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Bundesliga: Gladbach auf Europacup-Kurs - Bayern-Verfolger Leverkusen patzt

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Gladbach auf Europacup-Kurs - Bayern-Verfolger Leverkusen patzt

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    Gladbachs Mike Hanke (Mitte) jubelt mit seinen Teamkollegen über das 1:0 gegen Mainz.
    Gladbachs Mike Hanke (Mitte) jubelt mit seinen Teamkollegen über das 1:0 gegen Mainz. Foto: dpa

    Kunstschütze Juan Arango und Joker Mike Hanke haben Borussia Mönchengladbach am zweiten Advent einen glücklichen Sieg beschert. Beim 2:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 überzeugten die Gastgeber im letzten Heimspiel vor der Winterpause vor allem durch Effektivität.

    Nach einer trostlosen ersten Spielhälfte nutzten sie ihre zwei besten Chancen zu zwei Treffern innerhalb von fünf Minuten: Stürmer Hanke brachte Gladbach vor 46 622 Zuschauern im Borussia-Park zwölf Minuten nach seiner Einwechslung (58.) eiskalt in Führung , Arango legte mit einem spektakulären Bogenlampen-Tor aus 44 Metern nach (63.).

    Damit ist die Mannschaft von Trainer Lucien Favre nun schon seit sechs Pflichtspielen unbesiegt und zog mit 24 Punkten in der Tabelle der Fußball-Bundesliga an den Mainzern (23) vorbei. Die Rheinhessen mussten nach zwei Siegen in Serie einen Rückschlag im Kampf um die Europacup-Plätze hinnehmen.

    Drei Tage nach dem 3:0-Sieg in der Europa League bei Fenerbahce Istanbul rotierte Favre voll zurück - neun bewährte Stammspieler rückten wieder in die Startelf. Doch frischen Wind brachten sie nicht - die erste Spielhälfte ging klar an die Gäste: Mainz erwischte den besseren Start und war zielstrebiger in seinen Angriffsaktionen. Die Gäste kamen einfach schneller auf Betriebstemperatur und kombinierten gefälliger als die biederen Gladbacher.

    Auch die ersten Torchancen spielte sich die Mainzer Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel heraus: Nach Kopfballvorlage von Shawn Parker zog Andreas Ivanschitz aus 16 Metern ab, Keeper Marc-André ter Stegen musste den Ball prallen lassen, Oscar Wendt rettete in höchster Not (12.). Mit einem Super-Reflex verhinderte ter Stegen nach einer Aktion von Parker das 0:1 (35.). Ein Kopfball von FSV-Torjäger Adam Szalai, der in dieser Saison schon neunmal getroffen hat, fand sein Ziel nicht (44.).

    Auf der Gegenseite hielt sich der kaum beschäftigte Torhüter Heinz Müller zunächst durch Laufen und Hüpfen warm. Nach knapp 29 Minuten musste der 34-Jährige, der den rot-gesperrten Mainzer Stammkeeper Christian Wetklo vertrat, zum ersten Mal eingreifen. Ein Freistoß von Arango (35.) ging übers Tor - es war der erste ernsthafte Torschuss der Favre-Mannschaft. Mainz hatte die bessere Spielanlage, die Überlegenheit der Rheinhessen kam selbst im Eckenverhältnis zum Ausdruck: 4:0 nach 29 Minuten.

    Favre reagierte auf die Angriffsflaute der ersten 45 Minuten und brachte nach der Halbzeit mit Hanke frischen Wind ins Spiel. Ein Glücksgriff. Igor de Camargo, einer der Schwächeren in einem schwachen Team, musste früher zum Duschen. Für Aufregung sorgten nach Wiederanpfiff zunächst nur Bengalische Feuer im Mainzer Block, doch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer griff nicht ein.

