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Champions League: Die Galaktischen auf der Insel der Fußball-Götter

Champions League

Die Galaktischen auf der Insel der Fußball-Götter

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    Die Spieler von Apoel Nikosia sorgen in der Champions League für Furore. Im Viertelfinale treffen sie auf keinen geringeren als Titelanwärter Real Madrid.
    Die Spieler von Apoel Nikosia sorgen in der Champions League für Furore. Im Viertelfinale treffen sie auf keinen geringeren als Titelanwärter Real Madrid. Foto: dpa

    Allein Real Madrids Bankdrücker Lassana Diarra ist mehr Geld wert als die ganze Mannschaft von Apoel Nikosia. Es ist im Grund überflüssig, auch nur ein Sterbenswörtchen über die Favoritenrolle im Hinspiel des Champions League-Viertelfinals am Dienstagabend (20.45 Uhr) zu verlieren. Trotzdem: Der Vergleich zwischen den beiden Kontrahenten - dem spanischen Star-Ensemble und Titelanwärter und der zypriotischen Überraschungstruppe - ist charmant und beeindruckend zugleich. Selten war das viel zitierte Bild von "David gegen Goliath", dieses auf dem Papier so ungleichen Duells, derart zutreffend.

    Ronaldo verdient in der Woche mehr als der bestbezahlteste Apoel-Profi im Jahr

    Wenn die Mannschaften das Spielfeld im 22.000-Mann-Stadion der Haupstadt Zyperns betreten, stehen sich der Real-Kader mit einem Gesamtwert von rund 550 Millionen Euro und die Apoel-Helden, die zusammen gerade einmal 15 Millionen Euro auf die fußballerische Goldwaage bringen, gegenüber. Von internationalem Schwer- und Leichtgewicht zu sprechen, wäre untertrieben. Der "königliche" Megastar Cristiano Ronaldo verdient in der Woche mehr als der bestbezahlteste Apoel-Profi Esteban Solari - ein Spanier übrigens - in einem Jahr einstreicht.

    Real-Trainer Mourinho: "Es wird ein kompliziertes Spiel"

    Die Welt scheint teilweise noch nicht vorbereitet zu sein auf die Truppe von der Urlaubsinsel im Mittelmeer. Der US-amerikanische Nachrichtensender CNN zeigte jüngst zwar sogar einen kleinen Beitrag über den Mini-Klub, den Herausforderer des großen Real Madrid. Doch auf einer Weltkarte blendete der Sender während des Berichts das italienische Sizilien statt Zypern ein. Die Madrilenen geben indes vor, besser vorbereitet zu sein. "Jeder, der dieses Stadion besucht, muss leiden", sagte Real-Trainer Jose Mourinho und warnte seine Mannen vor Überheblichkeit: "Es wird ein kompliziertes Spiel."

    Bei David gegen Goliath ging es ganz einfach: Stein per Schleuder an den Kopf, Riese besiegt, Zwerg der große Held. An solch ein wahrhaft biblisches Szenario kann man bei dieser Partie zwischen Real Madrid und Apoel Nikosia, dessen Geschäftsstelle über einer Zahnarztpraxis in einem Hochhaus im Stadtkern bei den "Königlichen" nicht mal zur Teeküche gereichen würde, wirklich nicht glauben. Die "ir-Real" anmutenden Vergleiche ließen sich so munter fortführen: 55 Millionen Euro hat Madrid in dieser Saison für neue Spieler ausgegeben, Apoel 340.000. 857 Spiele Pokalerfahrung treffen auf 161. Und so weiter...

    Die Gastgeber strotzen vor Selbstvertrauen

    Es ist natürlich überhaupt das erste Champions League-Viertelfinale für die Zyprioten. Im Elfmeterschießen haben sie in der Runde der letzten 16 gegen Frankreichs Top-Klub Olympique Lyon bereits ein kleines Fußball-Wunder verbracht. Jetzt kommt neben dem FC Barcelona der heißeste Titelkandidat. "Ich bin aber erst einmal froh, dass wir nicht gegen Barcelona spielen", sagte Apoel-Torhüter und Elfer-Held Dionisios Chiotis augenzwinkernd. Seine Teamkollegen und er strotzen vor Selbstvertrauen. Denn egal, was passiert: Dort, wo die Götter dem Sprichwort nach Urlaub machen, werden die Profis aus der Hauptstadt bereits wie Fußball-Götter verehrt - und das wird sich auch bei einer Klatsche gegen den haushohen Favoriten nicht ändern.

    Nikosia ist auf der europäischen Fußball-Karte angekommen. Und eins dürfte auch klar sein: Nur ein Team kann so richtig gewinnen bei diesem Duell der Gegensätze. Welches, darüber braucht man kein Sterbenswörtchen verlieren.

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