Es war das Box-Comeback des Jahres: Am Samstag, den 9. Juni, gab der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury sein Comeback. In seiner Heimatstadt Manchester stieg der 29-Jährige gegen den Albaner Sefer Seferi in den Ring.
Trotz langer Box-Pause wegen seiner Doping-Sperre und einer mittlerweile überstandenen Depression gelang es dem Briten, den Sefer Seferi zu besiegen. Der Albaner gab nach der vierten Runde auf. Für den ehemaligen Weltmeister Fury war es der 26. Sieg im 26. Profikampf.
Tyson Fury: Dem Sieg gegen Klitschko folgte der Absturz
Fury, der wegen seines losen Mundwerks schon öfter in Bedrängnis gekommen war, lief bereits vor dem Wettkampf zumindest mit seinem Mundwerk schon wieder zu großer Form auf. Auf der Pressekonferenz vor dem Fight sagte er in Richtung der aktuellen Schwergewichtsweltmeister Joshua und Deontay Wilder: "Es gibt Leute, die sich für die besten der Welt halten, aber ich weiß, dass das nicht stimmt. Ich habe nicht das Gefühl, dass diese Jungs eine wirkliche Herausforderung für mich darstellen würden." Mehr noch: Joshua, der zuletzt im April 2017 Wladimir Klitschko besiegte, stelle für ihn überhaupt kein Problem dar. Oder, um es mit Furys eigenen Worten zu sagen: "Joshua ist nur ein alter Penner, der meine Gürtel verwaltet. Das wird ein einfacher Kampf für mich, keine Herausforderung."
Starke Sprüche für einen, der drei Jahre lang keinen Boxring mehr bestiegen hat. November 2015 hatte Fury mit dem überraschenden Sieg gegen Wladimir Klitschko selbst gekrönt. Der Ukrainer, der bis dahin elf Jahre lang unbesiegt war, verlor nach zwölf Runden einstimmig gegen Fury. Fury machte sich mit diesem Sieg zum vierfachen Weltmeister der Verbände WBA, WBO, IBF und IBO. So spektakulär der Sieg war - es war bis dato der letzte Boxkampf in Furys Karriere.
Was folgte, war der Absturz: Der geplante Rückkampf gegen Klitschko fiel aus, wegen gesundheitlicher Probleme sagte Fury den Termin zweimal ab. In der Folge kündigte er zweimal seinen Rücktritt an, revidierte seine Entscheidung aber wieder. Eine depressive Erkrankung, ein positiver Test auf Kokain und eine in jeder Hinsicht unglückliche Außendarstellung mit zum Teil wirren Aussagen rundeten das schlechte Bild, das Fury machte, noch ab.
Tyson Fury gegen Sefer Seferi: Das Comeback gab es nur live im Stream
Nun also das Comeback. Die deutschen TV-Sender sind bei der Rechtevergabe leer ausgegangen. Übertragen wurde der Kampf aber etwa von Streaming-Anbieter DAZN. Dafür war ein Abo nötig, das 9,99 Euro im Monat kostet. Es gab aber eine Alternative: Wer den Kampf nicht über DAZN sehen wollte, der musste beim britischen Pay-TV-Anbieter das Spiel im Pay-per-View-Modus einkaufen, der Sender hat die Exklusivrechte an dem Fight erworben. Die Homepage von BT Sports ist hier zu erreichen. (AZ)