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Champions League: FC Bayern: Geisterspiel in Moskau

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FC Bayern: Geisterspiel in Moskau

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    Pep Guardiola und die leeren Ränge - heute Abend spielen die Bayern ohne Publikum im Stadion von ZSKA Moskau.
    Pep Guardiola und die leeren Ränge - heute Abend spielen die Bayern ohne Publikum im Stadion von ZSKA Moskau. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die Vorzeichen des bayerischen Gastspiels in Moskau waren ungewöhnlich. Zuerst trieb ein Feueralarm die Spieler des FC Bayern des Nächtens aus dem Hotel, dann wartet heute Abend ein Geisterspiel auf den deutschen Meister. Das ist selbst für erfahrenen Bayern-Profis gewöhnungsbedürftig. Davon beeindrucken wollen sie sich aber nicht lassen. "Wir müssen Gas geben", bringt es Neu-Stürmer Robert Lewandowski auf den Punkt und gab damit auch die Marschrichtung vor. Denn eines will der

    "Das erste Ergebnis spielt für uns keine Rolle mehr", unterstrich Lewandowksi in Moskau. "In der Champions League ist es egal, gegen wen wir spielen, ob das ZSKA Moskau ist oder Real Madrid."

    FC Bayern ist der Favorit

    Dass die Bayern bei dem ehemaligen russischen Armeeclub am heutigen Dienstag (18 Uhr/Sky) klarer Favorit sind, liegt nicht nur an dem mit wie Ausnahmekönnern wie Mario Götze oder Rekord-Kickern wie Xabi Alonso gespickten Edel-Kader. Auch der Heimvorteil fällt für die Russen im Prinzip weg, müssen sie das eigentlich lukrative Match gegen Bayern doch vor leeren Rängen austragen.

    Wegen rassistischer Ausschreitungen der eigenen Fans wurde Moskau von der Europäischen Fußball-Union mit dem Match vor leeren Rängen bestraft. "Das habe ich noch nie erlebt, und das ist auch hoffentlich das letzte Mal", sagte Trainer Guardiola, der den 100. Bayern-Sieg in der Champions League anstrebt.

    Trotz leerer Ränge kein Trainingsspiel

    Den Münchnern behagen die Umstände nicht so recht. Ein leeres Stadion ist den Besuchermagneten von der Isar unbekannt - noch nie spielte der FC_Bayern in einer Arena ohne Zuschauer. "Wir müssen uns der Situation anpassen, aber sie ist schon ein bisschen komisch", gestand Guardiola. Torhüter Manuel Neuer meinte:"Man wird sehen, wie das auf einen wirkt. Aber wir wissen, dass es kein normales Trainingsspiel wird."

    Dieser Eindruck kann freilich entstehen, wenn man ZSKA-Trainer Leonid Sluzki hört, der die Münchner im Vorjahr offenbar noch Fußball von einem anderen Stern spielen sah. "Im Fußball ist die Vergangenheit Vergangenheit", fand Trainer Guardiola, der die Frage eines russischen Journalisten nach Sluzkis Lob einfach ignorierte.

    Zumal die bayerische Reisegruppe in der russischen Millionenmetropole gleich nach ihrer Ankunft mit ziemlich irdischen Problemen zu kämpfen hatte. Am späten Sonntagabend wurde das Team von einem Feueralarm aufgeschreckt und musste rund eineinhalb Stunden auf dem Gehweg vor dem noblen Ritz Carlton und dann in einem nahen Restaurant zubringen. "Das hat mich ein bisschen an die Schulhofzeit erinnert, wo man das mal ausprobiert hat", bemerkte Neuer dazu mit einem Grinsen. Unklar blieb, welche Lausbubengeschichte der Keeper meinte.

    Eine Stunde länger zum Ausschlafen

    Trainer Guardiola, den Bilder in eine Decke gehüllt auf der Straße vor dem Teamhotel zeigen, passte der Zwischenfall nicht. Er gewährte den Spielern wegen der nächtlichen Störung am Morgen eine Stunde mehr zum Ausschlafen. "Hauptsache es ist nichts passiert", sagte er.

    In diesen wichtigen Herbstwochen kann der Trainer keine weiteren personellen Sorgen brauchen, zumal sich seine Millionentruppe gerade wieder in die typische Bayern-Souveränität hineinspielt. Zu den Erfolgsgaranten entwickelten sich zuletzt Weltmeister und Torjäger Götze sowie Ballverteiler Xabi Alonso. Der spanische Routinier ist nach wenigen Wochen in München bereits so gut wie unersetzlich.

    Neuer: "Alonso bestimmt den Rhythmus auf dem Feld"

    Beim 2:0 in Köln stellte er mit 206 Ballkontakten einen Bundesliga-Rekord auf. "Wir können nicht gewinnen ohne Xabi", lobte Guardiola seinen Last-Minute-Einkauf. "Er bestimmt den Rhythmus auf dem Feld", erklärte Torhüter Neuer.

    Am Dienstagabend soll Xabi Alonso seine Teamkollegen wieder zum Erfolg dirigieren, auch wenn ihm dann kein Publikum Beifall klatschen wird. Aber die Bayern dürften auch das verkraften - solange sie sich gleich nach Abpfiff mit drei Punkten in den Sonderflieger heim nach München setzen können. (dpa/AZ)

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