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Champions League: Der FC Bayern bekommt sein Endspiel

Champions League

Der FC Bayern bekommt sein Endspiel

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    Bayern-Trainer Louis van Gaal.
    Bayern-Trainer Louis van Gaal.

    Trotz einer erneut enttäuschenden Leistung reichte es für den deutschen Fußball-Rekordmeister zu einem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den israelischen Meister Maccabi Haifa. "Der Druck ist da. Aber für das Selbstvertrauen war das ganz wichtig. Der Sieg gibt Hoffnung", sagte Uli Hoeneß nach seinem letzten Spiel als Bayern-Manager. Auch Noch-Präsident Franz Beckenbauer war erleichtert. "Der Sieg war hoch verdient. Das trägt zur Stimmungsverbesserung bei. Man hat es in der Hand. Die Möglichkeit ist da."

    Nach dem ersten Saison-Heimsieg in der Königsklasse müssen die Münchner nun auch am 8. Dezember im Auswärtsspiel bei Juventus Turin gewinnen, um das erste Gruppen-Aus in der Champions League seit 2002 und die Strafversetzung in die Europa League abzuwenden. Die Italiener unterlagen bei Gruppensieger Girondins Bordeaux mit 0:2 und stehen wie ihr bajuwarischer Kontrahent unter Druck. Vor 58 000 Zuschauern erlöste der zuletzt lange verletzte Olic (62. Minute) mit seinem ersten Club-Tor in der

    "Das war sehr wichtig. Wir haben die schwarze Serie hinter uns. Wir sind auf einem guten Weg", sagte der Kroate. Er ersparte den Münchnern nach turbulenten Wochen noch mehr Unruhe bei der präsidialen Amtsübergabe von Beckenbauer zu Hoeneß am 27. November. Auch für den in der Kritik stehenden Trainer Louis van Gaal war der verdiente, aber glanzlose Erfolg eine große Erleichterung. "Das war eines unserer besten Spiele", zog der Niederländer eine überraschende Bilanz. Nun sieht van Gaal die Chancen bei 50:50.

    Der Wirbel um Trainer-Kritiker Luca Toni hatte die Vorbereitung auf das ungewollte erste Endspiel bestimmt. Der Italiener war für sein verbales Fehlverhalten vom Verein zum zweiten Mal innerhalb von 18 Tagen mit einer saftigen Geldstrafe belegt worden, wie Sportdirektor Christian Nerlinger kurz vor dem Anpfiff bestätigte. Neben dem verletzten Franck Ribéry saß Toni auf der Tribüne.

    Was das prominente Duo von den Kollegen auf dem Rasen zu sehen bekam, bestätigte die Kritik von Beckenbauer. "Sie sind mutlos. Sie bewegen sich nicht genug", hatte der "Kaiser" im TV-Interview moniert. Und in der Tat: Die Bayern wirkten ängstlich, fast schon blockiert. Vielleicht wollten sie, aber sie konnten offensichtlich nicht. Der Spielaufbau war trotz großer Feldvorteile und klar positiver Ballbesitz-Bilanz gegen biedere Israelis zu behäbig. Besonders Flanken wollten in der Anfangsphase nicht recht gelingen.

    Als Mark van Bommel doch mal gefährlich in die Mitte passte, flog der Ball nach einem Schuss von Mario Gomez (17.) knapp am Tor vorbei. Der Nationalspieler - nach dem Ausfall des am Arm verletzten Miroslav Klose neben Olic der einzige verbliebene Angreifer - war noch ein Bayern-Aktivposten. Doch auch sein zweiter Versuch (24.) landete neben dem Tor. Haifa hatte durch Eyal Meshumar (22.) zuvor eine Möglichkeit gehabt, die Bayern-Torwart Hans-Jörg Butt mit etwas Mühe abwehrte.

    Einen der sporadischen Bayern-Höhepunkte lieferte Olic, dessen Schuss (33.) von Gäste-Keeper Nir Davidovitsch schmerzhaft mit dem Gesicht abgewehrt wurde. In der Nachspielzeit strich ein Kopfball des Kroaten knapp über das Tor. Den Fans reichte das nicht - sie pfiffen zur Halbzeit. "Man merkt, dass die Mannschaft verunsichert ist. Wir haben viel Willen gebraucht", sagte Thomas Müller.

    In der zweiten Hälfte musste die Bayern-Devise Angriff heißen. Bastian Schweinsteiger (52.) setzte mit einem Freistoß auf die Oberkante der Latte ein erstes Zeichen. Jubel auf den Rängen löste kurz darauf die Kunde des Führungstreffers aus Bordeaux aus - und weckte offenbar die Bayern-Profis. Als Olic wenige Minuten später nach einem abgewehrten Gomez-Schuss einschob, war die Erleichterung bis hinauf bis auf die Ehrentribüne förmlich zu greifen. In Turin wartet aber noch die deutlich schwerere Aufgabe auf die Bayern. Bei Remis oder Niederlage würden sie doch in der Europa League antreten müssen.

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