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Boxen: Schlagabtausch schon vor dem Kampf

Boxen

Schlagabtausch schon vor dem Kampf

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    Es wird ernst für Nikki Adler. Die Augsburgerin wird heute zum Kampf ihres Lebens in Detroit (22 Uhr Ortszeit/4 Uhr MEZ) gegen die zweifache Olympiasiegerin Claressa Shields antreten. Doch die Augsburgerin gibt sich locker und selbstbewusst: „Amerika muss sehr tapfer sein, weil ich beide WM-Gürtel mit nach Hause nehme.“ Die 30-jährige will ihren WM-Titel der WBC verteidigen und zudem geht es um den vakanten Titel der IBF.

    Am Sonntag ist Adler mit ihrem Trainer Rene Friese in Amerika angekommen. Im noblen MGM-Grand haben sie ihre Zimmer bezogen. „Es ist alles fantastisch und wir wurden gut aufgenommen. Wir haben sogar in dieser Woche an einer Stadtführung teilgenommen“, erzählt Adler. Allerdings, ein bisschen nervös ist sie schon: „Natürlich bin ich gut durchtrainiert, aber ich merke schon, dass die Anspannung langsam steigt.“ In Amerika wurde in den vergangen Tagen viel geschrieben. Als „The Battle of the Best“ (Die Schlacht der Besten) bezeichnen die Amerikaner diesen Fight. Dabei ist immer wieder die schlimme Kindheit von Claressa Shields ein Thema. Die 22-Jährige wurde einst von einem Liebhaber ihrer Mutter vergewaltigt. Diese war schwer alkoholabhängig. Ihr Vater saß wegen Drogen lange im Gefängnis. „Wenn wir zwei Packungen Nudeln hatten, meine kleine Schwester aß eine davon, mein kleiner Bruder die andere und ich habe nichts gegessen. Wir schliefen auf der Couch oder auf dem Flur“, so Shields über ihre schwere Vergangenheit.

    Momentan ist sie ein Liebling der hiesigen Medien. „Es hat viele weibliche Box-Stars gegeben in der Vergangenheit, aber Shields könnte die Erste sein, die diesen Sport populär macht. Zumindest in den USA“, schrieb das Wirtschaftsmagazin Forbes. Shields selber ist auch nicht auf den Mund gefallen: „Ich biete eine gute Show. Ich bin eine Mischung aus Sugar Ray Robinson und Joe Louis“, sagte sie einmal. Auf der Pressekonferenz legte sie noch einmal nach: „Ich bin im Boxen die größte Frau aller Zeiten.“ Sie greift auch noch mal auf, dass Adler einmal gesagt hat, sie hätte Shields nie boxen gesehen. „Sie ist eine Lügnerin und erzählt Geschichten. Sie hat mich definitiv schon boxen gesehen.“ Adler hat gegenüber unserer Zeitung schon einmal bestätigt, dass sie sich ihre Gegnerinnen vor einem Kampf nie anschaut.

    Bei der Pressekonferenz ließ sich Adler auch nicht von Shields provozieren. „Sie hat großen Respekt vor mir. Das habe ich in ihren Augen gesehen. Sie überspielt es, indem sie ohne Punkt und Komma redet. Mein Kämpferherz, meine Schlagkraft und meine Erfahrung werden sie zum Schweigen bringen“, teilt auch die Augsburgerin aus.

    In Deutschland wird der Kampf über die Streamingplattform DAZN ab 4.30 Uhr live übertragen.

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