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Basketball: Ulms Trainer Lakovic fiebert den K.o.-Spielen entgegen

Basketball

Ulms Trainer Lakovic fiebert den K.o.-Spielen entgegen

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    Jaka Lakovic, Trainer von Ratiopharm Ulm, freut sich auf die Finalspiele seines Teams.
    Jaka Lakovic, Trainer von Ratiopharm Ulm, freut sich auf die Finalspiele seines Teams. Foto: Horst Hörger

    Basketball ist eine statistikliebende Sportart und umso erstaunlicher ist es, dass es tatsächlich noch Bestwerte gibt, die gar nicht zu einem Trainer durchdringen. Ratiopharm Ulm hat im Finalturnier der Basketball-Bundesliga (BBL) in München nicht nur souverän mit vier Siegen aus vier Spielen als Gruppensieger das Viertelfinale erreicht, es war auch das Team mit der besten Defensive.

    Ulms Trainer Jaka Lakovic war die Info allerdings neu: "Das höre ich zum ersten Mal", sagte er vom Münchner Hotel aus während einer Videokonferenz am Dienstagmorgen. Er richte seinen Blick lieber auf das nächste Spiel: das erste Viertelfinale gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt am Mittwochnachmittag (16.30 Uhr).

    Eine schlechte Idee ist das nicht, schließlich ist all die Lobhudelei, die die Ulmer während des bisherigen Turniers erfahren haben, nichtig, wenn nach den beiden Partien gegen Frankfurt am Mittwoch und am Freitagabend das Ausscheiden der Ulmer feststehen sollte. Bei einem Blick auf die Gruppentabellen scheint die Favoritenrolle zwar klar verteilt zu sein (Ulm war Erster der Gruppe A, Frankfurt schaffte es gerade so als Vorletzter der Gruppe B in die Play-offs), doch dass Statistiken manchmal vernachlässigbar sind, hat Jaka Lakovic ja selbst bewiesen.

    Lamont Jones von den Skyliners (r) kommt gegen den Ludwigsburger Nick Weiler-Babb zum Wurf auf den Korb.
    Lamont Jones von den Skyliners (r) kommt gegen den Ludwigsburger Nick Weiler-Babb zum Wurf auf den Korb. Foto: Tilo Wiedensohler/camera4 GbR/BBL/Pool/dpa

    Lamont Jones, der Topscorer der Frankfurter, hat das Team verlassen

    Belastend kommt für die Frankfurter neben der mickrigen Ausbeute von einem Sieg allerdings auch ihre Personalsituation dazu. Ihr Topscorer der regulären Hauptrunde, Lamont Jones, hat das Hotel in München verlassen und befindet sich auf dem Weg in seine Heimat USA. Er hatte während des Finalturniers mit Verletzungen zu kämpfen. Als Grund für den Schritt nannte Skyliners-Trainer Sebastian Gleim, dass er im weiteren Turnierverlauf lieber auf die Mannschaft setze, die die bisherigen Spiele absolviert hat. Ein radikaler Schritt, denn Jones war in der Hauptrunde mit im Schnitt 17,4 Punkten der zweitbeste Werfer der kompletten BBL. Daneben sind noch andere Leistungsträger angeschlagen.

    Während den Hessen also der beste Individualspieler abgeht, kann Ulms Trainer Jaka Lakovic auf eine Mannschaft setzen, die das ganze Turnier über äußerst geschlossen aufgetreten ist und das Punkten auf mehrere Schultern verteilt hat. Obwohl die Ulmer all ihre Gruppenspiele teils deutlich gewannen, war in keiner dieser Partien einer von ihnen der Topscorer. "Wir haben guten Teambasketball gespielt und vier Spiele gewonnen", sagte Lakovic. "Jetzt geht es aber wieder bei null los – jetzt beginnt die echte Show." Und über den Modus dieser Show wurde im Voraus schon debattiert.

    Per Günther von Ratiopharm Ulm im Gruppenspiel des BBL-Finalturniers gegen Göttingen. Jetzt steht Ulm im Viertelfinale.
    Per Günther von Ratiopharm Ulm im Gruppenspiel des BBL-Finalturniers gegen Göttingen. Jetzt steht Ulm im Viertelfinale. Foto: Ulf Duda, dpa

    Der Modus für das BBL-Finale stammt aus dem Fußball

    Dass das Viertelfinale aus einem Hin- und Rückspiel besteht, kennt man zwar aus dem Fußball, im Basketball ist es aber neu. Dort gibt es entweder ein einzelnes Entscheidungsspiel (wie in Spanien) oder eine Serie von drei bis sieben Partien. Zwei Spiele aber sind ungewöhnlich. Für Jaka Lakovic macht das jedoch "keinen Unterschied". Man müsse eben jede Partie angehen, als spiele man um sein Leben. Die Ergebnisse beider Viertelfinalspiele werden am Ende addiert und so wird ein finales Resultat errechnet. Ratiopharm Ulm hat mit dem Erreichen der Play-offs zwar sein Minimalziel für das Finalturnier erreicht, wenn sein Team am Ende aber ganz oben stehen sollte, dürfte das eine Statistik sein, die Jaka Lakovic sehr wohl auffallen wird.

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