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Bundesliga: Der FC Bayern braucht frisches Blut

Bundesliga

Der FC Bayern braucht frisches Blut

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    Bayern haken Titel ab - Van Gaal: Unrealistisch
    Bayern haken Titel ab - Van Gaal: Unrealistisch Foto: DPA

    Die Meisterschaft ist futsch. Diese Erkenntnis hat sich inzwischen auch beim FC Bayern München durchgesetzt. Gigantische 17 Punkte trennen den Rekordmeister vom Spitzenreiter aus Dortmund. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp hat alles, was man braucht, um Meister zu werden. In 15 Spielen hat sie gerade einmal neun Gegentreffer kassiert, dabei aber schon 37 Tore erzielt - beides ist Ligabestwert.

    Beim FC Bayern München dagegen herrscht an allen Fronten Tristesse. 23 eigene Treffer sind allenfalls Mittelmaß. In der Defensive häuften sich zuletzt zwar die groben Schnitzer, 17 Gegentore sind trotzdem ein guter Wert. Nur Dortmund und Mainz (16 Gegentore) haben bislang weniger kassiert. Wo also drückt der Schuh beim Rekordmeister? In fast allen Mannschaftsteilen muss in naher Zukunft frisches Personal her, sonst ist die direkte Qualifikation für die Champions League in Gefahr. Die Situation auf dem Transfermarkt sei jedoch im Winter schwierig, ließ Sportdirektor Christian Nerlinger in einem TV-Interview wissen. Spieler, die bereits in der

    Tor: Jörg Butt spielt bislang grundsolide, aber der Zahn der Zeit nagt an dem 36-Jährigen. Für die Zukunft ist er keine Option mehr. Ersatzmann Thomas Kraft (22) gilt als Louis van Gaals Favorit auf die Nachfolge. In der Chefetage allerdings scheint Manuel Neuer von Schalke 04 auf dem Wunschzettel ganz oben zu stehen. Sein Trainer Felix Magath nennt ihn den besten Torwart der Welt. Laut Bild hat er inzwischen einen Marktwert von 25 Millionen Euro. Der Poker um Neuer wird derzeit vor allem von den Boulevard-Medien befeuert. Offiziell gibt es keine Auskünfte. Da Schalke sich schwer tun wird, sich noch für die Champions League zu qualifizieren, könnte Neuer tatsächlich über einen Abschied nachdenken (Vertrag bis 2012). Und in Deutschland gibt es für einen Mann seiner Klasse nur einen Verein: den FC Bayern München.

    Abwehr: Diese hatte den Namen Abwehr zuletzt nicht mehr verdient. Daniel van Buyten ist völlig von der Rolle und auch Philipp Lahm hat schon bessere Zeiten gesehen. Martin Demichelis ist schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf dem Absprung, und das nicht zu unrecht. Holger Badstuber und Breno gelten als Duo für die Zukunft. Im Hier und Heute brauchen die Bayern aber möglichst schnell einen Stabilisator für die Defensivzentrale, am besten schon in der Winterpause. Die Verteidiger Tremoulinas aus Bordeaux und Rami von Lille scheinen heiße Kandidaten zu sein. Fakt ist: Es muss was passieren. Es wird immer deutlicher, dass es ein Fehler war, zur neuen Saison kein frisches Blut in den Kader zu holen. Vor allem in der Abwehr liegt einiges im Argen.

    Mittelfeld: Rückkehrer Toni Kroos zeigt viel Licht aber auch fast genauso viel Schatten. Danijel Pranjic spielt im Rahmen seiner Möglichkeiten und Bastian Schweinsteiger steckt nach der überragenden WM in einem kleinen Tief. Franck Ribery ist nach seiner Verletzungspause noch nicht in Bestform. Arjen Robben fällt auf unbestimmte Zeit aus. Mark van Bommel ist auch erst wieder auf dem Weg zu alter Klasse. Das alles zusammen führt dazu, dass mit Anatoliy Tymoshchuk ausgerechnet einer zum Leistungsträger avancierte, der eigentlich einen Stammplatz auf der Ersatzbank hatte. Fazit: Sind alle Mittelfeldspieler fit, sind die Bayern in diesem Bereich Weltklasse.

    Sturm: Nach der WM fiel Thomas Müller in ein tiefes Loch, in dem er immer noch steckt. Miro Klose ist verletzt, Ivica Olic ebenfalls. Bleibt nur noch Mario Gomez und der scheint regelrecht aufzublüchen. Neun Tore hat er in dieser Bundesliga-Saison schon erzielt. Im kicker bringt er es mit einem Notenschnitt von 2,81 auf den zweitbesten Wert hinter Tymoshchuk (2,43). Trotzdem müssen die Bayern auch im Sturm nachlegen. Sportdirektor Christian Nerlinger will davon aber nichts wissen: "Daran ist nicht gedacht. Wir wollen mit unseren Angreifern so in die Rückrunde gehen", sagte er vor zwei Wochen. Es bleibt abzuwarten, wie lange diese Aussage Bestand hat. (ako)

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