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Bundesliga: Augsburg hält zusammen

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Augsburg hält zusammen

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    Es herrschte eine seltsame Stimmung im Stadion. Sollte man jetzt das 1:1 gegen Borussia Dortmund bejubeln? Natürlich spendeten die Fans des FC Augsburg ihrem Team, das zuvor alles gegeben hatte, freundlichen Applaus. Doch der orkanartige Befreiungsschrei blieb aus. Die Menschen in der mit 30660 Zuschauern ausverkauften Arena waren mehr mit ihren Smartphones beschäftigt. War dieses 1:1 gegen Dortmund jetzt die Rettung? Es machte schnell die Runde, dass der Mitabstiegskonkurrent Hamburg durch ein Tor in der Nachspielzeit auf Schalke noch zum 1:1 ausgleichen konnte.

    Jetzt ruhten alle Hoffnungen darauf, dass Wolfsburg zu Hause gegen Mönchengladbach verliert, dann wäre Augsburg gerettet. Doch

    Mittelfeldspieler Daniel Baier lächelte etwas gequält: „Schalke hat uns keinen Gefallen getan. Gladbach auch nicht. Doch wir haben es zuletzt zweimal geschafft, einen Punkt zu holen, und das machen wir auch am letzten Spieltag in Hoffenheim.“ Dieses Selbstbewusstsein passt derzeit zum FCA wie die Faust aufs Auge. Natürlich war der BVB dominant, aber die Augsburger störten viele Angriffe im Ansatz und setzten selbst einige Nadelstiche – wie in der 28. Minute das fein herausgespielte 1:0 von Alfred Finnbogason. Dortmund erzielte zwar drei Minuten später durch Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang den Ausgleich, doch dann ließ der FCA beziehungsweise Torwart Andreas Luthe nichts mehr anbrennen.

    Luthe, der vor dieser Saison vom VfL Bochum zum FCA gewechselt war, durfte für Marwin Hitz ran, der wegen Hüftproblemen fehlte. Er machte seine Sache hervorragend und klärte noch zweimal sensationell gegen Aubameyang. Pech hatte der Dortmunder Julian Weigl, der sich ohne gegnerische Einwirkung das Sprunggelenk brach und dem BVB die nächsten Monate fehlen wird.

    Nach der Partie sah FCA-Trainer Manuel Baum mitgenommen aus. Wieder wurde die Abstiegsentscheidung vertagt. „Man gewöhnt sich allmählich daran. Dennoch muss ich das jetzt erst einmal sacken lassen. Wir müssen einfach das Positive mitnehmen“, macht sich der Trainer Mut. An der Leistung seiner Truppe gab es wenig auszusetzen: „Wir wussten ja, was da für eine Wucht auf uns zukommt. Aber wir haben vor allem in der ersten Hälfte sehr gut gespielt. Nach der Pause sind wir etwas fahrig und müde geworden.“

    Allerdings ist der Optimismus groß beim FCA. Die Leistungen der vergangenen Wochen haben Mut gemacht. „Die Mannschaft ist so erfahren und hat schon so viele schwierige Situationen gemeistert“, sagt Manager Stefan Reuter. „Vor ein paar Wochen haben uns viele schon direkt absteigen sehen. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Man hat uns auch nicht zugetraut, dass wir in Gladbach und gegen Dortmund punkten“, so Reuter weiter.

    Der ehemalige FCA-Nachwuchstrainer Thomas Tuchel hatte sich seine Rückkehr nach Augsburg anders vorgestellt: „Das war heute ein hartes Stück Brot. Dennoch bin ich glücklich, denn wir haben taktisch eine Topleistung gezeigt.“

    Der BVB-Coach, der derzeit mit seinem Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Clinch liegt, wollte nicht über seine Zukunft sprechen: „Ich konzentriere mich jetzt auf unsere zwei Endspiele gegen Hoffenheim und das Pokalfinale gegen Frankfurt und dann sehen wir weiter.“

    FCA Luthe – Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Stafylidis (68. Caiuby) – Kohr, Baier – Schmid (87. Teigl), Altintop, Max – Finnbogason (90.+2 Ji)

    Dortmund Bürki – Ginter (89. Rode), Sokratis, Schmelzer – Piszczek, Weigl (23. Durm), Kagawa, Guerreiro (80. Pulisic) – Dembélé, Aubameyang, Reus

    Tore 1:0 Finnbogason (29.), 1:1 Aubameyang (32.) Schiedsrichter Stegemann (Niederkassel) Zuschauer 30660

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