Verkehrte Fußballwelt. Wenn in der Fußball-Bundesliga der 15. der Tabelle auf den Achten trifft und das Spiel FC Schalke 04 gegen den FC Augsburg lautet, dann kann man normalerweise davon ausgehen, dass der Champions-League- Teilnehmer aus dem Westen vor dem Underdog aus Bayern platziert ist. Doch nach sieben Spieltagen sind die Augsburger zwei Punkte und sechs Plätze vor den Knappen. Trotzdem, bei den Gästen macht man sich nichts vor: „Schalke ist der Favorit“, erklärt Augsburgs Trainer Markus Weinzierl.
Auch Stefan Reuter, der Manager des FCA, hat Respekt vor der Mannschaft, die am vergangenen Dienstag in der Champions League beim FC Basel mit 1:0 gewonnen hat: „Die stehen in der
Manager Reuter traut dem FCA etwas zu
Angetan ist der Manager vor allem von Neuzugang Kevin Prince Boateng: „Er verkörpert die Mentalität der Schalker und ist der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft.“ Die Königsblauen hinken allerdings in der Liga den eigenen Ansprüchen weit hinterher. „Wir müssen jetzt auch in der Liga so viel Engagement zeigen wie in der Champions League“, fordert Julian Draxler, der am Dienstag in Basel mit einem herrlichen Treffer den zweiten Sieg in der Gruppe sicherstellte.
Auch Reuter sieht den FCA am Samstag als Außenseiter, verspricht aber, dass sich seine Mannschaft nicht verstecken wird: „Nach den bisherigen Spielen können wir sicher auch ein bisschen mutig sein.“ Ähnlich schätzt auch der Coach die Situation ein. „Wir müssen auftreten wie in Bremen oder Hannover, allerdings brauchen wir ein besseres Ergebnis.“
FCA bewies Moral
Die Schwaben zeigten zuletzt gegen Borussia Mönchengladbach nach Rückstand wieder Moral und erzielten in der 88. Minute den Ausgleich – durch Leihgabe Arkadiusk Milik. „Ich glaube, dass er sich bei uns wohlfühlt und gut reingekommen ist ins Team“, ist auch Kapitän Paul Verhaegh guten Mutes, dass der Pole in Augsburg überzeugen kann. Denn einen Torjäger könnten die Augsburger dringend gebrauchen. Acht Treffer haben sie bisher erst erzielt. Milik wird in Gelsenkirchen aber zunächst wohl wieder als Joker auf der Bank Platz nehmen.
Pechvogel Dominik Reinhardt
Dagegen bleibt Dominik Reinhardt seinem Ruf als Pechvogel treu. Der Edelreservist rasselte im Training mit dem Koreaner Jeong-Ho Hong zusammen und erlitt dabei einen Sehnenabriss im Knöchel. Voraussichtliche Pause für den Verteidiger: vier Wochen. Doch auch für Hong sieht es nicht gut aus, denn der Neuzugang zog sich eine schwere Prellung zu. Sein Einsatz ist ebenso fraglich wie der von Jan Moravek. Dem ehemaligen Schalker macht eine starke Erkältung zu schaffen.