Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Bier-Party für "Great Button" - Vettel fliegt

Sport

Bier-Party für "Great Button" - Vettel fliegt

    • |
    Bier-Party für «Great Button» - Vettel fliegt
    Bier-Party für «Great Button» - Vettel fliegt Foto: DPA

    "Ich bin Weltmeister und ich werde das die ganze Nacht sagen", meinte Formel-1-Triumphator Jenson Button, ehe es ihn zur feucht-fröhlichen Feier eines brasilianischen Bier-Herstellers in São Paulo zog. Da saß Vettel längst im Flieger nach Europa. "Ich glaube, es gibt jemanden, dem es heute bessergeht", bekannte der 22-Jährige. Nach seinem Gesicht zu urteilen, ging es vielen in diesem Moment besser als dem Heppenheimer. "Der Zug ist abgefahren", klagte er.

    Des einen Leid, des anderen Freud. Der Jubel bei Button und seinem Team, das in seinem ersten Jahr unter dem Namen BrawnGP auch noch den lukrativen Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft begießen durfte, kannte keine Grenzen. Der Schampus spritzte, das Bier floss. Seinem Chef und Meistermacher Ross Brawn drückte Button einen dicken Kuss auf die Wange. Papa Button, selbst einst Rennfahrer, meinte gerührt über seinen Filius: "Jetzt hat er Geschichte geschrieben." Ein Rennen vor Saisonschluss hatte Button mit einer mitreißenden Fahrt in Brasilien Landsmann Lewis Hamilton entthront.

    Die Glückwunsche kamen auch von höchster britischer Stelle für "Great Button". "Seine Leistungen in dieser Saison mit dem neuen Brawn-Team haben die Formel-1-Fans in Großbritannien und der ganzen Welt begeistert. Wir hoffen auf eine Fortsetzung dieser Erfolge", sagte Premierminister Gordon Brown. Auch Rekordweltmeister Michael Schumacher gratulierte, zumal ihn mit Brawn Besonderes - alle sieben WM-Erfolge - verbindet. "Ich gönne ihnen die Titel, denn wenn man mal bedenkt, durch welche Gefühlsbäder diese Jungs in diesem Jahr gegangen sind, ist das eine unglaubliche Geschichte: genau vor einem Jahr dachten sie doch, es ist alles vorüber. Für Ross, den ich nun so lange kenne, freut es mich wahnsinnig. Er hat diesen Erfolg verdient", schrieb "Schumi" auf seiner Homepage.

    Die englische Presse verneigte sich vor ihrem neuen Champion. "The Mirror" titelte: "Buttons Triumph ist ein Märchen. Hollywood wird daraus einmal einen großartigen Film machen." Die spanische "Marca" konnte sich dagegen etwas Spott nicht verkneifen: "Button ist ein Übergangs-Weltmeister." Und die einheimische Zeitung "Folha de São Paulo" formulierte nach dem spektakulären Brasilien-Grand-Prix noch schärfer: "Interlagos hat die Krönung eines mittelmäßigen Piloten erlebt. Button war nie ein Virtuose."

    Button dürften die Schlagzeilen jetzt egal sein. Zuvor war ihm noch die Kritik an die Nieren gegangen, dass er nach seinem brillanten Saisonbeginn seit dem 7. Juni auf seinen siebten Sieg wartet. Nun aber war nur noch Party. Dank seines geschlagenen Teamkollegen Rubens Barrichello, der ihm seinen Privatjet zur Verfügung stellte, konnte er seinen Triumph ausgiebig feiern. Statt wie gebucht am Renntag kehrte er erst einen Tag später in die Heimat zurück. Wenn auch ohne seine glamouröse Freundin Jessica Michibata, die nicht mit nach Brasilien gekommen war.

    Vettel konnte wohl niemand wirklich trösten. Wie gern hätte er nach Michael Schumacher 2004 Deutschland den nächsten WM-Titel beschert. Platz vier und eine famose Aufholjagd in Interlagos reichten dazu aber nicht. "Unterm Strich waren zu viele Rennen dabei, wo es einfach nicht ganz gepasst hat. Wo vielleicht wir Fehler gemacht haben. Wo vielleicht ich Fehler gemacht habe. Wo es vielleicht einfach nicht sein sollte. Fünfmal ausfallen, das trifft einen natürlich hart", bilanzierte der WM-Zweite. Lange lamentieren wollte Vettel aber auch nicht: "Hätte, wenn und aber interessiert nicht."

    Trost und aufmunternde Worte gab es von Schumacher. "Schade natürlich für Sebastian, aber er hat noch viel Zeit. Er hat ein tolle Saison hingelegt und gezeigt, dass er das Zeug zum Weltmeister hat", schrieb der 40-Jährige. "Das darf er bei all der Enttäuschung jetzt nicht vergessen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden