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Champions League: Barças Welt für VfB zu groß - Gross fordert Stolz

Champions League

Barças Welt für VfB zu groß - Gross fordert Stolz

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    Barças Welt für VfB zu groß - Gross fordert Stolz
    Barças Welt für VfB zu groß - Gross fordert Stolz Foto: DPA

    Während über 80 000 Fans des Titelverteidigers die epische Barça-Hymne anstimmten, Lionel Messi für seine zwei Tore feierten und schon vom Champions League-Finale im Stadion des Erzrivalen Real Madrid träumten, wirkten die Schwaben, als passten sie nicht hinein in diese Fußball-Welt. "Wir konnten einfach nichts machen. Die waren viel zu stark", sagte Stefano Celozzi. Er klang dabei so, als wäre er einer Naturgewalt ausgesetzt gewesen.

    Der VfB erhielt bei seinem Achtelfinal-Aus eine Lehrstunde und musste erfahren, dass er von der europäischen Spitze noch viel weiter entfernt ist als nach seiner starken Leistung beim 1:1 im Hinspiel gedacht. Die Stuttgarter haben nun auch Angst vor den möglichen Folgen dieser Vorführung: Ein Einbruch in der Liga etwa und dass der Abend im Camp Nou der letzte internationale Auftritt für längere Zeit gewesen sein könnte. Während die meisten von ihnen wie Manager Horst Heldt ("Ein Klassenunterschied") oder Cacau ("Wir haben nicht mal richtig dagegengehalten") auf das 0:4 ähnlich ernüchtert reagierten wie Celozzi, blickte Trainer Christian Gross fast trotzig nach vorn. "Wir müssen jetzt unseren Stolz zeigen. Diese Niederlage darf nicht zu einem Leistungsabfall führen", sagte er.

    Der Schweizer weiß, dass Barcelona und vor allem der überragende Weltfußballer Messi nicht der Stuttgarter Maßstab sind. Das 1:0 und 3:0 (13./60.) schoss der Argentinier selbst, das 2:0 durch Pedro (22.) leitete er ein. Nur am 4:0 von Bojan Krkic (89.) war Messi nicht beteiligt. "Er ist die Nummer eins der Welt. Und wird zurecht mit Diego Maradona verglichen", meinte Gross. Sein Problem ist nur, dass es der VfB nach den jüngsten Rückschlägen wahrscheinlich nicht einmal eine Etage tiefer in die Europa League zu Gegnern wie Bilbao oder Basel schafft. Acht Punkte liegt er in der Bundesliga hinter Platz fünf. Nach dem Champions-League-Aus in diesem Jahr droht er auch den internationalen Wettbewerb der nächsten Saison zu verpassen. "Bei nur noch acht Spielen wird das sehr schwer", sagte Heldt.

    Die Leistung von Barcelona hat den Glauben an eine Aufholjagd erschüttert. "Es ist nicht leicht, mit so einem Ergebnis nach Hause zu fahren", sagte Sami Khedira. Der VfB wirkt nicht mehr so stabil wie noch im Januar und Februar. Bereits in Schalke (1:2) und Bremen (2:2) kosteten ihn Unachtsamkeiten wertvolle Punkte. Am Mittwoch machte er es dem Gegner bei aller Klasse dieser "weltbesten Mannschaft" (Heldt) viel zu leicht. Statt sich Barça wie angekündigt mit Mut und Hingabe in den Weg zu stellen, liefen die Stuttgarter meist ehrfurchtsvoll neben- oder hinterher. Ein Spiel nach vorne fand gar nicht erst statt. Vor allem der vom FC Barcelona ausgeliehene Alexander Hleb enttäuschte auf ganzer Linie. "Wir haben die Vorgaben nicht erfüllt", sagte Heldt.

    Noch bitterer für den VfB wurde der Abend mit Blick auf Cacau (Vertrag läuft aus), Khedira (von anderen Clubs umworben) und Cristian Molinaro (bis Juni ausgeliehen). Eigentlich wollte der Verein ihnen das Signal liefern, mit großen Gegnern wie Barcelona zumindest mithalten und jedes Jahr gegen sie spielen zu können. Das sollte den drei Leistungsträgern weitere Argumente für einen Verbleib in Stuttgart liefern. Geklappt hat das nicht. Und das macht einen erfolgreichen Schlussspurt in der Bundesliga umso wichtiger. "Wir müssen am Samstag gegen Hannover unbedingt gewinnen", sagte Cacau. "Dann erreichen wir vielleicht doch noch die internationalen Plätze."

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