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Biathlon: Laura Dahlmeier und das Team stecken in der Krise

Biathlon

Laura Dahlmeier und das Team stecken in der Krise

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    Laura Dahlmeier beim Schießen in Ruhpolding.
    Laura Dahlmeier beim Schießen in Ruhpolding. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Freundlich wie immer stellte sich Laura Dahlmeier nach einem gebrauchten Nachmittag den Fragen im Zielraum von Ruhpolding. Die siebenfache Biathlon-Weltmeisterin flüchtete sich angesichts von vier Schießfehlern im Einzelrennen über 15 Kilometer in Galgenhumor. „Super. Ich bin soo zufrieden. Es war so ein schönes Rennen. Grandios.“, kommentierte die 24-Jährige ironisch das schlechteste Weltcup-Ergebnis ihrer Karriere mit Platz 48.

    Nach zwei Schießen lag die Garmischerin mit null Fehlern bei Traum-Bedingungen - windstill und trocken - gut im Rennen. Doch dann kam der dritte Anschlag im Liegen. Drei von fünf Schüssen landeten neben den Scheiben. Nach einem weiteren Fehlschuss im Stehen „habe ich das Rennen abgehakt“. Als 48. war die große deutsche Olympia-Hoffnung die schwächste Starterin in einem Team, das 28 Tage vor dem Olympiastart in der Krise steckt. Maren Hammerschmidt auf Platz 15 war die beste Deutsche.

    Beim Sieg der Italienerin Dorothea Wierer folgten dahinter Franziska Hildebrand (17.), Vanessa Hinz (31.), Franziska Preuss (32.) und Denise Herrmann (40.), die zum Saisonauftakt mit zwei Weltcup-Siegen noch für gute Stimmung in der deutschen Mannschaft gesorgt hatte. Mit dem Debakel von Ruhpolding bescherten die Frauen ihrem Trainer eine unruhige Nacht.

    Biathlon: Bundestrainer spricht von hohem Druck

    „Wenn so etwas passiert wie heute, dann bin ich der, der noch lange grübelt, auch wenn ich schon lange im Geschäft bin.“ In der Loipe seien seine „Mädels“ noch gut unterwegs gewesen. Doch am Schießstand flatterten die Nerven. Nur Maren Hammerschmidt verbuchte zwei Fehler, alle anderen DSV-Starterinnen schnitten schlechter ab. Dahlmeier zielte in einem Anschlag gleich dreimal daneben. „Das habe ich bei Laura noch nie erlebt“, kommentierte der Frauen-Bundestrainer das schwache Teamergebnis.

    Hönig versuchte, den kollektiven Aussetzer des erfolgsverwöhnten Frauenteams zu erklären. Die Zuschauer an der Strecke hätten seine Starterinnen in der Loipe sehr wohl nach vorne getrieben. Doch im Schießstand „kann man nicht von einem Heimvorteil, sondern von einer Last und einem Druck sprechen“, führte Hönig aus.

    Besonders am Schießstand gehen die Fans leidenschaftlich mit und quittieren jeden Treffer mit lautem „Hej“. Gestern jedoch waren bei den deutschen Biathletinnen zu viele „Ohhhh“ zu hören. Hönig weiß, an welcher „Stellschraube“ er drehen muss: „Olympische Spiele haben eine genauso hohe Bedeutung wie ein Heim-Weltcup. Da müssen wir noch einiges tun.“

    Die nächste Gelegenheit bietet sich in der Frauenstaffel am Samstag. Am heutigen Freitag sind ab 14.20 (live in ZDF und Eurosport) die Männer mit der Staffel dran.

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