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Boxen: So trainiert Nikki Adler für den WM-Kampf in Augsburg

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So trainiert Nikki Adler für den WM-Kampf in Augsburg

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    Nikki Adler und ihr russischer Trainer Roman Anuchin beim Training an der Costa Blanca.
    Nikki Adler und ihr russischer Trainer Roman Anuchin beim Training an der Costa Blanca. Foto: Julia Schultz

    Aus Fehlern lernt man. Es gab Zeiten, da wollte Nikki Adler über ihre jeweilige Gegnerin nicht viel wissen. „Ich schaue mir vorher nie Videomaterial an. Davon halte ich nichts“, hat sie einmal gesagt. Das war noch zu der Zeit, als sie sechs Weltmeister-Titel gewann und ihr keine im Ring das Wasser reichen konnte.

    So trainiert Nikki Adler vor dem WM-Kampf in Spanien

    Doch das hat sich geändert. Vielleicht hätte sie im vergangenen Jahr ein Chance gegen die zweifache Olympiasiegerin Claressa Shields in Amerika gehabt, wenn sie vorher ein bisschen Videomaterial von Shields gesichtet hätte. Das hat sie aber nicht und auch deshalb ging Adler damals in Detroit unter. So ein Debakel soll ihr am 12. Mai im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion gegen die Belgierin Femke Hermans nicht mehr passieren. „Das war eine lehrreiche Erfahrung für mich. Das soll mir nicht noch einmal passieren. Wir haben uns jetzt einige Kämpfe von Hermans angeschaut. Sie hat eine gute Beinarbeit und ist vor allem sehr schnell“, so Adler.

    Die 31-jährige Augsburgerin hat hart gearbeitet. In Benidorm an der Costa Blanca absolviert sie derzeit ein sechswöchiges Trainingslager. Am Donnerstag fliegt sie zurück nach Augsburg. „Die Anspannung steigt jetzt schon bei mir und es ist schon ein bisschen Nervosität da. Aber ich freue mich auch riesig, dass ich in meiner Heimatstadt boxen kann.“ Ihr russischer Trainer Roman Anuchin hat ihr alles abverlangt. „Wir hatten jeden Tag zwei Trainingseinheiten. Am vergangenen Sonntag war der erste Tag, an dem ich Nachmittag einmal frei hatte“, erzählt sie. Vor allem der so genannte Beach-Day hat immer geschlaucht. „Training am Strand hört sich eigentlich nicht schlecht an, aber das geht gewaltig in die Beine. Doch das ist wichtig für die Beinarbeit bei meinem Kampf“, meint Adler.

    Im Sparring boxte Nikki Adler auch gegen Männer

     In ihrem Appartement „La Nucia“ hat sie sich in diesen Tagen selbst bekocht. „Ab und zu sind wir auch zum Essen gegangen. Hier in Benidorm trainieren ja einige Boxer und da haben wir uns dann am Abend öfter getroffen.“ Das dort auch ihre männliche Kollegen schwitzen, brachte ihr auch Vorteile. „In der Sparringswoche habe ich fast nur gegen Männer geboxt. Das ist zwar wesentlich anstrengender, aber bringt mir auch mehr.“

    Im Training vor dem WM-Kampf boxt die Augsburgerin Nikki Adler auch gegen männliche Gegner.
    Im Training vor dem WM-Kampf boxt die Augsburgerin Nikki Adler auch gegen männliche Gegner. Foto: Julia Schultz

    Ihr Trainer Anuchin spricht zwar nicht deutsch, aber mit der Verständigung hat es dennoch geklappt. „Wir konnten uns auf Englisch unterhalten, aber auch auf Russisch, da die russische Sprache mit der kroatischen sehr verwandt ist“, meint Adler, die kroatische Wurzeln hat.

    Eine Woche vor dem Kampf wird das Leben für Adler etwas lockerer. Dann ist hauptsächlich Regeneration angesagt. „Da steht nur noch ein bisschen Pratzentraining auf dem Programm. Ansonsten ein paar Spaziergänge oder leichtes Joggen, um den Kopf frei zu bekommen.“

    Telekom Sport überträgt dann am 12. Mai auch ihren Kampf gegen Femke Hermans live im Internet-Stream. Ihr Einlaufsong in der „Hölle des Südens“, wie das Curt-Frenzel-Stadion bei den Eishockey-Fans genannt wird, stammt von P. Diddy: „I‘m coming home.“ Adler ist überzeugt, dass ihre Heimkehr nach Augsburg erfolgreich wird.

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