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Bronze für Friedrich - Bolts zweiter Weltrekord

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Bronze für Friedrich - Bolts zweiter Weltrekord

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    Bronze für Friedrich - Bolts zweiter Weltrekord
    Bronze für Friedrich - Bolts zweiter Weltrekord Foto: DPA

    Die Hauptdarsteller rissen die 60 000 Zuschauer in Berlin mit. 18 Jahre nach Heike Henkels Triumph in Tokio verpasste Friedrich zwar den Titel, freute sich aber über Bronze. "Blitz"-Bolt rannte konkurrenzlos zu seinem zweiten WM-Sieg und glänzte dabei mit einem weiteren Fabelweltrekord in 19,19 Sekunden. "Das ist eine Super-Atmosphäre hier. Hier in

    "Mein Gott, sie war heute die Bessere. Ich bin sehr, sehr froh über Bronze", sagte Friedrich über den Triumph der Kroatin Vlasic. In der endlich fast vollen Arena hatte sie im mit Spannung erwarteten Hochspringen zunächst demonstratives Selbstbewusstsein. Allerdings bewältigte die Frankfurterin die 2,02 Meter erst im dritten Versuch und scheiterte dann an 2,04. Die Russin Anna Tschitscherowa machte aus dem erwarteten Duell einen Dreikampf, als sie die 2,02 auf Anhieb übertraf.

    67 Tage nachdem Publikumsliebling Friedrich beim ISTAF an gleicher Stelle mit 2,06 Meter Henkels deutschen Rekord gebrochen hatte, versuchte sich Friedrich bei ihrem letzten Versuch erneut über diese Höhe - diesmal vergebens. So musste sich die Hallen-Europameisterin hinter Vlasic und Tschitscherowa mit dem dritten Platz zufriedengeben. Falls sie enttäuscht war, konnte sie das gut verbergen: "Es war so geil", brüllte sie ins Stadionmikrofon.

    Vlasic hatte als einzige 2,04 Meter überquert, an der Weltrekordhöhe von 2,10 scheiterte sie jedoch deutlich. Die Kroatin weinte nach ihrer Titelverteidigung Freudentränen und verneigte sich auf der Ehrenrunde vor dem fairen Publikum. Für sie war Gold nach der überraschenden Olympia-Niederlage gegen die Belgierin Tia Hellebaut eine große Genugtuung: "Es war ein Wettkampf voller Emotionen. Es ist für mich eine große Erleichterung."

    Nach nun sechs Medaillen musste der Deutsche Leichtathletik- Verband einen weiteren Kandidaten fürs Treppchen streichen: Im Februar war Sebastian Bayer in Turin zur Verblüffung der Fachwelt 8,71 Meter gesprungen, dieses Mal schied der 23 Jahre alte Hallen- Europarekordlerin und - Europameister im Vorkampf mit 7,98 Meter ebenso aus wie der Leverkusener Nils Winter mit 7,69. Allerdings leidet der Bremer unter einer Kapselverletzung im Sprunggelenk und muss nächste Woche operiert werden. "Ich hatte viele Schmerztabletten drin und auch eine Spritze bekommen. Ich hab's trotzdem gemerkt", sagte Bayer.

    Vier Tage nach seinem Streich über 100 Meter in unglaublichen 9,58 Sekunden zog Bolt erneut die große Show ab. Nachdem Titelverteidiger Tyson Gay (USA) wegen einer Leistenverletzung fehlte, hatte der Dreifach-Olympiasieger nicht einmal einen ernsthaften Gegner auf der halben Stadionrunde und feierte am Vorabend seines 23. Geburtstags das vierte Sprint-Gold für die Karibikinsel bei dieser WM. Damit stockte der Superstar seine Prämienkasse auf 320 000 US-Dollar auf. "Das ist eine Super-Atmosphäre hier. Hier in Berlin ist es großartig", meinte er.

    Seine Bestzeit von Peking drückte Bolt bei 0,3 Meter/Sekunde Gegenwind gleich um elf Hundertstel, musste dabei aber auf die Zähne beißen und erlaubte sich auch nicht den Luxus, sich umzuschauen. "Zahlen interessieren mich eigentlich nicht. Ich komme auf die Bahn und laufe schnell und alles andere kommt dann", sagte der Überflieger der Leichtathletik lässig. Nach den Amerikanern Maurice Greene, Justin Gatlin und Tyson Gay ist Bolt der vierte Tempojäger, der auf beiden Strecken allen davonrannte. Alonso Edward aus Panama überraschte in 19,81 Sekunden als Zweiter vor US-Sprinter Wallace Spearmon (19,85).

    Als vierter Amerikaner nach Dan O'Brien, Tom Pappas und Bryan Clay wurde Trey Hardee Zehnkampf-Weltmeister. Der 25-Jährige sammelte 8790 Punkte - so viel wie noch kein Mehrkämpfer in diesem Jahr. Bester Deutscher war der Frankfurter Pascal Behrenbruch mit der persönlichen Bestleistung von 8439 Zählern auf Platz sechs. Silber erkämpfte der Kubaner Leonel Suarez vor Alexander Pogorelow aus Russland.

    Zuvor hatte Bolts Teamkollegin Melaine Walker als Siegerin über 400 Meter Hürden die zweitbeste je gelaufene Zeit hingelegt und in 52,42 Sekunden Gold gewonnen. Schneller als die Olympiasiegerin war nur die Russin Julia Peschonkina bei ihrem Weltrekord 2003 in 52,34. Im Hürdensprint wurde nach einem Fotofinsh erstmals Ryan Brathwaite, der seiner Heimat Barbados die erste WM-Medaille überhaupt bescherte, in 13,14 Sekunden Weltmeister. Olympiasieger Daryon Robles aus Kuba war im Halbfinale verletzt hängengeblieben.

    Bei den Vorkämpfen hatte Betty Heidler das Highlight gesetzt: Die Titelverteidigerin warf in der Qualifikation gleich im ersten Durchgang 75,27 Meter - und damit so weit wie noch nie jemand bei einer WM. "Das war schon krass. Cool!", meinte die Frankfurterin vor der Medaillenvergabe.

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