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Bundesliga: Bayern feiern

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Bayern feiern

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    München Der FC Bayern kennt sich mit Fußballkrisen aus. Bekanntlich reicht der Absturz auf Platz zwei, um im Klub Erschütterungen auszulösen. Entsprechend routiniert gehen die Münchner aber auch mit ihren Auferstehungen um. Es sollte endlich wieder ein anderer

    Jubelstimmung war hinterher allerdings nicht zu spüren. Von einem „ersten Schritt in die richtige Richtung“ sprach Sportdirektor Christian Nerlinger, was angesichts des hochverdienten Erfolges eine ziemliche Untertreibung ist. Der FC Bayern hat gegen Schalke jenes Gesicht gezeigt, mit dem er zur Vorrunde begeistert hatte. Offensiven Tempofußball, eine feine Mischung aus Solo- und Mannschaftsspiel mit einem Dutzend Torchancen – von denen er gestern freilich zu wenige genutzt hat. „Ein 4:1 oder 5:1 wäre angemessen gewesen“, hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß festgestellt. Immerhin war Hoeneß nach den Aufregungen der vergangenen Tage wieder zufrieden. Solche Momente nutzt er gerne zur Presseschelte. „Die Medien sollten mit ihren Hetzjagden aufhören“, giftete er in die Reihen der Journalisten. Gemeint war die Berichterstattung zu Arjen Robben, dem Egoismus und Divenhaftigkeit vorgehalten wurden.

    Tage der Kritik liegen hinter den Bayern

    Gestern rackerte der Holländer, als ginge es um ein Arbeiterabzeichen. Zählbares vor dem Schalker Tor brachte er allerdings nicht zustande, was Hoeneß zu der gewagten Behauptung veranlasste, „ohne diese Hetze hätte er gegen Schalke zwei, drei Tore gemacht“.

    Den Bayern war anzumerken, dass sie Tage der Kritik, verbunden mit der dringenden Empfehlung wieder als Team aufzutreten, hinter sich hatten. Die Schalker scherten sich anfangs nicht um die Münchner Befindlichkeiten. Sie waren mit dem Auftrieb, den eine erfolgreiche Europa-League-Woche verleiht, angereist. Die erste Chance zur Führung aber hatten die Gastgeber. Zunächst scheiterte Müller am Fährmann-Unnerstall-Ersatz Timo Hildebrand, dann parierte der Schalker Schlussmann auch noch glänzend gegen Robben. Eine Rettungstat, von der Torhüter ein Leben lang träumen.

    Und Königsblau mit seinem Trio furioso Huntelaar–Farfan–Raúl? Ein Metzelder-Kopfball, den Neuer abwehrte, ansonsten stand die Münchner Viererkette stabil. Im Duell der beiden besten Offensivreihen der Liga boten die Bayern die klar bessere. Schalke wurde vorsichtiger. Womöglich ahnten die Gäste, was auf sie zukommen würde. Als der starke Ribéry entwischte, stürzte ihm Hildebrand zu wagemutig entgegen.

    Die Begegnung behielt auch nach dem Wechsel zunächst ihren hohen Unterhaltungswert. Kaum hatte Badstuber den Ball an den Schalker Querbalken geköpft, lief Matip alleine auf Neuer zu, schob die Kugel aber knapp neben das Tor. Die nächsten drei Chancen hatten wieder die Münchner. Das war der Rhythmus dieser temporeichen Partie – den Ribéry diktierte. Gerade gab es Anlass, den Franzosen wieder für ein aberwitziges Dribbling zu schelten, als der Ball zum zweiten Mal im Schalker Tor lag. Die deutsche Nationalelf, die am Mittwoch in Bremen auf Frankreich trifft, bekommt es mit einem gut aufgelegten Ribéry zu tun. Philipp Lahm dagegen wird in Bremen wegen einer Schleimbeutelentzüdung fehlen (siehe weiteren Artikel).

    Die Münchner schalteten am Ende etwas zurück, waren aber dem dritten Tor dennoch näher als die Schalker dem ersten. Mit dem 2:0-Sieg hat der Rekordmeister die Königsblauen in der Tabelle auf Distanz gehalten und ist zudem an den Gladbachern (nur 1:1 gegen Hamburg) vorbei auf Platz zwei geklettert. Krise beendet? „Jeder, der auf die Tabelle schaut, weiß, was bei uns los ist“, sagt Philipp Lahm.

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