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Bundesliga: Bayern mit Nullnummer Herbstmeister

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Bayern mit Nullnummer Herbstmeister

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    Der Frankfurter Köhler (unten) holt MSV-Spieler Mokhtari von den Beinen.
    Der Frankfurter Köhler (unten) holt MSV-Spieler Mokhtari von den Beinen. Foto: DPA

    Düsseldorf (dpa) - Das erste Etappenziel ist erreicht, derBetriebsfrieden jedoch empfindlich gestört. Beim FC Bayern München hältsich die Freude über den Gewinn der 16. Herbstmeisterschaft in Grenzen.Nicht nur die Schlagzeilen über Torhüter Oliver Kahn und dieDiskussionen über die Zukunft von Trainer Ottmar Hitzfeld, sondern auchdie zuletzt wenig berauschenden Auftritte der Mannschaft stören denvorweihnachtlichen Frieden.

    Nur mit Mühe und Not verteidigten dieMünchner mit dem 0:0 bei Hertha BSC die bereits am ersten Spieltageroberte Tabellenführung. "Wir können nur deutscher Meister werden,wenn hier wieder Ruhe einkehrt", sagte Hitzfeld.

    Anders als vonManager Uli Hoeneß prophezeit, benötigt die Konkurrenz indes keinFernglas, um die vermeintliche Übermacht im Blick zu behalten. Nach dem5:2 über Bayer Leverkusen liegt Werder Bremen nur wegen derschlechteren Tordifferenz einen Platz hinter den Bayern.Unbeeindruckt vom Champions-League-Aus untermauerten die Bremer ihrenRuf als spielstärkstes Team der Liga.

    Dabei sorgte DoppeltorschützeIvan Klasnic für einen der bewegendsten Momente der Hinrunde: Dieersten Treffer nach langer Leidenszeit mit zwei Nierenoperationengingen dem Angreifer nahe. Für einen Augenblick kniete er an derAußenlinie nieder: "Für mich war es sehr emotional. Ich konnte meinerstes Tor fünf Sekunden lang gar nicht begreifen."

    Nur dieStatistik spricht derzeit für einen Durchmarsch der Bayern. In 30 von44 Fällen stand der Herbstmeister auch am Saisonende in der Tabelleoben. Die Münchner verspielten eine Hinrunden-Führung gar erst zweimal.Dennoch darf sich Werder berechtigte Titel-Hoffnungen machen:Schließlich musste sich der FC Bayern in den letzten siebenPunktspielen viermal mit einem 0:0 begnügen und holte nur zehn von 21möglichen Punkten. Berichte über die bereits begonnene Suche nach einemneuen Coach wertete Hoeneß als Störmanöver von außen: "Es ist blankerUnsinn, dass wir mit anderen Trainern reden. Hitzfeld ist unser ersterGesprächspartner."

    Nicht nur das Rennen um die Meisterschaft,sondern auch der Kampf um den Klassenverbleib verspricht eineunterhaltsame Rückrunde. Selbst das bereits abgeschriebene Team ausCottbus stellte mit dem höchsten Sieg seiner Bundesligageschichte (5:1über Hannover) wieder Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze her. HansaRostock gelang am Sonntag mit dem 2:0 gegen den VfL Bochum dank derTreffer von Kai Bülow (7.) und Sebastian Hähnge (43.) gar der Sprungauf Rang 15. Dagegen muss der MSV Duisburg nach dem 0:1 gegen EintrachtFrankfurt (Tor: Amanatitis/40.) auf dem letzten Tabellenplatzüberwintern.

    Auf dem Weg der Besserung scheint dagegen ArminiaBielefeld: Wenige Tage nach der Trennung von Ernst Middendorp feiertendie von Interimscoach Detlev Dammeier betreuten Ostwestfalen ein 2:0über den VfB Stuttgart. Unter der Regie des neuen Fußball-LehrersMichael Frontzeck, der kurz nach dem Abpfiff als Middendorp-Nachfolgerpräsentiert wurde, soll es in der Rückrunde weiter aufwärts gehen. "DasSpiel gegen Stuttgart hat genau das Leistungsvermögen gezeigt, das ichvon der Mannschaft im Kopf habe", sagte Frontzeck der DeutschenPresse-Agentur dpa.

    Die Negativ-Kapitel der Hinrunde schriebenausgerechnet die beiden Titelträger der vergangenen Saison. DerPokalsieger aus Nürnberg rutschte nach dem 1:2 "auf Schalke" und denSonntag-Spielen auf einen Abstiegsplatz. Und auch der Meister ausStuttgart verliert seine Ziele mehr und mehr aus den Augen. Mit dem 0:2in Bielefeld, bei dem die Mexikaner Pavel Pardo und Ricardo Osorio desFeldes verwiesen wurden, geriet der VfB im Rennen um einenEuropapokalplatz weiter ins Hintertreffen.

    Anders als dieStuttgarter steuern die Hamburger auf Champions- League-Kurs. Zwarverpassten die Profis von Trainer Huub Stevens beim 1:1 in Karlsruheerneut die Chance, den Abstand zum FC Bayern zu verringern, liegen abermit vier Punkten weniger weiter in Lauerstellung. Darüber hinausrechnen sich auch Leverkusen und Schalke noch Chancen auf Rang dreiaus. Der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen mit zehn von zwölfmöglichen Punkten stimmte Schalke-Coach Mirko Slomka für die zweiteSaisonhälfte zuversichtlich: "In der Liga haben wir noch viel Luft nachoben."

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