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Bundesliga: Kann Manuel Baum den FCA retten?

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Kann Manuel Baum den FCA retten?

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    In der Nachspielzeit wurde es für Stefan Reuter, 50, richtig eng. Wohl noch nie in seiner nun vierjährigen Amtszeit stand der Geschäftsführer Sport des FC Augsburg nach einem Spiel so im Kreuzverhör, wie am späten Mittwochabend im Bauch der WWK-Arena.

    Mit einer über weite Strecken desolaten Leistung hatte der FCA das im Abstiegskampf der Bundesliga so wegweisende Derby gegen den FC Ingolstadt mit 2:3 (0:2) verloren. Innerhalb von wenigen Wochen hat sich der komfortable Vorsprung auf die Abstiegszone pulverisiert. Anstatt mit einem Sieg den Abstand auf den Vorletzten Ingolstadt wieder auf zehn Zähler zu vergrößern, sind es jetzt plötzlich nur noch vier Punkte Vorsprung. Und während Augsburg am Sonntag (15.30 Uhr) in Berlin der nächsten Niederlage entgegentaumelt, wenn sich die FCA-Spieler nicht exorbitant steigern, könnte

    Dennoch versuchte Reuter in der Mixed-Zone, trotz der auf ihn einprasselnden Fragen, Zuversicht und Ruhe zu verbreiten. „Die Nerven werden wir nicht verlieren“, sagte er trotzig und stärkte Trainer Manuel Baum den Rücken. „Dafür stehen wir, dass wir geschlossen an der Sache arbeiten.“ Die Frage, ob man über den Trainer nachdenke, beantwortete er mit einem Wort: „Nein.“

    Dabei bot die triste Vorstellung vor 29528 Zuschauern, nur im Gästeblock war Platz, genügend Gründe. Den Abstiegskampf anzunehmen, hatte Baum vor dem Spiel gefordert und gleichzeitig mit Dominik Kohr seinen giftigsten Mittelfeldspieler auf die Bank beordert.

    Dafür stellte er den derzeit formschwachen Jan Moravek auf, der schon in München heillos überfordert war. Mit einer Dreierkette wollte er die Ingolstädter in Schach halten, was selten gelang. Dass dann auch alle drei Gegentore durch individuelle Totalaussetzer begünstigt wurden, verdeutlichte nur, wie angeschlagen auch das Nervenkostüm der FCA-Spieler ist. So behinderten sich Torhüter Marwin Hitz und Youngster Kevin Danso vor dem 0:1 (24.) durch Sonny Kittel selbst. Dass der 1,70-Meter-Mann Almog Cohen einmal gegen

    Einzig positiver Aspekt: Die FCA-Profis zeigten in der Schlussphase durch einen verwandelten Foulelfmeter von Paul Verhaegh (76.) und dem 2:3 durch Halil Altintop (81.) doch noch Charakter. Trainer Baum klammerte sich an diese späte Reaktion. „Was mich sehr positiv stimmt, ist, dass wir nach dem 0:3 nicht aufgegeben haben“, sagte der 37-Jährige in der Pressekonferenz. Ansonsten flüchtete er sich meist in nichtssagende Worthülsen und platte Durchhalteparolen. Das wirkte ratlos.

    Dass der Bundesliga-Trainer-Neuling in seiner ersten schwierigen Mission vor dem eigenen Team den richtigen Ton findet, davon ist Manager Reuter überzeugt. „Er analysiert die Spiele sehr gut, er wird daran arbeiten, die Fehler abzustellen“, so Reuter. Ob das gelingt?

    Reuter wurde schon mal gefragt, ob man mit Manuel Baum gegebenenfalls in der 2. Liga weitermache. Der Manager antwortete gelassen: „Wir denken nicht über die zweite Liga nach, sondern wir beschäftigen uns mit Hertha BSC.“ Dann schob er aber doch etwas verunsichert hinterher: „Ich will den Gedanken gar nicht aufkommen lassen.“

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