Die Ohrfeige gegen Boxweltmeister Vitali Klitschko kommt Dereck Chisora teuer zu stehen. Der Brite soll 10 Prozent seiner Kampfbörse, also 50 000 Dollar, als Strafe zahlen. Das hat der World Boxing Council (WBC) wenige Stunden vor dem Kampf am Samstag verfügt. Von dieser Summe sollen laut Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB), 50 Prozent an soziale Einrichtungen des WBC und 50 Prozent an die deutsche Max-Schmeling-Stiftung gehen. Der BDB als ausrichtender Verband des WM-Kampfes war in die Beratungen über Sanktionen einbezogen.
Britischer Verband denkt über Sperre Chisoras nach
Der 28-jährige Chisora hatte Klitschko am Freitag beim öffentlichen Wiegen mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. "Das war kein Backs, sondern eine richtig durchgezogene Schelle. So etwas haben wir im Vorfeld eines Boxkampfes noch nie erlebt", sagte Pütz. Das englische Team soll sich mehrfach bei Klitschko und dem BDB entschuldigt haben. Auch der britische Verband drohte Sanktionen an. Die Rede ist gar von einer Sperre Chisoras.
Die 50 000 Dollar werden zunächst eingefroren, weil juristische Auseinandersetzungen zu erwarten sind. Als WBC-Präsident José Sulaiman an seinem Sitz in Mexiko von dem Ausraster Chisoras erfuhr, hatte er zunächst erwogen, den Kampf nicht als WM-Duell führen zu lassen. Dann ließ er sich von allen Beteiligten jedoch umstimmen und legte die Geldstrafe fest. "Es ist Zeit, dass strenge Maßnahmen ergriffen werden, um Respekt, Fairplay und Disziplin in den Boxsport zu bringen", sagte Sulaiman. Der Kampf wird am (heutigen) Samstag (22.15 Uhr/RTL) in der Münchner Olympiahalle ausgetragen.