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Boxen: Box-Weltmeisterin Tina Rupprecht und der Kampf für 40.000 Euro

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Box-Weltmeisterin Tina Rupprecht und der Kampf für 40.000 Euro

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    Die Augsburgerin Tina Rupprecht ist Box-Weltmeisterin. Jetzt will sie in Eigenregie einen WM-Kampf auf die Beine stellen.
    Die Augsburgerin Tina Rupprecht ist Box-Weltmeisterin. Jetzt will sie in Eigenregie einen WM-Kampf auf die Beine stellen. Foto: Witters

    Dass die Corona-Pandemie den gesamten Profisport hart trifft, ist unbestritten. Das weitgehende Verbot von Zuschauern hat selbst das finanzielle Fundament einiger Fußball-Bundesligisten erschüttert, dabei fließen dort auch üppige Fernsehgelder. Für viele Randsportarten sind Zuschauereinnahmen aber die wichtigste Einnahmequelle. Fast verzweifelt versuchen manche Athleten deshalb, Geld aufzutreiben, um ihrem Sport nachgehen zu können. Die Box-Weltmeisterin Tina Rupprecht aus Augsburg ist da keine Ausnahme. Dabei will sie noch nicht einmal Gewinn machen, „ich will einfach nur einen WM-Kampf bestreiten“, sagt die 28-Jährige aus dem Boxstall Haan.

    Der bislang letzte Kampf war im Dezember 2019

    Ihren bislang letzten Auftritt im Ring hatte sie am 21. Dezember 2019 in Hamburg. Damals verteidigte sie den WBC-Gürtel im Minimumgewicht gegen die Spanierin Catalina Diaz. Danach machte Corona allen weiteren Auftritten einen Strich durch die Rechnung. Und als im Januar die Planungen schon weit waren, ihren Gürtel in Costa Rica zu verteidigen, sagte die Gegnerin (IBF-Weltmeisterin Yokasta Valle) kurzfristig ab. Aus der Traum vom Vereinigungskampf.

    „Natürlich könnte ich weiter darauf warten, dass ich irgendwann irgendwo eingeladen werde. Aber momentan ist das Geld überall knapp. Keine Ahnung, ob und wann das passieren würde“, sagt die Augsburgerin. Also will sie nun selbst einen Kampf auf die Beine stellen. Ohne Zuschauer ist das allerdings schwer zu finanzieren. 40.000 Euro seien nötig, sagt Rupprecht. „Und so viel habe ich leider nicht auf der Bank liegen.“ Also hat sie ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen. Online können Unterstützer einen beliebigen Betrag spenden. „Wichtig ist mir, dass das Geld nicht für mich ist“, sagt Rupprecht.

    Teuer ist vielmehr die Gegnerin Katia Gutierrez, 32, aus Mexiko. Neben einer Kampfgage ist es üblich, dass auch die Flüge und Hotelkosten ihres vierköpfigen Teams gezahlt werden. Rund 15.000 Euro kommen so zusammen. Außerdem muss Rupprecht an die Weltverbände WBC und IBO, um deren vakanten Gürtel ebenfalls gekämpft werden soll, Gebühren überweisen. Punktrichter, Ringrichter, Supervisor und diverse andere Offizielle bekommen Geld, zudem müssen auch deren Anreise und Übernachtungskosten erstattet werden. „Alles zusammen macht das in etwa 40.000 Euro – und ich habe keinen Euro verdient“, sagt Rupprecht.

    Rupprecht kündigt an: "Das wird ein geiler Kampf"

    Geplant ist der Kampf am 17. Juli in Hamburg auf der Horner Rennbahn unter freiem Himmel. Rupprechts Duell mit Gutierrez ist der Hauptkampf des Abends. Die Mexikanerin war schon Weltmeisterin der IBF, ist lange im Geschäft und sehr erfahren. „Das wird ein geiler Kampf“, kündigt Rupprecht an. Vorausgesetzt, sie bekommt 40.000 Euro zusammen. „Und falls der Kampf aus irgendwelchen Gründen nicht stattfinden kann, fahre ich von dem Geld nicht in den Urlaub. Es wird zur Seite gelegt und wir organisieren einen neuen Termin.“

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