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Champions League: FC Bayern: Mit Selbstvertrauen ins Finale

Champions League

FC Bayern: Mit Selbstvertrauen ins Finale

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    Franck Ribery & Arjen Robben. Bild: dpa
    Franck Ribery & Arjen Robben. Bild: dpa

    Der Convoy aus Lyon ist sicher in München angekommen - 733 Kilometer legten die Fußballstars von Olympique Lyon in zehn Kleinbussen zurück, um rechtzeitig zum Halbfinal-Hit gegen den FC Bayern München in der Landeshauptstadt zu sein. Denn das Flugverbot macht auch für die Champions League keine Ausnahme.

    Doch die Lyon-Profis machen zum isländischen Vulkan "Eyjafjalla" weiterhin eine gute Miene, auch wenn die Reisestrapazen sicherlich anstrengend waren. "Mit einem Lächeln im Gesicht und der Sonne am Himmel sind wir inMünchen angekommen. Wir gehen mit großer Begeisterung in das Spiel", sagte Schlussmann Hugo Lloris. Auch Trainer Claude Puel sagte dazu: "Es war ja nicht die erste Reise in dieser Woche. Nach demBordeaux-Spiel saßen wir die ganze Nacht im Bus." Augenzwinkernd fügte er an: "Und jetzt kennen wirdie Landschaften Deutschlands."

    Doch wenn am Mittwochabend der Ball in der Allianz Arena rollt, dann werden sowohl Eyjafjalla als auch die Landschaften Deutschlands zur Nebensache. Denn es geht um den Einzug ins Champions-League-Finale 2010 im Estadio Santiago Bernabeu von Madrid.

    Willy Sagnol - 2001 Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern München - schätzt die Chancen für seine alte Mannschaft auf 50:50 ein: "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nie leicht war, gegen Lyon zuspielen, aber für mich haben die Bayern die klar bessere Mannschaft."

    Denn Lyon hat sich zwar vor der Saison mit Neuzugängen im Wert von 80 Millionen Euro verstärkt, doch haben die Bayern mit Arjen Robben und Franck Ribery die Extraportion Qualität in ihren Reihen. "Torjäger Lisandro Lopez ist Lyons Topspieler. Er ist schnell und spieltsehr klug. Wenn es Demichelis und Van Buyten gelingt, gegen ihn 180Minuten konzentriert zu spielen und ihn auszuschalten, dann haben dieBayern beste Chancen aufs Finale", sagt Sagnol. Vielleicht müssen die Abwehrstrategen der Bayern im Hinspiel überhaupt keine Rücksicht auf den Argentinier nehmen. Er verletzte sich nämlich gegen Bordeaux am Knöchel. Sein Einsatz in München ist weiterhin ungewiss.

    Ein großer Faktor ist allerdings auch noch der Torhüter von Olympique Lyon. Hugo Lloris, 23 Jahre alt, wird bereits mit den ganz großen der Zunft verglichen. Auch Willy Sagnol, der über Jahre mit Oliver Kahn zusammenspielte, hält viel von dem jungen Mann: "Er gehört für mich zu den aktuell fünf besten Torhütern in Europa. Erist nicht der beste Fußballer, aber als Torwart hat er das gleicheNiveau wie ein Casillas oder ein Buffon." Im Viertelfinale gegen Girondins Bordeaux verzweifelten die Angreifer im Rückspiel regelrecht an den überragenden Reflexen von Lloris.

    Das Selbstvertrauen kennt keine Grenzen

    Dennoch ist das Selbstvertrauen der Bayern nach dem 7:0-Kantersieg gegen Hannover 96 grenzenlos. "Hannover spielt exakt das selbeSystem wie Lyon. Das war ein gute Übung", sagte Louis van Gaal vor dem Spiel.

    Auch Franz Beckenbauer äußerte sich in der Bild überaus zuversichtlich: "Ich bin sicher: Der FC Bayern wird sich gegen Lyon voll reinhängen. Da gibt es keine Motivationsprobleme wie vor neun Jahren." Damals gingen die Bayern mit einer eklatant schlechten Leistung 0:3 in Lyon baden und Beckenbauer, damals noch Bayern-Präsident, fühlte sich genötigt, seine Mannschaft mit einer Wut-Rede, die in die Geschichte einging, am Bankett wachzurütteln.

    Doch der "Kaiser" ist wie Sagnol davon überzeugt, dass seine Bayern mit Robben, Ribery und Olic die entscheidenden Männer in ihren Reihen stehen haben. "Arjen Robben ist seit Wochen in körperlich stabiler Verfassung. (...) Er spielt atemberaubend stark, erzielt die entscheidenden Tore. (...) Franck Ribéry wird sich durch seine Schlagzeilen nicht durcheinanderbringen lassen. (...) Vielleicht erleben wir heute einen noch besseren Ribery als zuletzt. Und Ivica

    Einziger Wermutstropfen für den Rekordmeister: Der Leader Mark van Bommel muss von der Tribüne aus dem Treiben auf dem Rasen zuschauen. Er sitzt seine Gelb-Sperre ab. Doch Danijel Pranjic zeigte bereits gegen Manchester United, dass er der Aufgabe im defensiven Mittelfeld gewachsen ist und Bastian Schweinsteiger - der in van Bommels Rolle steigen muss - ist sowieso in der Form seines Lebens.

    Doch viele Tore werden von den Bayern sowieso nicht erhofft. Mit einem 0:0-Unentschieden wäre der Bayern-Trainer schon zufrieden. "Ein 0:0 oder ein 1:0 ist besser als ein 2:1 - das klingt komisch, istaber in meinen Augen so. Denn wir haben bewiesen, dass wir auswärtsimmer treffen", sagte Van Gaal. Von Sebastian Hrabak

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