Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

California Dreaming

Sport

California Dreaming

    • |
    California Dreaming
    California Dreaming

    Washington In Kalifornien ist alles besser: das Wetter, der Wein, das Meer. Kalifornien hat Hollywood, Silicon Valley, mehr Milliardäre als jeder andere US-Bundesstaat und wäre als unabhängiger Staat die sechststärkste Volkswirtschaft der Welt. Und Kalifornien hat die Nase voll vom Rest der USA – jedenfalls, wenn man den diversen Gruppen glauben will, die eine Loslösung des Westküstenstaates vom Rest Amerikas befürworten. Der Brexit, aber mehr noch der Einzug des Rechtspopulisten Donald Trump ins Weiße Haus befeuert die Sehnsucht dieser Menschen nach dem „Calexit“ unter Palmen.

    Kalifornien, so glauben die Separatisten, ist das bessere Amerika. Die „National-Partei Kalifornien“ (CNP) ist eine der Gruppen, die sich für die Unabhängigkeit des Staates mit seinen knapp 40 Millionen Einwohnern einsetzen. „Der Wahlsieg von Donald Trump hat Millionen von Kaliforniern klargemacht, wie grundsätzlich wir uns in politischer und sozialer Hinsicht von der großen Mehrheit der Amerikaner unterscheiden“, heißt es auf der Internetseite der Partei. Am Wochenende lädt die CNP zu ihrem Parteitag in Santa Monica ein, wo es um die Strategie gehen soll, die sich an den friedlichen Separatisten-Bewegungen in Schottland und Katalonien orientiert.

    Ein Drittel aller Kalifornier befürwortet laut Meinungsumfragen die Abspaltung. Längst keine Mehrheit, aber immerhin deutlich mehr als die 20 Prozent, die vor einem Jahr registriert wurden. Der Grund dafür hat einen Namen: Donald Trump. Bei der Präsidentschaftswahl gingen alle Wahlmänner Kaliforniens an Trumps Rivalin Hillary Clinton – doch das nützte ihr am Ende nichts. Das Wahlmännersystem ist einer der Gründe für den kalifornischen Unmut. Obwohl Kalifornien so viele Einwohner hat, verfügt eine Handvoll konservativer Südstaaten über genauso viel Macht bei der Bestimmung des Präsidenten. Auch der „Länderfinanzausgleich“ zwischen reichen und armen Bundesstaaten sorgt für Ärger. Als Wirtschaftsgigant ist Kalifornien ein Nettozahler. Warum sollen kalifornische Steuergelder für den Bau von Trumps Mexiko-Mauer ausgegeben werden, fragt die CNP. „Yes California“ ist eine weitere Gruppe, die eine Scheidung befürwortet. Die Initiative will nächstes Jahr eine Volksabstimmung ansetzen. Zwar hat es schon viele Versuche gegeben, aus Kalifornien einen eigenen Staat zu machen. Und alle sind gescheitert. Andererseits bröselt es auch an anderer Stelle: In Texas fordern konservative Gruppen die Abspaltung, weil sie keine Homosexuellen-Rechte akzeptieren wollen. Und auch im kleinen Bundesstaat Vermont im Nordosten Amerikas und auf Hawaii rumort es.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden