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Bestes Gladbach seit Jahrzehnten: Tabellenspitze

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Bestes Gladbach seit Jahrzehnten: Tabellenspitze

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    Kölns Lukas Podolski (r) ist bei der Gladbacher Abwehr um Roel Brouwers gut aufgehoben. Foto: Federico Gambarini dpa
    Kölns Lukas Podolski (r) ist bei der Gladbacher Abwehr um Roel Brouwers gut aufgehoben. Foto: Federico Gambarini dpa

    Das ist Borussia Mönchengladbach

    Borussia Mönchengladbach ist an sich schon ein langer Name, aber immer noch kurz gegen den offiziellen Titel des Bundesligisten: Borussia Verein für Leibesübungen 1900 Mönchengladbach e. V.

    Die Vereinsfarben sind Schwarz, Weiß und Grün - wie auch die Trikots der A-Mannschaft.

    Spitzname der Mannschaft ist "Die Fohlenelf".

    Seit 2008 betreibt Mönchengladbach auch einen eigenen Vereinssender, der Fohlen.TV heißt und ausschließlich über das Internet empfangen werden kann.

    Heimspielstätte ist das Stadion im Borussen-Park. Es bietet Platz fpr 54.067 Fußballfans.

    In den Jahren 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 holte Gladbach die Deutsche Meisterschaft. 1977 war ein besonders erfolgreiches Jahr, die Borussen gewonnen auch noch die Champions League.

    Am 29. April 1978 schaffte Mönchengladbach seinen größten Heimsieg. Mit 12:0 schickten die Fohlen die Gäste von Borussia Dortmund vom Platz. Fünf der Gladbacher Tore erzielte der aktuelle Trainer des FC Bayern München, Jupp Heynckes.

    Die höchste Niederlage vor heimischem Publikum brachte den Gladbachern der SV Werder Bremen bei. 0:7 aus Borussen-Sicht hieß es am 30. April 1966.

    Der wohl bekannteste Gladbacher hat einen tierischen Spitznamen: Berti "Der Terrier" Vogts stand von 1965 bis 1979 in der Abwehr der Borussen, spielte 419 Pflichtspiele und schoss 32 Tore.

    Mönchengladbach sicherte sich vor den Namensvettern aus Dortmund die griffige Internetadresse www.borussia.de.

    Mit einer weiteren großartigen Leistung beim 3:0 (2:0) im Derby gegen den 1. FC Köln ist Borussia Mönchengladbach an die Tabellenspitze der deutschen Bundesliga gestürmt. Vor 50.000 Zusehern trafen zweimal Mike Hanke (20., 47.) und Juan Arango (30.) für die "Fohlen", denen eine Woche nach dem 5:0 gegen den SV Werder Bremen wieder eine Demonstration ihrer derzeit überragenden Klasse gelang. Für die Kölner blieb lediglich eine frustrierende Erkenntnis: Gegen den Erz-Rivalen gibt es nichts zu gewinnen. Wie beim 0:4 und 1:5 in der vorigen Saison war der Geißbock-Klub ohne Chance. Es war der 43. Derbysieg im 79. Duell gegen den Nachbarn, den Gladbach so oft besiegte wie keinen anderen Bundesligisten.

    Köln führt durchwachsene Saison fort

    Das ist der 1. FC Köln

    Der vollständige Vereinsnamen der Kölner lautet 1. Fußball-Club Köln 01/07 e. V. Gegründet wurde er am 13. Februar 1948

    Die Vereinsfarben sind Rot und Weiß, das Wappentier ist der Geißbock "Hennes"

    Das Stadion der Kölner trägt derzeit den Namen RheinEngergieStadion. An gleicher Stelle stand zuvor das Müngersdorfer Stadion. Die Arena wurde 2004 neu eröffnet und bietet Platz für 50.000 Zuschauer.

    Köln wurde drei Mal Deutscher Meister (1962, 1964 und 1978) und vier Mal den DFB-Pokal (1968, 1977, 1978 und 1983).

    Zwei mal hatte der 1. FC Köln mit 8:0 den höchsten Heimsieg: 1970 gegen Schalke, 1980 gegen Braunschweig.

    Zu den höchsten Niederlagen im eigenen Stadion zählen die Spiele gegen den VfB Stuttgart (1991) und Borussia Dortmund (1995). Die Partien endeten beide 1:6 aus Kölner Sicht.

    Udo Lattek, ehemaliger Trainer in Köln, wurde 2010 für den besten Fußballspruch von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur ausgezeichnet: "Im Kölner Stadion ist immer so eine super Stimmung, da stört eigentlich nur die Mannschaft", hatte Lattek gesagt.

    Zu den bekanntesten Kölner Spielern gehören zwei Stürmer: Lukas Podolski (schoss bisher 62 Tore in 142 Spielen) und Toni Polster (79 Tore in 150 Spielen zwischen 1993 und 1998).

