Marco Huck is back: Ein halbes Jahr nach dem blamablen Verlust seines WBO-Gürtels ist der "Käp'n" wieder Weltmeister. Mit einem Sieg durch Technischen K.o. über den Briten Ola Afolabi hält der 31-Jährige nun den Titel der IBO im Cruisergewicht.
Obwohl es bereits das vierte Aufeinandertreffen der beiden Boxer war, fehlte es dem Kampf am Samstagabend nicht an Leidenschaft. Huck präsentierte sich im Gerry-Weber-Stadion im westfälischen Halle zur Überraschung wohl vieler seiner Kritiker generalüberholt; keine Spur vom ungestümen Stil der letzten Kämpfe. Stattdessen bot der gebürtige Serbe eine konzentrierte, fast abgeklärte Vorstellung, an deren Ende völlig verdient der dritte Sieg gegen Afolabi stand.
Marco Huck nach Sieg über Afolabi wieder Weltmeister
Kampfentscheidend war ein Treffer am linken Auge, den der Brite früh im Kampf kassiert hatte. In Runde 7 platze die zugeschwollene Partie schließlich auf. Huck hatte leichtes Spiel, bearbeitete die lädierte Gesichtshälfte von Afolabi mit brutaler Präzision.
Der Brite allerdings blieb immer brandgefährlich. Nach Punkten hinten setzte er auf Angriff - und leistete sich sogar den Luxus, seine linke Führhand lässig unten zu halten. Die Niederlage zeichnete sich da aber bereits deutlich ab. Nach Runde 10 brach der Ringrichter den Kampf auf Anraten des Ringarztes schließlich ab.
Für Marco Huck ging es gegen Afolabi um viel
Dem Sieger war die Erleichterung nach dem Kampf deutlich anzusehen. "Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Das Training hat sich ausgezahlt. Ich bin wieder hier im Revier" jubelte er vor den Augen seines Mentors Wladimir Klitschko.
Huck hatte zuletzt vor allem negative Schlagzeilen produziert. Im August verlor er seinen WBO-Titel in den USA gegen den Polen Krzysztof Glowacki durch K.o.. Viele Kritiker sahen die Karriere da schon am Ende. Kurz vor dem Kampf gegen Afolabi trennte sich Huck dann auch noch von Trainer Conny Mittermeier. Untrainierbar, lautete das Fazit mancher Experten. Huck wird es egal sein. Er ist zurück. drs