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Biathlon: Neuner will nicht mehr die Strickliesl sein

Biathlon

Neuner will nicht mehr die Strickliesl sein

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    Biathlon-Star Neuner: Wieder krank
    Biathlon-Star Neuner: Wieder krank Foto: DPA

    Während die Biathleten beim Weltcup-Auftakt in Östersund um die ersten Punkte der Saison kämpfen, kuriert sich die Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner in der Heimat aus. Ein bronchialer Infekt hat ihren Start im hohen Norden verhindert. In einem Interview mit Sport Bild gewährt sie Einblick in ihr Privatleben und spricht über ihre Gedanken an das Karriereende

    "Ich saß daheim und hab mich gefragt: Was willst du eigentlich noch? Du hast ja schon alles. Ich habe dann aber auch gemerkt, dass es für mich nicht allein um Erfolge geht, sondern um die Leidenschaft an dem Sport. Erfolge kann ich immer wieder haben, das kann immer wieder schön werden." Ihr gehe es nicht darum, möglichst viel Geld zu verdienen _ auch wenn es nach ihren beiden Olympiasiegen von Vancouver viele Angebote gegeben habe.

    Diese hätten sich aber nicht in den Dimensionen bewegt, wie sie sich die Öffentlichkeit vorstelle. "Wir sind Biathleten! Wir verdienen nicht wie eine Tennisspielerin oder ein Fußballer. Keine Ahnung, warum das immer noch so ist. Natürlich habe ich mal kurz darüber nachgedacht, wie viel Zeit ich investieren müsste, um Werbemillionärin zu werden - aber dann hätte ich keine Zeit mehr für den Sport."

    Einzig die Mey-Kampagne sei durch Olympia zustande gekommen. Dabei hatte sich Neuner in Unterwäsche fotografieren lassen. Sie sei es einfach leid gewesen, immer nur als "Strickliesl im Dirndl" gesehen zu werden. "Das ist zwar auch ein Teil von mir. Aber nur noch in diese Schublade gesteckt zu werden, das nervt. Meine Freunde lachen sich über mein Image kaputt, wenn wir auf einem Punkrock- Konzert sind und voll abgehen."

    Die 23-jährige Biathletin sagte in dem Interview auch, dass sie sich nicht vorstellen könne, bis zu den Olympischen Spielen 2018 weiterzumachen. "Obwohl ich ja noch recht jung bin, muss man sehen, wie lange ich schon dabei bin - und was ich schon alles erreicht habe. Es ist zwar schön, aber es gibt auch ein Leben nach dem Sport." Sie freue sich darauf, eine Familie zu haben und im Winter in den Urlaub zu fahren. "Mit 30 werde ich eher eine Familie gründen, als mir beruflich Gedanken zu machen." (AZ)

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