    Das Maskottchen ist wie das Vereinswappen ein Geißbock. Hennes I., der Ur-Hennes, wurde dem FC Köln während einer Karnevalssitzung 1950 als Scherz geschenkt. Seit dem 24. Juli 2008 ist Hennes VIII in Amt und Würden. Die Geißböcke sind nach Hennes Weisweiler, FC-Spieler der ersten Stunde, benannt.

    Seit 1963 spielt der 1. FC Köln mit lediglich vier Unterbrechungen in der 1. Bundesliga. Der erste Abstieg erfolgte 1998, der jüngste war 2005.

    "Aus der Erfahrung der laufenden Saison zeigt sich: Wenn wir in eine schwierige Situation kommen, zum Beispiel einen Rückstand, fehlt uns die mentale Stärke. Da haben wir einfach keine Eier in der Hose", sagte Kölns Keeper Michael Rensing. Gewohnt nüchtern gab sich der Gladbacher Trainer: "Das war schon ganz gut, auch wenn es ruhig ein Tor mehr hätte sein dürfen", sagte Lucien Favre. "Es ist schön, dass ich endlich mal wieder getroffen habe. Und ein Sieg im Derby ist natürlich besonders schön", fügte der zweifache Torschütze Mike Hanke hinzu.

    In der 20. Minute kam Marco Reus, der in den drei vorangegangenen Spielen sieben Tore erzielt hatte, auf der linken Seite an den Ball. Einige Minuten war der Gladbacher, angeschlagen nach einem harten Zweikampf am rechten Fuß, nicht rund gelaufen. Doch dann war der überragende Spieler der vergangenen Wochen zur Stelle. Seinen Pass schob Patrick Herrmann weiter zu Hanke, der aus elf Metern mit einem Flachschuss mit rechts Michael Rensing keine Chance ließ. Es war das erste Saisontor des Borussia-Mittelstürmers, der zuletzt am 7. Mai gegen Freiburg (2:0) getroffen hatte.

    Gladbach an der Tabellenspitze

    Zehn Minuten später fiel das 2:0. Nach einem Foul an Herrmann konnte Arango aus einer idealen Position zu seiner Paradedisziplin antreten: Den Freistoß aus 24 Metern, mitten vor dem Tor, schlenzte der Venezolaner perfekt mit seinem linken Fuß über die Mauer unten in das rechte Toreck, unhaltbar für Rensing. Es war der zweite Wirkungstreffer, danach war Köln angeschlagen und agierte gehemmt. Direkt nach der Pause war es ein Konter der Borussia, der die Kölner endgültig in die Knie zwang. Einen Schuss von Herrmann konnte Rensing abwehren, den Abpraller beförderte Hanke locker über die Linie.

    Borussia Mönchengladbach mit tollem Kombinationsspiel

    Phasenweise ging es giftig zu in diesem 79. Derby der beiden Nachbarn. Zur Hektik trugen auch die Fangruppen bei, die sich gegenseitig mit Gesängen und Sprechchören aufwiegelten. Bei diesem Hochsicherheitsspiel, das früher oft sehr problematisch war, hatte die Polizei ihre Einsatzkräfte verzehnfacht zu normalen Ligapartien. Zu Spielbeginn vernebelten die Rauchschwaden der Pyrotechnik, die der Gladbacher Anhang trotz des Verbots entzündet hatte, das Spielfeld.

    Köln hielt zunächst noch mit, verlor dann aber den Rhythmus. "Im Moment sind wir nicht bei 100 Prozent, weil wir seit drei Wochen keine Spielpraxis mehr haben. Es stehen Spieler im Kader, die acht bis zehn Wochen nicht mehr gespielt haben", sagte Trainer Stale Solbakken vor dem Spiel.

    Die Bundesliga so spannend wie selten

    Vorigen Samstag war das Heimspiel des FC gegen Mainz wegen des Suizidversuchs von Schiedsrichter Babak Rafati abgesagt worden, während die Borussia gegen Bremen ihre beste Saisonleistung ablieferte. Bei den Gastgebern, bei denen Ammar Jemal, Adel Chihi, Milivoje Novakovic sowie die gesperrten Henrique Sereno und Martin Lanig fehlten, schlug die Personalmisere voll durch. Gladbach musste lediglich auf Martin Stranzl verzichten, der durch Roel Brouwers gut ersetzt wurde.

    Die Borussia, die bei ihren Siegen gegen den FC in der Vorsaison noch ein Abstiegskandidat war, bot eine ausgezeichnete Leistung. Es war ein weiterer Nachweis, wie sehr die Mannschaft unter Trainer Lucien Favre gewachsen ist. Ruhig aus der Abwehr heraus zog sie ein gutes Kombinationsspiel auf. In der Offensive war sie schwer zu berechnen. Reus wurde von den Kölnern zwar meist an die Kette gelegt, aber dafür bekamen sie Herrmann, Hanke und Arango weniger in den Griff. dapd/AZ

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