München (AZ) - Ein paar Nadelstiche müssen sein: Felix Magath setzte am Montag einen in Richtung FC Bayern. Der Trainer des Meisterschafts-Favoriten VfL Wolfsburg gab dem Bayerischen Rundfunk ein Interview. Nicht irgendwo: Magath stand auf dem Münchner Rathausbalkon - dort, wo die Bayern ihre Titel feiern. Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge antwortete kühl-gelassen: "Ich gehe da entspannt mit um. Vielleicht hat er Entzugserscheinungen. Er stand ja zweimal da oben und weil es in Wolfsburg keinen Balkon gibt, wollte er das Gefühl noch mal genießen", sagte er dem TV-Sender Premiere.
Wo Rummenigge Recht hat, hat er Recht: Wolfsburg hat keinen Meister-Balkon und Magath kennt das Münchner Prunkstück. 2005 und 2006 hat er auf dem Balkon des Rathauses als Bayern-Trainer gefeiert. Im Januar 2007 flog er in München raus. Am Montag kam er für die BR-Sendung Blickpunkt Sport zurück. Zu Magaths Gunsten muss gesagt sein: Die Idee hatte der Sender und Magath wirkte ein wenig zögerlich. Er sei "nicht ganz so glücklich" mit diesem Interview-Ort. Aber der Ex-Bayern-Trainer und Noch-Münchner machte mit; Magath lebt noch in München.
Auf dem Münchner Meisterbalkon ließ er keine Zweifel daran aufkommen, wer am Samstag ganz oben steht: Nicht München, nicht Stuttgart, sondern den VfL Wolfsburg: "Wenn wir am Samstag nur halbwegs unsere Leistung der letzten Spiele abrufen, dann dürfte auch nichts schief gehen." Und weiter: "Wenn wir weiter so klasse spielen, kann man davon reden, dass wir verdient den Titel haben."
Der Ex-Bayern-Trainer sagte auch ein paar Worte zu den Münchnern. Sie hätten es am Samstag im Final-Spiel selbst in der Hand - ob sie Zweiter werden und direkt in die Champions League kommen, oder nicht: "Ein Sieg gegen den VfB Stuttgart würde den zweiten Platz bedeuten und damit müssten die Bayern dann halt diese Saison leben."