Jürgen Klopp hat sich schon einmal festgelegt. Seine Favoriten auf den Gewinn der Champions League sind der FC Bayern München und Pep Guardiolas Manchester City.
"Das wäre ein interessantes Spiel!", sagte der Trainer des bereits ausgeschiedenen Titelverteidigers FC Liverpool am vergangenen Wochenende. Am Freitag findet in Nyon in der Schweiz die erste Europapokal-Auslosung der Corona-Zeit statt.
Ausgelost werden die Viertel- und Halbfinal-Paarungen der Champions League am 10. Juli (12.00 Uhr/Eurosport und DAZN) und der Europa League (13.00 Uhr/Eurosport und DAZN). Danach kennt jeder zumindest schon einmal den Weg, der bei den beiden Endrunden-Turnier in Lissabon (Champions League) und Nordrhein-Westfalen (Europa League) ins Finale führt.
Ansonsten gibt es aber wie in so vielen Fragen der Corona-Zeit noch eine Menge großer Unwägbarkeiten. Denn bevor sich die beiden vermeintlichen Favoriten FC Bayern und Manchester City genau wie die drei deutschen Europa-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen mit ihren möglichen Viertelfinal-Gegnern befassen können, müssen sie erst einmal die Hals über Kopf im März unterbrochene Runde der besten 16 beenden.
Wo die Achtelfinal-Rückspiele Bayern München - FC Chelsea (Hinspiel 3:0), Manchester City - Real Madrid (2:1), Schachtjor Donezk - VfL Wolfsburg (2:1), FC Basel - Eintracht Frankfurt (3:0) und Bayer Leverkusen - Glasgow Rangers (3:1) in der ersten August-Woche überhaupt stattfinden, hat die Europäische Fußball-Union UEFA nun entschieden - am eigentlichen Ort des Rückspiels und nicht am Ort des jeweiligen Endrunden-Turniers, das im Fall der Champions League am 12. August und im Fall der Europa League bereits am 10. August mit den ersten Viertelfinals beginnt. Die Bayern treten in München, Bayer in Leverkusen, Frankfurt und Wolfsburg müssen reisen.
Für die UEFA ist das eine Frage der Risiko-Abwägung, ob sie eine Mannschaft in Zeiten der Pandemie einmal nach England oder in die Ukraine fliegen lassen will und dann nur wenige Tage später womöglich gleich weiter nach Portugal oder Nordrhein-Westfalen. "Da das Final-Turnier in Westdeutschland stattfindet, sollte auch das eine oder andere noch auszutragende Spiel davor dort stattfinden. Das wäre eine schlüssige Lösung", sagte Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke am Beispiel der Europa League. "Ich denke jedenfalls nicht, dass es im Moment ratsam wäre, in die Ukraine zu reisen."
Wer sich wo für die jeweiligen Viertelfinals qualifiziert, ist aber nicht die einzige spannende Frage. Interessant wird auch zu sehen sein, wie Europas Spitzenclubs in den letzten drei Wochen dieser Saison mit ihren unterschiedlichen Vorbedingungen umgehen.
So war bislang kein anderer Champions-League-Favorit nach der Corona-Zwangspause besser in Form als der FC Bayern München. Der deutsche Meister gewann elf von elf Geisterspielen, während andere große Namen wie der FC Barcelona oder Juventus Turin zeitweise schon einige Kraft- und Konzentrationsmängel offenbarten. Doch in Spanien, England und vor allem Italien wird nun bis sehr nah an die Champions-League-Endrunde heran weitergespielt, und die Frage ist: Ist es ein Vorteil für die Bayern, noch einmal knapp zwei Wochen Urlaub machen zu können? Oder verlieren sie dadurch ihren Rhythmus?
Trainer Hansi Flick glaubt eher an Ersteres. "Die Mannschaft ist dann ausgeruht und kann sich in einer kurzen Phase von drei Wochen komplett auf das konzentrieren, auf was es ankommt", sagte er. "Du musst auf den Punkt fit sein. Ich habe ein wahnsinniges Vertrauen in die Mannschaft, dass sie das Ganze so umsetzen kann."
Das "Ganze" bedeutet für die Bayern: "Ich will die Champions League gewinnen." Das sagte Joshua Kimmich am Mittwoch in einem "Sport Bild"-Interview. Dass die Bayern nach sieben Jahren wieder das Triple aus Meisterschale, DFB-Pokal und "Henkelpott" holen wollen, gehört zu den wenigen Dingen, die vor der Auslosung unumstößlich feststehen. Genau wie: RB Leipzig steht als einziger deutscher Club bereits sicher im Champions-League-Viertelfinale. Und Jürgen Klopp und sein FC Liverpool sind gar nicht mehr dabei. Sie scheiterten bereits im März in zwei Spielen an Atletico Madrid.
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