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Champions League: Alles außer Kontrolle

Champions League

Alles außer Kontrolle

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    Neapel Den zweiten Akt des Trauerspiels verfolgte Jürgen Klopp im Kabuff des Hausmeisters. Dort musste der brodelnde Dortmunder Trainer via TV mit ansehen, wie sein Team beim 1:2 (0:1) in

    Erst kurz nach dem Schlusspfiff kehrte Klopp reumütig zurück ins Rampenlicht. „Ich mach’ da draußen den Affen! Das war wirklich doof“, kommentierte er seinen Ausraster.

    Mit seinem Wutausbruch am Spielfeldrand erwies der Coach seinem Team nach eigener Einschätzung einen Bärendienst: „An guten Tagen, wenn der Trainer seine Nerven im Griff hat, können wir was mitnehmen.“ Weil Verteidiger Neven Subotic von einer Behandlung jenseits des Rasens auf Geheiß des Referees erst mit Verzögerung in die Partie zurückkehren durfte und die BVB-Abwehr deshalb beim 0:1 durch Gonzalo Higuaín (29.) noch nicht wieder vollends formiert war, hatte sich Klopp lautstark mit dem Vierten Offiziellen angelegt. „Ich habe mich direkt nach dem Spiel beim Vierten Offiziellen, beim Schiedsrichter und bei meiner Mannschaft entschuldigt. Die Emotionen, die ich hereingebracht habe, haben aus einem von uns nicht gut geführten Spiel ein hektisches gemacht.“

    Vor allem in den Minuten vor dem Pausenpfiff überschlugen sich die Ereignisse. Die Führung des Gegners, der Verweis des Trainers auf die Tribüne, die Auswechslung des verletzten Mats Hummels und die Rote Karte für Torhüter Roman Weidenfeller (45.+1), dessen Handspiel außerhalb des Strafraums regelkonform geahndet wurde, brachten die Borussia mächtig ins Wanken. Nicht nur Mittelfeldspieler Nuri Sahin wähnte sich „im falschen Film“.

    Dass sich Weidenfeller-Ersatz Mitch Langerak bei einer Rettungstat in der zweiten Halbzeit auch noch zwei Schneidezähne abbrach, passte ins Bild von einem gebrauchten Abend. Nach dem 0:2 von Lorenzo Insigne (67.) schöpfte der BVB durch das späte Eigentor des Neapolitaners Juan Camilo Zúñiga (87.) zwar noch einmal Hoffnung, konnte aber den Fehlstart in den noch in der Vorsaison märchenhaften Wettbewerb nicht mehr abwenden.

    Neben der Sperre für Weidenfeller könnte die Uefa auch eine Strafe für Klopp aussprechen. „Das liegt jetzt nicht mehr in meiner Hand“, sagte der Fußball-Lehrer, dem ähnliche Szenarien aus der Bundesliga bereits vertraut sind. „Wenn ich jetzt sage, es passiert nicht mehr, denken die Leute vielleicht, ich habe einen Lattenschuss. Ich wollte es nicht mehr machen, habe es trotzdem gemacht.“ (dpa)

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