    Auf dem Rasen blieb Mainz immer gefährlich, ein Drehschuss von Youngster Parker ging am langen Pfosten vorbei (54.). Doch dann kam Hanke - nach punktgenauem Querpass von Tony Jantschke stand der Joker an der Torraumlinie goldrichtig. Kollege Arango könnte sogar zum Kandidaten für das "Tor des Monats" werden: Zum kuriosen Treffer lieferte FSV-Routinier Müller mit einer verunglückten Rettungsaktion praktisch die Vorlage. (dpa)

    Auch Leverkusen schwächelt: 2:3 in Hannover

    Im zweiten Sonntagsspiel patzte nach den Pleiten von Schalke und Dortmund auch Bayern-Verfolger Leverkusen. Der Tabellenzweite verlor mit 2:3 (1:1) bei Hannover 96 und hat nun schon elf Punkte Rückstand auf den enteilenden Spitzenreiter aus München. Der Werkself genügten vor 45 800 Zuschauern das schnelle Tor von Gonzalo Castro nach 117 Sekunden und der zehnte Saisontreffer von Stefan Kießling (58. Minute) nicht.

    Szabolcs Huszti mit zwei Strafstoßtoren (20./69.) und Mame Diouf (57.) versüßten Hannovers Trainer Mirko Slomka sein 100. Bundesliga-Spiel. Die Niedersachsen beendeten damit die Serie der Leverkusener von vier Liga-Siegen nacheinander und haben als Zehnter nur noch zwei Punkte Rückstand auf die Europa-League-Plätze.

    Vor seiner Jubiläumspartie hatte Slomka die monatelange Ungewissheit um seine Zukunft beendet und seinen Vertrag bis 2016 verlängert. Sein Team lieferte das passende Geschenk. "Der Sieg hat uns richtig gut getan. Es war eine kämpferische Einstellung zu sehen, die wir brauchten gegen die starken Leverkusener", sagte Slomka. "Es war ein Sieg der Kraft, ein Sieg der Leidenschaft", meinte Christian Schulz, der für den gesperrten Karim Haggui in die Innenverteidigung gerückt war.

    Die Gäste waren dagegen betrübt. "Hier musste man nicht als Verlierer vom Platz gehen. Wir waren in der ein oder anderen Situation nicht clever genug, aber die beiden Elfmeter waren wohl berechtigt", befand Lars Bender.

    Leverkusen half auch der Schongang beim 1:0 gegen Rosenborg Trondheim drei Tage zuvor nicht, als fast alle Stammkräfte pausieren durften. Immerhin erwischten die Gäste den besseren Start. André Schürrle spielte Bender schön frei, dessen Rückgabe drückte Castro unbedrängt ins Tor.

    Danach entwickelte sich trotz des schwer bespielbaren Rasens eine intensive Partie. Die Gastgeber hatten mehr Ballbesitz, die Werkself setzte wie gewohnt auf Konter. Sergio Pinto prüfte mit einem satten Freistoß in der 6. Minute Bayer-Keeper Bernd Leno. Auf der Gegenseite strich ein Volleyschuss von Schürrle haarscharf über das Tor (17.).

    Als Philipp Wollscheid dann den Ball leichtfertig am eigenen Strafraum verlor, konnte Abwehrkollege Manuel Friedrich 96-Profi Huszti nur mit unfairen Mitteln stoppen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Huszti gleich selbst zum Ausgleich. Im Anschluss verflachte die Partie etwas, bis zur Pause wurde es nur bei zwei Versuchen von Schürrle (28./45.) nochmal gefährlich.

    Auch nach dem Seitenwechsel dauerte es eine Weile bis zum ersten offensiven Geistesblitz. Jan Schlaudraffs maßgenaue Flanke aus dem Halbfeld köpfte der frei stehende Diouf mühelos zur Führung für Hannover ein. Aber die Freude währte nur 90 Sekunden. Wiederum Bender leistete die Vorarbeit bei Leverkusen, Kießling stieg hoch und traf mit einem wuchtigen Kopfball zum 2:2.

    Die Hausherren reagierten wütend. Didier Ya Konan (61.) und Schulz (62.) scheiterten noch. Dann wurde erneut Huszti im Strafraum gefoult, diesmal von Stefan Reinartz. Wieder trat der Ungar selbst an, wieder traf er sicher - 3:2. Bayer war geschockt und fand keine passende Antwort mehr. Die verzweifelten Offensivbemühungen in der Schlussphase brachten keinen Erfolg meh

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