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Baustelle Bayern: "Kaiser" will einen Neuanfang

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Baustelle Bayern: "Kaiser" will einen Neuanfang

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    Fußball, Bundesliga: VfB Stuttgart - FC Bayern München am Samstag (21.04.2007) im Gottlieb-Daimler-Stadion in Stuttgart. Der Münchner Torhüter Oliver Kahn (r) kann den Ball zum 2:0 vom Stuttgarter Spieler Cacau (l) nicht mehr erreichen. Foto: Bernd Weißbrod dpa/lsw (Achtung Sperrfrist! Die DFL erlaubt die Weiterverwertung der Bilder im IPTV, Mobilfunk und durch sonstige neue Technologien erst zwei Stunden nach Spielende. Die Publikation und Weiterverwertung im Internet ist während des Spiels auf insgesamt sechs Bilder pro Spiel begrenzt.) +++(c) dpa - Bildfunk+++
    Fußball, Bundesliga: VfB Stuttgart - FC Bayern München am Samstag (21.04.2007) im Gottlieb-Daimler-Stadion in Stuttgart. Der Münchner Torhüter Oliver Kahn (r) kann den Ball zum 2:0 vom Stuttgarter Spieler Cacau (l) nicht mehr erreichen. Foto: Bernd Weißbrod dpa/lsw (Achtung Sperrfrist! Die DFL erlaubt die Weiterverwertung der Bilder im IPTV, Mobilfunk und durch sonstige neue Technologien erst zwei Stunden nach Spielende. Die Publikation und Weiterverwertung im Internet ist während des Spiels auf insgesamt sechs Bilder pro Spiel begrenzt.) +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: bw/tm

    München (dpa). Das Schweigen bei Vorarbeiter Uli Hoeneß ging auch nach dem bitteren Wochenende weiter, dafür forderte Präsident Franz Beckenbauer umso drastischer ein Aufräumen auf der Großbaustelle FC Bayern München. "So kann es nicht mehr weitergehen. Es ist Zeit für einen großen Schnitt. Wir müssen von vorne anfangen und ein (fast) neues Team aufbauen", schrieb der "Kaiser" am Montag in der "Bild".

    Beckenbauer hakte die Saison zwei Tage nach dem 0:2 beim VfB Stuttgart als "verkorkst" ab und Trainer Ottmar Hitzfeld versprach im "Kicker" schon ein neues Gesicht der Mannschaft für die kommende Spielzeit. "Sechs, sieben neue Spieler werden kommen, vielleicht acht, das ist eine halbe Mannschaft, es gibt also einen gewaltigen Umbruch."

    Während sich die Spieler am trainingsfreien Montag zu Hause Gedanken über ihre schwachen Darbietungen, ihre neuen Clubs oder ihre Zukunft beim FC Bayern machen durften, stand für Manager Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hinter den Kulissen Schwerstarbeit an. "Ich habe nichts zu sagen. Wiederschaun", knurrte Hoeneß, als er um kurz nach 10.00 Uhr am Vereinsgelände vorfuhr und schnurstracks mit mürrischer Miene im Gebäude verschwand.

    Nach zwei Double-Gewinnen wurde das millionenschwere Minimalziel Champions League verpasst und sich jede Menge Häme in Fußball-Deutschland eingehandelt. Zwar hat der deutsche Branchenprimus weiter eine kleine Chance auf die Königsklasse, doch aller Voraussicht nach wird er nach einem Jahrzehnt der Dauermitgliedschaft nun wieder im UEFA-Pokal gegen die zweit- bis drittklassige europäische Garde antreten. Beim bislang letzten Start schieden die Münchner 1996 als Titelverteidiger gegen den FC Valencia in der ersten Runde aus.

    Spieler wie Hasan Salihamidzic (Juventus Turin), Mehmet Scholl (Karriereende) und Ali Karimi werden beim Unternehmen UEFA-Cup nicht mehr im Team sein, auch bei den südamerikanischen Stürmern Roque Santa Cruz und Claudio Pizarro stehen die Zeichen auf Trennung. Jan Schlaudraff, Hamit Altintop und Ernesto Sosa werden künftig das Bayern-Trikot tragen - doch das kann nur der Anfang beim Umbau sein. Spekulationen über Zu- und Abgänge gibt es jede Menge.

    "Vielleicht beschäftigt sich der eine oder andere zu sehr damit, wo er nächstes Jahr hingeht. Ist er nächstes Jahr noch da, geht er weg, welche Spieler kommen", sagte Oliver Kahn in der ARD. Unterschwellig kritisierte der Kapitän auch Aussagen von Rummenigge, der dem vor der Saison abgewanderten Michael Ballack offiziell keine Träne nachweinte. "Ich habe die Diskussion damals nicht verstanden. Das ist alles Blödsinn, ein Spieler von solcher Qualität steht jeder Mannschaft immer hervorragend", sagte Kahn.

    Für Hoeneß, Rummenigge und Hitzfeld stehen in den kommenden Wochen große Aufräumarbeiten an, einige Millionen müssen die Münchner locker machen, um den Kader zu verstärken. "Ende der Saison werden wir eine klare Analyse über jeden einzelnen Spieler vornehmen, über Leistung und Leistungsbereitschaft", sagte Hitzfeld. Es sei aber auch klar, "dass wir die nächste Saison nicht erst Ende Mai planen".

    Bereut habe er seine Rückkehr auf den Trainerstuhl nicht. "Man ist nicht nur Trainer für die Sonnenseiten", sagte der 58-Jährige. "Ich wusste, dass es schwer wird. Dass es so schwer wird, habe ich mir nicht vorgestellt." Das hatte Hitzfeld auch nach seinem 0:3-Einstand im Februar gegen den 1. FC Nürnberg gesagt - und mit dieser ersten Einschätzung zu seinem Leidwesen Recht behalten.

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