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Bayernliga: Regenwürmer verhindern Derby zwischen Gersthofen und Aichach

Bayernliga

Regenwürmer verhindern Derby zwischen Gersthofen und Aichach

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    Durch Tausende Hinterlassenschaften von Regenwürmern hat sich das Spielfeld in der Abenstein-Arena in eine glitschige und schwammige Rasenfläche verwandelt. Deshalb wurde der Platz gesperrt. Die heutige Bayernligabegegnung musste abgesagt werden.
    Durch Tausende Hinterlassenschaften von Regenwürmern hat sich das Spielfeld in der Abenstein-Arena in eine glitschige und schwammige Rasenfläche verwandelt. Deshalb wurde der Platz gesperrt. Die heutige Bayernligabegegnung musste abgesagt werden. Foto: Oli Reiser

    "Spielfeld gesperrt! Der Vorstand." Was auf diesem Schild steht, das da mitten auf dem Platz steht, ist kaum zu glauben, wenn man das satte Grün in der Gersthofer Abenstein-Arena sieht. Nimmt man den Rasen aber genauer in Augenschein, wird klar, dass darauf kein reguläres Fußballspiel möglich sein kann. Deshalb hat Gerhard Kammerer, der Vizepräsident des TSV Gersthofen, bereits gestern Nachmittag das Hauptfeld gesperrt. Trotzdem hätte das Derby gegen den BC Aichach am heutigen Freitagabend über die Bühne gehen sollen. Spielleiter Johann Wagner (Zusamaltheim) bestand darauf, dass die Partie auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen wird. Der wurde jedoch vom

    500 Fans wurden erwartet

    „Auf dem Kunstrasen zu spielen, ist unverantwortlich“, begründete Klaus Raßhofer, derzeit in Doppelfunktion Geschäftsführer Sport und Finanzen, die Entscheidung: "Die Sicherheit der Zuschauer ist nicht gewährleistet. Rund um das Spielfeld ist es viel zu dunkel. Außerdem ist der Flutlichtmast in einer Ecke reparaturbedürftig." Auch Gerhard Kammerer wäre angesichts eines Heimspiels auf dem Kunstrasenplatz nicht wohl in seiner Haut gewesen. Neben den Fans aus Aichach werden beim ersten Heimspiel seit der Kündigung von Manager Robert Walch auch wieder zahlreiche Gersthofer Zuschauer erwartet, die sich zuletzt vom TSV abgewandt hatten. 500 Schaulustige könnte so ein Derby schon anlocken.

    Dass ohne festen Untergrund ein gutes Fußballspiel nicht möglich ist, hat sich zuletzt beim 0:0 gegen den FC Unterföhring gezeigt. "Die Verletzungsgefahr ist zu groß. Die Gesundheit der Spieler geht vor", begründet Kammerer die Sperrung. Außerdem soll der Platz nicht völlig ramponiert werden.

    Dass Spielleiter Wagner die Partie bereits für den 8. Dezember neu angesetzt hat, ruft sowohl bei Raßhofer als auch bei Trainer Ivan Konjevic Unverständnis hervor: "Der BC Aichach ist ein Nachbarverein, hat kaum eine Anfahrt zu absolvieren. Warum kann man da nicht im März unter der Woche bei Flutlicht spielen?"

    Da es nicht anzunehmen ist, dass der Platz am 8. Dezember bespielbar ist, könnte eventuell das Heimrecht getauscht werden. Das will man beim TSV Gersthofen tunlichst vermeiden. Nur höchst ungern erinnert man sich, wie man im Hinspiel in Aichach mit 1:6 den Hintern versohlt bekommen hat.

    Kaputter Rasenmäher ist für die Probleme verantwortlich

    Ist der Rasen tatsächlich so schlecht, dass nicht gespielt werden kann? Da ist der Wurm drin. Was man angesichts des vorletzten Tabellenplatzes der TSV Gersthofen so flapsig dahinsagen könnte, trifft hier tatsächlich zu. Genauer gesagt: Tausende von Regenwürmern sind drin, haben den Boden aufgelockert und überall ihre Häufchen hinterlassen. Dadurch ist der gesamte Untergrund schwammig, schmierig und glitschig geworden und gibt bei jedem Schritt nach.

    Die Regenwürmer haben sich in derart großer Zahl angesiedelt, weil bei der Rasenpflege seit Monaten das Schnittgut auf dem Platz verbleibt, verrottet und die Luftzirkulation verhindert. Das wiederum liegt daran, weil der Rasenmäher, der für die Sportanlagen und die nebenan liegende Gerfriedswelle benutzt wird, nach Reparaturen in Höhe von 15 000 Euro in den letzten zehn Jahren nun endgültig kaputtgegangen ist. "Keiner will’s gewesen sein", grollt Gerhard Kammerer, der in dieser Angelegenheit schon mehrfach bei der Stadt Gersthofen vorgesprochen hat.

    Das 30 000 Euro teure Gerät werde auch dringend benötigt, um im Winter die Kunstrasenplätze und die Gehwege rund um die Abenstein-Arena vom Schnee zu befreien. „Wenn wir die Kunstrasenplätze nicht räumen und dadurch im Winter nicht vermieten können, fehlen uns rund 10 000 Euro in der Kasse“, klagt Kammerer.

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