Die Wege von Jérôme Boateng und dem FC Bayern München scheinen sich im Sommer tatsächlich zu trennen. Laut "Kicker" hat der Aufsichtsrat des FC Bayern München "kürzlich den definitiven Beschluss gefasst, dass mit dem Innenverteidiger nicht mehr verlängert wird".
Boatengs Berater sei diese Entscheidung bereits mitgeteilt worden. Zuletzt wurde immer wieder spekuliert und berichtet, dass die gemeinsame Zeit von Boateng und dem deutschen Fußball-Rekordmeister in diesem Sommer ende. Nach seiner Gelb-Sperre beim Bundesliga-Gipfel in Leipzig ist der 32-Jährige im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) gegen Paris Saint-Germain eine Startelfoption.
Boateng, dessen Vertrag am 30. Juni ausläuft, war im Sommer 2011 von Manchester City an die Isar gewechselt. Er gehörte zehn Jahre zur erfolgreichsten Bayern-Mannschaft - 2013 und 2020 gewann er die Champions League. "Jérôme ist zehn Jahre bei Bayern München, hat zweimal das Triple gewonnen. Er hatte aus einer schwierigen Situation heraus eine super Steigerung", hatte Trainer Hansi Flick erst vor wenigen Tagen gesagt. "Er war einer der Garanten, dass wir die sechs Titel geholt haben. Er hat hart an sich gearbeitet, um dieses Niveau wieder zu erreichen."
Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte sich zuletzt für eine EM-Teilnahme von Mats Hummels und Thomas Müller stark gemacht, aber nicht für eine von Boateng. Angesichts der Entscheidung des Aufsichtsrats, der bei gewissen Summen oder Entscheidungen im Club zustimmen muss, sind die Hoeneß-Aussagen auch vor diesem Hintergrund nachvollziehbar.
Bundestrainer Joachim Löw musterte Boateng im März 2019 ebenso wie die Rio-Weltmeister Müller und Hummels aus der Nationalmannschaft aus. Boateng selbst hat sich bisher noch nicht konkret zu seiner Zukunft geäußert.
Angesichts des nahenden Abgangs von David Alaba und der Verpflichtung von Leipzigs Abwehrchef Dayot Upamecano, der für die festgeschriebene Ablösesumme von kolportierten 42,5 Millionen Euro kommt, war zuletzt auch vermehrt die Zukunft von Boateng thematisiert worden.
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