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Biathlon: Power-Paar beendet Karriere

Biathlon

Power-Paar beendet Karriere

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    Darja Domratschewa und Ehemann Ole Einar Björndalen im Jahr 2017 bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Hochfilzen.
    Darja Domratschewa und Ehemann Ole Einar Björndalen im Jahr 2017 bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Hochfilzen. Foto: Martin Schutt, dpa

    Auf der glamourösen Abschiedsparty ihres Mannes Ole Einar Björndalen vor wenigen Tagen hat Biathlon-Star Darja Domratschewa ihren eigenen Abschied schon beschlossen. Nach dem Rücktritt Björndalens Anfang April stellt auch Weißrusslands Nationalheldin Ski und Gewehr in die Ecke. „Es ist eine wohlüberlegte, aber schwierige Entscheidung. Ich habe lange nachgedacht, doch es ist Zeit, einen Punkt zu machen“, sagte die 31-Jährige am Montag. Sichtlich bewegt brachte die Ausnahmekönnerin die entscheidenden Worte fast nicht über die Lippen.

    Damit verliert der internationale Biathlon-Sport sein nächstes großes Aushängeschild. Denn das Duo Björndalen/Domratschewa heimste Medaillen und Erfolge en masse ein: Zusammen haben beide zwölf olympische Goldmedaillen gewonnen – Domratschewa vier, Norwegens Sport-Legende ganze acht. Dazu kommen 22 Weltmeistertitel.

    Ihr 44 Jahre alter Mann hatte nach seiner verpassten Olympia-Teilnahme auf ärztliches Anraten unfreiwillig aufgehört – sein Karriereende feierte der Norweger am 16. Juni mit über 200 Gästen. Auch Domratschewa hätte gerne weitergemacht. Aber die anderthalbjährige Tochter Xenia steht im Mittelpunkt des Power-Paars. In der Nähe von Minsk baut das Ehepaar ein Haus, das im Herbst fertig sein soll. „Nach dem Saisonende habe ich versucht, einen Kompromiss zu finden, wie ich Kind und Sportkarriere verbinden kann. Aber leider habe ich keine Lösung gefunden, die diese zwei wichtigen Bereiche meines Lebens vereint“, begründete Domratschewa ihre Entscheidung.

    Mit viermal Gold ist sie die erfolgreichste Biathletin der Olympia-Geschichte. Nach ihrem Dreifach-Triumph von Sotschi 2014 ehrte sie Staatspräsident Alexander Lukaschenko als Heldin Weißrusslands – es ist die höchste nationale Auszeichnung. Erst vor kurzem wurde sie in ihrer Heimat zur einflussreichsten Frau gewählt, nachdem sie bei den Winterspielen in Südkorea Gold in der Staffel und Silber im Massenstart gewann.

    Zur Weltklasse-Athletin formte sie der 2016 an Krebs gestorbene deutsche Coach Klaus Siebert, der für sie wie ein zweiter Vater war. Vor allem von ihrem unvergleichlich ästhetischen Laufstil schwärmten Experten und Konkurrentinnen gleichermaßen. (dpa)

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