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Bundesliga: Augsburg gibt nicht auf

Bundesliga

Augsburg gibt nicht auf

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    Er ist so etwas wie der Trainer-Überflieger der vergangenen Monate. Alles sprach oder spricht von Julian Nagelsmann. Der mit 30 Jahren jüngste Trainer der Fußball-Bundesliga ist bisher einen erstaunlichen Weg gegangen. Mittlerweile ist es schon so weit, dass der ehemalige Jugendspieler des FC Augsburg in der kommenden Saison Topkandidat beim deutschen Aushängeschild FC Bayern München ist. Doch am Samstag lief ihm sein Kollege, der 38-jährige Manuel Baum, den Rang ab.

    Dessen Taktik brachte den Trainer der TSG Hoffenheim schier zur Verzweiflung. Ziemlich lautstark und verärgert versuchte Nagelsmann immer wieder am Spielfeldrand seine Truppe auf Kurs zu bringen. Allerdings gelang ihm das beim 2:2 (0:0) vor 27014 Zuschauern nur leidlich. Hoffenheim ließ sich vor allem in der ersten Hälfte vom FCA die Schneid abkaufen. Die Gäste ließen dem Europa-League-Teilnehmer kaum Zeit zum Atmen und spielten Pressing mit hohem Tempo. „Das kostet natürlich schon irgendwann Kraft“, meinte Baum hinterher. Nagelsmann musste anerkennen, dass der FCA „keine Schießbude“ ist und dass „Augsburg aggressiv verteidigt“ hat.

    Nachdem der Ausgleich für Augsburg erst nach 89 Minuten fiel – ausgerechnet durch ein Eigentor des Ex-FCA-Spielers Kevin Vogt –, könnte man durchaus von Glück sprechen, doch das wäre zu einfach. Es hat wohl eher damit zu tun, was den FCA in dieser Saison auszeichnet. „Wir geben nie auf – zu keiner Sekunde“, so Baum, und das hat dann auch wenig mit Glück zu tun.

    Natürlich war Hoffenheim dominant und unternahm in der ersten Hälfte mehrere Versuche, die FCA-Abwehr auszuhebeln. Mit am Ende 23:12 Torschüssen wurde diese Überlegenheit auch in Zahlen deutlich. Doch die Truppe von Baum setzte immer wieder Nadelstiche und hatte auch in der ersten Hälfte die beste Möglichkeit, als der Isländer Alfred Finnbogason nach 38 Minuten freistehend nur den Pfosten traf.

    Nach der Pause hatten dann die Kraichgauer ihre stärkste Phase, und als Hübner per Kopf (52.) zum 1:0 traf, wackelte Augsburg auch gewaltig. Doch als der eingewechselte Michael Gregoritsch ein schönes Tor zum 1:1 (75.) erzielte, war alles wieder offen. Aber Hoffenheim gab wiederGas,und alsUth(85.) mit einem herrlichen Schlenzer Hoffenheim erneut in Führung brachte, schien das Spiel gelaufen. Ein Schuss von Jeffrey Gouweleeuw, der von Vogt abgefälscht wurde, ließ Augsburg allerdings noch jubeln.

    Für Baum war es ein verdienter Punktgewinn: „Der Punkt geht in Ordnung. Wir hätten in der Pause durch die Chance von Finnbogason führen müssen.“

    Für den Trainer ist der FCA nicht nur auf einem guten, sondern vor allem auf dem richtigen Weg: „Wichtig ist für uns vor allem, dass die Mannschaft merkt, dass wir jeden schlagen können. Deswegen wollten wir das 1:1 auch nicht verwalten, sondern sind den Gegner weiter hoch angegangen.“ Auch Stefan Reuter, der am heutigen Montag seinen 51. Geburtstag feiert, strahlte über das ganze Gesicht: „Es ist schön, wenn sich die Mannschaft belohnt. Wenn dann in den letzten Minuten Jeffrey Gouweleeuw noch mit nach vorne stürmt, dann sieht man auch, dass alle wollen.“ Sein Lob galt dabei aber vor allem dem Trainer: „Er lässt sich gegen jede Mannschaft etwas einfallen.“

    Allerdings muss Manuel Baum wohl länger auf zwei Spieler verzichten. Aufgrund seiner anhaltenden Probleme im Sprunggelenk wird der Österreicher Martin Hinteregger bereits am heutigen Montag operiert werden. In Hoffenheim hat Hinteregger noch voll durchgespielt. Sergio Córdova zog sich nach dem letzten Länderspiel mit Venezuela einen Bänderriss im Sprunggelenk zu.

    1899 Hoffenheim Baumann – Posch, Vogt, B. Hübner – Uth, Geiger, Zuber (84. Schulz) – Demirbay (59. Kaderabek), Amiri (76. Grillitsch) – S. Wagner, Kramaric

    FC Augsburg Hitz – Gouweleeuw, Danso (87. Richter), Hinteregger – Opare, Baier, Max – Heller, Koo (82. Moravek), Caiuby – Finnbogason (62. Gregoritsch)

    Tore 1:0 Hübner (52.), 1:1 Gregoritsch (75.), 2:1 Uth (85.), 2:2 Vogt (89./Eigentor) Zuschauer 27014 Schiedsrichter Gräfe (Berlin)

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