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Basketball: Ratiopharm Ulm nach Aus im BBL-Finalturnier: Am Boden, aber zufrieden

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Ratiopharm Ulm nach Aus im BBL-Finalturnier: Am Boden, aber zufrieden

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    Ulms Thomas Klepeisz gehörte zu den Besten seines Teams im zweiten Halbfinale des BBL-Turniers gegen Ludwigsburg. Am Ende verlor Ratiopharm Ulm zwar und schied aus dem Wettkampf aus, trotzdem überwog letztlich die Zufriedenheit über die Leistung.
    Ulms Thomas Klepeisz gehörte zu den Besten seines Teams im zweiten Halbfinale des BBL-Turniers gegen Ludwigsburg. Am Ende verlor Ratiopharm Ulm zwar und schied aus dem Wettkampf aus, trotzdem überwog letztlich die Zufriedenheit über die Leistung. Foto: imago images, BBL-Foto

    Als Spieler von Ratiopharm Ulm vom Titel zu träumen, gehört nicht unbedingt zum Alltag der Basketball-Profis. Im Laufe der regulären Saison in der Bundesliga vor Corona wurde als Minimalziel immer das Erreichen der Play-offs angegeben. Aber: Mit dem Einzug ins Halbfinale des BBL-Finalturniers und einem Unentschieden aus der ersten Begegnung gegen Ludwigsburg fing mancher Ulmer dann doch an zu träumen: „Tatsächlich gab es eine Zeit lang Hoffnung, den Titel zu gewinnen“, sagte Per Günther nach dem zweiten Halbfinale gegen Ludwigsburg am Dienstagabend. Er musste in der Vergangenheitsform sprechen, weil Ulm mit 85:94 verloren hatte und damit aus dem Turnier geflogen war. Trotzdem fiel Günthers Bilanz positiv aus.

    „Es hat richtig Spaß gemacht, mit dem Team gespielt zu haben.“ Besonders lobte er den „selbstlosen Einsatz“ seiner Mitspieler. Bevor die reguläre Runde der BBL abgebrochen wurde, stand Ulm auf dem zehnten Platz, durch das Turnier gehört es nun zu den Top-Vier-Mannschaften der Liga. Ulm überzeugte mit starkem Team-Basketball, die Spieler wirkten frisch und hatten ganz offensichtlich selbst in der leeren Münchner Halle Spaß an ihrem Beruf. Ein Finaleinzug hätte somit niemanden mehr ernsthaft überrascht – auch, weil durch das 71:71 aus dem ersten Spiel gegen Ludwigsburg alles offen war. Folglich bezeichnete Per Günther das Turnier-Aus als „verlorene Chance“. Auch Trainer Jaka Lakovic war wegen der Niederlage gegen Ludwigsburg enttäuscht, doch auch ihm wird das Turnier in guter Erinnerung bleiben. „Eine tolle Erfahrung“ sei die Zeit in München gewesen – trotz der Isolation im Hotel.

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    Für die Bundesligamannschaften war der sportliche Aspekt allerdings nur ein Faktor des Turniers. Es ging insbesondere auch darum, Regressforderungen der Sponsoren durch ausgefallene Spiele zu vermeiden und ihnen durch die Partien in München Werbeflächen zu ermöglichen. Das sollte die Klubs vor allzu großen finanziellen Engpässen bewahren. Für Ratiopharm Ulm war es auch ein Grund, um am Turnier teilzunehmen. „Es hat sich sehr gelohnt, das zu tun“, sagte Geschäftsführer Andreas Oettel unserer Redaktion. Vor allem die großen Partner seien sehr zufrieden. Zudem waren die Kosten der Turnierteilnahme für die Ulmer überschaubar. Die Unterbringung im Hotel, die Corona-Tests und das ganze Drumherum hat die BBL finanziert. Verschiedene Medien berichteten über Kosten von rund einer Million Euro. Den Teams blieben somit nur noch eigene strukturelle Ausgaben wie die Gehälter ihrer Mitarbeiter. Ratiopharm Ulm bekam auch Unterstützung von den Fans. So verzichteten rund die Hälfte der Dauerkartenbesitzer darauf, in Regress zu gehen. Insgesamt befänden sich die finanziellen Ausfälle also in einem „Rahmen, mit dem man umgehen kann“, erklärte Oettel. Dank des Turniers stecke seine Mannschaft nun in einer besseren Ausgangssituation für die kommende Saison.

    Wie genau die aussehen wird, ist aber noch unklar. Andreas Oettel ist Präsidiumsmitglied der BBL, und obwohl das Finalturnier noch nicht beendet ist, laufen die Planungen für die nächste Spielzeit schon. Fest steht, dass sie Ende September oder spätestens Anfang Oktober beginnen soll. Viel Spielraum haben die Verantwortlichen wegen Olympia ohnehin nicht. Die Frage bleibt nur, ob es Zuschauer geben wird oder nicht. Oettel hält eine Hallenbelegung von 25 Prozent für realistisch. Wenn es aber sein müsse, dass die Spiele ohne Zuschauer stattfinden, werde es so kommen, sagt er. „Das Hauptziel sollte nicht sein, eine Alternative zur Halle zu schaffen, sondern zu spielen.“ Noch sei das aber „Glaskugelschauen“.

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