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Boxen: Nach einem Jahr Corona-Pause: Rupprecht boxt um WM-Titel

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Nach einem Jahr Corona-Pause: Rupprecht boxt um WM-Titel

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    Einen WM-Titel hat Tina Rupprecht bereits, nun will sie in Berlin zwei weitere Gürtel gewinnen.
    Einen WM-Titel hat Tina Rupprecht bereits, nun will sie in Berlin zwei weitere Gürtel gewinnen. Foto: Wagner

    Als Purist könnte man denken, es gibt in einer Sportart oder Disziplin nur einen Weltmeister. Denn der muss ja, so die Theorie, der beste in dem sein, was er tut – sonst wäre er nicht Weltmeister. In nahezu allen Sportarten ist das auch so. Im Boxen nicht. Dort wimmelt es nur so von Weltmeistern. Mit WBC, WBA, IBF und WBO gibt es gleich vier bedeutende Weltverbände, die jeweils WM-Gürtel in den verschiedenen Gewichtsklassen vergeben. Dazu kommt noch ein ganzer Schwung weniger bedeutender Weltverbände. Das macht es schwierig, den Überblick zu behalten.

    Vor allem aber lenkt es den Blick auf die seltenen Duelle, in denen zwei Weltmeister gegeneinander antreten. In „Vereinigungskämpfen“ gewinnt der Sieger die Titel von zwei oder mehr Weltverbänden. Genau so einen Kampf plant Tina Rupprecht. Die Augsburgerin ist im Besitz des WM-Gürtels des WBC. Aber sie will mehr. Um genau zu sein, den WM-Gürtel von Yokasta Valle. Die 28-Jährige aus Costa Rica ist Weltmeisterin der IBF. Zudem geht es um den derzeit vakanten Titel der etwas unbedeutenderen IBO. Wer also gewinnt, darf sich auf einen Schlag drei Gürtel umlegen. Das würde zwar schwierig in der praktischen Umsetzung, denn die Gürtel sind eher unhandlich, aber der sportliche Wert ist groß.

    Geplant ist der Kampf für den 12. Dezember im Hotel Maritim in Berlin. In Corona-Zeiten ist es aber noch längst nicht sicher, dass er auch tatsächlich stattfindet. „Wir hoffen, dass der Lockdown bis dahin vorbei ist, denn ansonsten sieht es schlecht für uns aus“, sagt Rupprecht. Auch aufgrund der Pandemie soll der Abend als Dinner-Box-Gala über die Bühne gehen. Vier bis sechs Personen sitzen an einem Tisch, fünf Gänge werden serviert und im Ring fließen Schweiß und manchmal Blut. „Es wird noch andere Kämpfe an dem Abend geben, aber mein Kampf ist der Hauptkampf.“

    Die Gegnerin Valle ist keine Unbekannte. 2018 trafen die beiden in Unterschleißheim schon einmal aufeinander. Rupprecht siegte damals in einem ausgeglichenen Kampf nach Punkten und holte sich erstmals den WBC-Gürtel.

    Jetzt ist Valle die amtierende IBF-Weltmeisterin. „Das ist der Titel, den wir wollen. Sie hat den Kampf zugesagt und jetzt schauen wir mal, was passiert“, sagt Rupprecht.Die Vorbereitungen mit ihrem Trainer Alexander Haan laufen auf Hochtouren. Die Vorfreude ist groß, denn der letzte Kampf liegt fast ein Jahr zurück. Aufgrund der Pandemie waren seitdem alle Planungen auf Eis gelegen. Rupprecht hatte ungewollt sehr viel Zeit für Training. „Ich bin megafit und gehe hoch motiviert in den Kampf“, sagt die Augsburgerin.

    Dass sie das erste Aufeinandertreffen mit Valle gewonnen hat, dürfe man nicht überbewerten. „Es wird sehr hart werden. Wir haben uns beide weiter entwickelt. Natürlich wissen wir, wie der jeweils andere grundsätzlich boxt. Aber in jedem Kampf kann alles passieren. Ich bin auf alles vorbereitet.“

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