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Bundesliga: Umbruch beim HSV - Keine neuen Verträge für Jansen und van der Vaart

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Umbruch beim HSV - Keine neuen Verträge für Jansen und van der Vaart

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    Marcell Jansen und Rafael van der Vaart müssen sich im Sommer einen neuen Verein suchen.
    Marcell Jansen und Rafael van der Vaart müssen sich im Sommer einen neuen Verein suchen. Foto: Angelika Warmuth (dpa)

    Beim abstiegsbedrohten Hamburger SV hat die Kaderplanung für die kommende Saison begonnen. Der Club wird sich nach dem Ende der bislang so enttäuschend verlaufenen Spielzeit von mehreren Spitzenverdienern trennen. Prominenteste Namen sind Rafael van der Vaart und Marcell Jansen. Aber auch Ivo Ilicevic und Gojko Kacar müssen sich nach einem neuen Verein umsehen. Ihre zum Saisonende auslaufenden Verträge werden nicht verlängert. "Rafael und Marcell wissen, dass wir mit ihnen keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung führen werden", sagte der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer. Auch mit Ilicevic und Kacar werde es keine Gespräche mehr geben. "Es gibt immer mal Zeitpunkte, da ist es besser, getrennte Wege zu gehen", betonte Beiersdorfer. 

    Westermann und Rajkovic müssen noch zittern

    Die Kontrakte der Innenverteidiger Heiko Westermann und Slobodan Rajkovic enden ebenfalls. "Bei Heiko und Slobodan ist das aktuell noch offen, da haben wir die Entscheidung vertagt und es den Spielern genauso mitgeteilt", sagte Beiersdorfer. Bei beiden könnte erst am Saisonende die Entscheidung fallen. Der HSV verfügt in Johan Djourou und Cléber über weitere Innenverteidiger; zudem kehrt der an Fortuna Düsseldorf verliehene Jonathan Tah zurück. 

    Unterdessen schlägt Karl Gernandt Alarm. Der Aufsichtsratschef sprach nach dem Absturz des Teams auf den Relegationsplatz, der einen Trainertausch von Josef Zinnbauer zu Sportchef Peter Knäbel zur Folge hatte, von einem "Worst Case". Der HSV stecke "in einer wirklichen Existenzfrage", meinte der 54 Jahre alte Wirtschaftsmanager in einem Interview des NDR-Sportclubs. "Es ist 30 Sekunden vor zwölf." Aus den acht verbleibenden Spielen müssten mehr als sechs Punkte geholt werden. "Ansonsten weiß ich nicht, wie wir uns noch retten sollen." 

    Thomas Tuchel ist ein Thema beim HSV

    Ob sich der Plan verwirklichen lässt, Wunschkandidat Thomas Tuchel als Trainer für die nächste Saison zu verpflichten, konnte Gernandt nicht beantworten. "Es ist einer der sehr attraktiven Namen, die zum HSV passen würden", meinte er. "Der HSV wäre bereit, ein Konzept mit

    Fakt ist derzeit nur, wer gehen muss. Van der Vaart war 2012 für rund 13 Millionen Euro zum zweiten Mal verpflichtet worden. Doch der niederländischen Nationalspieler läuft seiner früheren Form nur noch hinterher. Zuletzt drückte er häufig die Ersatzbank. Sporting Kansas City hat Interesse an dem 32 Jahre alten Mittelfeldspieler. Jetzt wird spekuliert, ob van der Vaart bereits vor Saisonende in die USA wechselt. Beiersdorfer versucht, die Demontage des einstigen Fan-Lieblings zu begrenzen. "Rafael ist einer der besten und bedeutendsten Spieler der jüngeren HSV-Vergangenheit. Wir wollen ihm die Möglichkeit geben, nach seiner aktiven Karriere hierher zurückzukehren", sagte der HSV-Chef.

    HSV will Gehaltsschnitt nach unten drücken

    Das ist der Hamburger SV

    Der Hamburger SV wurde am 29. September 1887 gegründet. Die offiziellen Vereinsfarben sind Blau, Weiß und Schwarz.

    Der Hamburger SV ist der einzige deutsche Fußballverein, der seit 1919 immer in der höchsten deutschen Spielklasse spielt. Seit Gründung der 1. Bundesliga ist er der einzige Verein, der nie abgestiegen ist.

    Heimspielstätte des HSV ist die ImtechArena. Das Stadion wechselte mit den Hauptsponsoren schon oft den Namen, ursprünglicher Name ist Volksparkstadion. Die Arena fasst bis zu 57.000 Zuschauer und war bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 Austragungsort von fünf Spielen.

    Die "Hanseaten" wurden sechs Mal Deutscher Meister - zuletzt 1983. Die anderen Titel holte der Verein in den Jahren 1923, 1928, 1960, 1979 und 1982.

    Der HSV zeichnete sich oft durch lange Beziehungen zu vielen Spielern aus. Zehn Akteure absolvierten mindestens 400 Partien für Hamburg. Spitzenreiter ist Manfred Kaltz (1971 bis 1989) mit 744 Pflichtspielen. Auf Rang zwei folgt Uwe Seeler mit 587 Partien.

    Uwe Seeler ist gleichzeitig auch der berühmteste Hamburger Spieler aller Zeiten. Er spielte 19 Jahre für den HSV (1953bis 1972) und erzielte 404 Tore. Außerdem war er nur für den HSV, die Deutsche Nationalmannschaft oder Celtic Cork (jedoch nur ein Spiel) tätig.

    Bekannte Fan des HSV ist Komiker Oliver Dittrich. In dessen Fernsehserie "Dittsche" hatten schon mehrere Hamburger Spieler einen Auftritt - unter anderem Uwe Seeler und Rafael van der Vaart nebst damaliger Gattin Sylvie.

    Die Heimtrikots des HSV sind weiß und rot - die Farben der Hansestadt.

    Der HSV war einst 36 Spiele in Folge ungeschlagen. Die Serie dauerte vom 20. Spieltag der Saison 1981/1982 bis zum 18. Spieltag der Saison 1982/1983.

    Der höchste Heimsieg gelang den Hanseaten am 12. Februar 1966 gegen den Karlsruher SC (8:0). Die höchste Niederlage vor heimischen Publik hagelte es mit 2:9 gegen den TSV 1860 München am 7. März 1964.

    Durch den Abschied des Niederländers und des verletzungsanfälligen Jansen, der einst acht Millionen Euro kostete und in dieser Saison nur elf Bundesliga-Spiele bestritten hat, kann der HSV seinen derzeit bei über 50 Millionen Euro stehenden Gehaltsetat deutlich verringern.

     Ex-Profi Sergej Barbarez, der am Samstag am Abschiedsspiel für den Tschechen David Jarolim in Hamburg teilnahm, wunderte sich über die Dauerkrise beim HSV. "Es wiederholen sich seit Jahren dieselben Sachen, egal wer da ist", meinte er. "Es fehlt einfach eine Philosophie." Jarolim, der neun Jahre für den HSV spielte und in der Abschiedspartie HSV-Allstars gegen Jarolim-Dream-Team (5:7) auf beiden Seiten kickte, ist deprimiert: "Es tut momentan weh." dpa/AZ

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