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Boxen: Ex-Trainer sind von Box-Weltmeisterin Nikki Adler enttäuscht

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Ex-Trainer sind von Box-Weltmeisterin Nikki Adler enttäuscht

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    Sergej Haan (links) und sein Bruder Alexander sind auf Nikki Adler und deren Management nicht gut zu sprechen.
    Sergej Haan (links) und sein Bruder Alexander sind auf Nikki Adler und deren Management nicht gut zu sprechen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Das Tischtuch ist zerschnitten und die Gräben sind tief. Im Box-Club Haan erinnert nichts mehr an Nikki Adler. Vor nicht allzu langer schmückten noch einige Bilder und Zeitungsartikel der vierfachen Augsburger Weltmeisterin das Studio. Doch die Zusammenarbeit zwischen Adler, deren Management und den beiden Trainern Alexander und Sergej

    Sauer aufgestoßen ist Sergej Haan die Äußerung von Adler in der vergangenen Woche gegenüber unserer Zeitung: „Alexander und Sergej sind zwei sehr gute Trainer und national erfahren, aber für diesen Kampf brauche ich jemanden mit einer noch größeren Erfahrung.“ Haan schüttelt den Kopf: „Das ist doch ein Schmarrn. Wir haben beide eine große Erfahrung. Sowohl als Boxer wie auch als Trainer. Ich war international für den Deutschen Box-Verband unterwegs und hatte sechs erfolgreiche Jahre als Verbandstrainer. Dreimal hat Nikki mit meinem Bruder Alexander ihre Titel erfolgreich verteidigt.“

    Vorwürfe der Managerin

    Jule Schutz, die Managerin von Adler, hätte den Brüdern Haan auch vorgeworfen, dass man ihren Schützling beim letzten WM-Sieg im Juli 2016 in Saarbrücken schlecht vorbereitet hätte. „Wir haben so intensiv trainiert, wie es in der kurzen Vorbereitungszeit, möglich war. Uns wurde ja ein anstehender Kampf erst ein paar Wochen vor dem Termin mitgeteilt. Vom Management einer mehrfachen Weltmeisterin ist es zu erwarten, die Termine rechtzeitig zu bekommen“, meint Alexander Haan. „Ich wollte auch immer ein kontrolliertes Training. Aber es hieß immer nur hier roter Teppich und da roter Teppich“, so der Coach weiter. Er spricht auf die vielen Galas und Festivitäten an, zu denen Adler eingeladen wurde. Haan fühlt sich ausgenutzt: „Wir haben Nikki über zwei Jahre umsonst trainiert. Es ist nie Geld geflossen.“

    Um welche Beträge es dabei gegangen wäre, dass kann Haan nicht genau sagen: „Normalerweise ist es so, dass dem Trainerteam zehn Prozent von der Kampfbörse zustehen, aber wir wurden immer nur vertröstet. Es hieß immer nur mit einem Honorar oder Bezahlung sieht es nicht gut aus.“ In diesem Jahr sollten angeblich Nägel mit Köpfen gemacht werden. „Wir wollten alles vertraglich regeln, damit auch die Arbeit des Trainers belohnt wird. Zu diesem Gespräch kam es aber nicht. Nikki und ihre Managerin hielten das nicht für nötig“, ärgert sich Sergej Haan. Er kann das alles nicht verstehen: „Ich bin von Nikki vor allem menschlich enttäuscht.“

    Adlers Managerin Jule Schutz will das nicht so stehen lassen: „Es war eine gute Zusammenarbeit zwischen Nikki und dem Boxstall Haan, aber sie konnte sich unter der Trainerleitung von Alexander Haan sportlich nicht weiterentwickeln. Gründe dafür waren unter anderem fehlende individuelle Trainingseinheiten, insbesondere in der Wettkampfvorbereitung“, so Schutz in einer schriftlichen Stellungnahme.

    Dass es finanziell keine Zuwendungen gab, streitet Schutz nicht ab. Laut ihr gab es hierzu aber auch keine vertragliche Vereinbarung: „Zwischen Trainer und dem Promoter gibt es im Boxsport die Option, einen prozentualen Anteil der Kampfbörse als Vergütung auszuhandeln. Nikki Adler aber hat weder einen Promoter, noch hatte sie eine vertragliche Vereinbarung mit dem BC Haan. Es gab noch nicht einmal eine Anfrage für eine solche Vereinbarung an das Management“, so Schutz. Die Managerin ist aber davon überzeugt, dass der BC Haan, „durch die Erfolge von Nikki auch einen großen Reichweiten- und Imagegewinn genoss.“ Dass ihre Boxerin viele gesellschaftliche Termine wahrnimmt, ist laut Schutz wichtig, aber sie dementiert. dass der Sport darunter leidet: „Nikki musste ja auch schweren Herzens die

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