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Bundesliga: Das ist schiefgegangen

Bundesliga

Das ist schiefgegangen

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    All jene, die in dieser Saison tatsächlich auf ein wenig Spannung im Titelkampf hoffen, haben die Bayern am Freitagabend ein unerwartetes Geschenk gemacht. Die Münchner gaben gegen den VfL Wolfsburg eine 2:0-Führung aus der Hand und mussten sich am Schluss gegen größtenteils biedere Wolfsburger mit einem 2:2 begnügen.

    Dabei machte der Rekordmeister lange Zeit den Eindruck, Spiele wieder mit jener Souveränität zu gestalten, die Gegnern schnell die Lust an Partien gegen die Bayern nimmt. Diesmal aber mussten die Münchner nach den lässigen Erfolgen gegen Mainz und Schalke einen Rückschlag im Titelkampf hinnehmen.

    Nach den gelungenen Auftritten zuletzt galt das 0:2 gegen Hoffenheim zu Beginn des Monats eher als Weckruf denn als Indiz einer tieferen Sinnkrise. Auch die Wolfsburger waren lange Zeit nicht in der Lage, einen möglichen Spannungsabfall auf Seiten der Bayern zutage zu fördern.

    Trainer Martin Schmidt schaffte es zwar in seinem zweiten Spiel eine Mannschaft aufs Feld zu schicken, die größtenteils konzentriert verteidigte, dem Team fehlte es aber im Spiel nach vorne an jeglichem Esprit. Das Verrichten defensiver Basisaufgaben reicht nur in Einzelfällen, um mit Punkten im Gepäck die Heimreise aus der Allianz-Arena anzutreten. Im aktuellen Fall war es Marcel Tisserand, der die Hoffnungen auf einen Teilerfolg in München scheinbar schnell zunichtemachte. Als der Innenverteidiger in der 33. Minute Robert Lewandowski zart ans Trikot griff, bestrafte das Schiedsrichter Christian Dingert mit einem Elfmeter. Den verwandelte der polnische Torjäger sicher zu seinem siebten Saisontreffer und somit schien der weitere Verlauf der Partie unschwer vorherzusehen.

    Eine Führung lassen sich die Bayern gegen einen Mittelklassegegner nur selten nehmen. Lewandowski verzichtete immerhin darauf, eine vergleichbare Galavorstellung vorzuführen, die er an gleicher Stelle vor genau zwei Jahren zeigte. Jene fünf Treffer in neun Minuten werden längere Zeit Bestand in den Rekordbüchern haben.

    Weil zwei Minuten vor der Halbzeitpause Rafinha auch noch einen Schuss von Arjen Robben unhaltbar zum 2:0 abfälschte, hefteten die Münchner den Sieg vorschnell ab. Die Wolfsburger waren im Anschluss lediglich bemüht, den Schaden in einem erträglichen Rahmen zu halten. Dann aber scheiterte Bayern-Keeper Sven Ulreich derart grotesk daran, einen 30-Meter-Freistoß von Maximilian Arnold mit der Faust abzuwehren, dass der Ball zur Verwunderung der 75000 Zuschauer im Netz landete (56.).

    Das Münchner Vorhaben, frühzeitig Kräfte für das Champions-League-Spiel am kommenden Mittwoch in Paris zu sparen, war somit hinfällig. Weil Robben und Ribéry gute Einschusschancen fahrlässig vergaben, deutete das Ergebnis eine Spannung an, die nicht dem Kräfteverhältnis auf dem Rasen entsprach.

    Die Wolfsburger hingegen kamen mit weniger Möglichkeiten aus. Der ehemalige Augsburger Kapitän Paul Verhaegh flankte den Ball in der 83. Minute derart gefühlvoll in den Strafraum, dass Daniel Didavi zum Ausgleich einköpfen konnte. Anschließend drängten die Bayern auf eine erneute Wendung. Am Schluss konnten sich aber all jene freuen, die sich einen spannenden Titelkampf wünschen.

    Bayern München Ulreich – Kimmich, Boateng, M. Hummels, Rafinha – Rudy, Ar. Vidal (63. Tolisso) – Robben (85. James Rodriguez), T. Müller, F. Ribéry (86. Coman) – Lewandowski

    VfL Wolfsburg Casteels – Verhaegh, Tisserand, Uduokhai, Itter – Guilavogui, Camacho (73. Didavi) – William (46. Blaszczykowski), Arnold, Malli – Origi (85. Bazoer) Tore 1:0 Lewandowski (33./Foulelfmeter), 2:0 Robben (42.), 2:1 Arnold (56.), 2:2 Didavi (83.) Zuschauer 75000 (ausverkauft)

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