapokalsieger der Landesmeister (1974 bis 1976), Champions-League-Sieger 2001, UEFA-Pokalsieger 1996, zweimal Weltpokalsieger (1976 und 2001).

    Die letzten elf Jahre in der Champions League: 2001/02: Viertelfinale, 2002/03: erste Gruppenphase, 2003/04: Achtelfinale, 2004/05: Viertelfinale, 2005/06: Achtelfinale, 2006/07: Viertelfinale, 2007/08: nicht teilgenommen, 2008/09: Viertelfinale, 2009/10: Finale, 2010/11: Achtelfinale. 2011/2012: Finale.

    Auch in München ist Robben vom Verletzungspech nicht verschont geblieben, seine besonderen Fähigkeiten hat er im Bayern-Trikot aber viel häufiger vorzeigen können. Der ganz große Wurf fehlt ihm trotzdem noch. 2010 verpasste er im Champions-League-Finale gegen Inter Mailand (0:2) ausgerechnet in Madrid eine triumphale Rückkehr ins Bernabeu-Stadion von Real. Und nur wenige Wochen später hätte Robben die Niederlande im WM-Finale gegen Spanien zum Titelgewinn schießen können - doch Iker Casillas parierte seinen Schuss. Lange hatte Robben daran zu knabbern.

    Im Champions-League-Halbfinale könnte er dem Real-Torwart nun wieder Auge in Auge gegenüberstehen. Und dann will es der Holländer unbedingt besser machen gegen Casillas. "Wir dürfen keine Fehler machen, denn das wird bestraft." Wer wüsste das besser als er. (dpa)

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