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Bewerbung in der Krise: Olympia-Streit: Ein Gesetz soll helfen

Bewerbung in der Krise

Olympia-Streit: Ein Gesetz soll helfen

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    Kein Durchbruch im Streit um Olympia-Flächen
    Kein Durchbruch im Streit um Olympia-Flächen Foto: DPA

    Im festgefahrenen Streit um die dringend benötigten Grundstücke für Olympia 2018 in Garmisch-Partenkirchen ist weiter keine Lösung in Sicht. Die Staatsregierung von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sowie der Deutsche Olympische Sportbund demonstrierten am Dienstag zwar Optimismus. Dennoch bleibt weiter offen, wie die Widerstände überwunden und zweifelnde Landwirte umgestimmt werden sollen. Seehofer kündigte ein "Olympia-Gesetz" an, in dem die für die Kommunen und die Bevölkerung wesentlichen Dinge festgehalten werden.

    Münchens Olympia-Bewerbung steht auf der Kippe, weil viele Bauern in Garmisch-Partenkirchen ihre Grundstücke nicht zur Verfügung stellen wollen. Eine Lösung muss zwingend in den nächsten Monaten gefunden werden, weil im Januar das Münchner Bewerbungsbuch abgegeben werden muss.

    "Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir am Ende unsere Bewerbung zum Erfolg führen können", sagte Seehofer nach einer lange geplanten Kabinettssitzung in Garmisch-Partenkirchen. Man werde die begonnenen Gespräche besonnen und in aller Ruhe weiterführen und sich nicht "in eine falsche Hektik drängen lassen". "Das geht nicht im Hau-Ruck, sondern es geht mit Vernunft und einem klaren Kompass."

    Seehofer warb mit eindringlichen Worten für die Winterspiele. Er sprach von einem "großen patriotischen Anliegen" und von einer "riesigen Chance für alle beteiligten Kommunen, für Bayern und für Deutschland". Die Staatsregierung werde alles tun, damit diese Chance genutzt werde. Deshalb sei und bleibe sie ein verlässlicher Gesprächspartner für alle. Man wolle Vertrauen verbreitern und verbessern. "Viele technische Dinge mögen wichtig sein - aber das Allerwichtigste ist, die Herzen der Menschen zu gewinnen", sagte er. "Wir wollen Spiele der Freundschaft gegenüber den Sportlern, gegenüber der Bevölkerung, gegenüber unseren Gästen und der Natur."

    Der Widerstand der Landwirte ist aber bislang ungebrochen. "Meiner Kenntnis nach hat fast keiner unterschrieben", sagte der Chef der Weidegenossenschaft Garmisch, Josef Glatz. Die Staatsregierung wisse aber um die Wünsche und Sorgen der Bauern und müsse nun fleißig arbeiten. Dann setze man sich erneut zusammen und sehe, wie es weitergehe. "Wir haben die Ruhe - wir können warten."

    Seehofer sicherte zu, in der Debatte um Olympia werde jedes Argument ernst genommen. Und wenn es Alternativen für bestimmte Planungen gebe, würden diese ernsthaft geprüft, betonte er.

    Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, befürchtet derweil keine negativen Auswirkungen der festgefahrenen Grundstücks-Debatte auf die Olympia-Bewerbung Münchens. "Am Ende werden sie erleben, dass wir ein wettbewerbsfähiges, olympisches Dorf in Garmisch vorweisen können. Und dass diese Bewerbung weiterhin so gut und chancenreich aufgenommen wird, wie das in der Vergangenheit auch war und sich bei den objektiven Überprüfungen deutlich gezeigt hat", sagte Bach im ZDF-Morgenmagazin.

    Dass es bei einer solchen Bewerbung vorher Diskussionen über Grundstücksfragen gebe, sei normal, sagte Bach, der auch Vize- Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist. "Das wird sich regeln." Bach deutete ebenfalls Alternativpläne an. "Es gibt sicher auch planerische Möglichkeiten. Auch daran wird gearbeitet, und deshalb sehen sie mich in dieser Frage ganz entspannt", versicherte er. Bach betonte, die Olympischen Spiele wären "ein wirklich großartiges Konjunkturprogramm für Gesellschaft und Sport in Deutschland". (dpa)

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